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Dead Cat Bounce

Dead Cat Bounce

Titel: Dead Cat Bounce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nic Bennett
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ich noch nie.«
    »In dem Fall wäre es mir ein Vergnügen, dich zu begleiten.« Jonah legte die Hand an ihre Wange und küsste sie zärtlich.
    Er sah ihr in die Augen. »Du solltest jetzt besser gehen. Ich muss meinen Dad anrufen.«
    »Du hast recht.« Sie stieg auf ihr Fahrrad. »Viel Glück.«
    Er sah Creedence hinterher, wie sie am Fluss entlangfuhr, bis sie zwischen den Bäumen verschwand. Dann griff er in die Tasche, zog sein Handy heraus und rief zum dritten Mal an diesem Tag seinen Vater an.
    »Jonah?«
    »Ja. Dad, ich glaube nicht, dass du diese Transaktion durchgeführt hast.«
    »Danke, Jonah«, sagte David leise. »Das bedeutet mir sehr viel.«
    Erneut war Jonah überrascht von seiner Dankbarkeit. »Aber ich bin noch nicht so weit, zu glauben, dass der Baron hinter dieser Sache steckt. Ich muss verstehen, warum du so überzeugt davon bist.« Er zögerte. »Dass du ihn hasst, reicht mir nicht. Ich brauche etwas Konkretes.«
    »Wo bist du jetzt«?, war Davids knappe Antwort.
    »Vor dem Polizeirevier in Barnes.«
    In der Leitung entstand eine Pause. »Bis heute Abend dürfte ich ein paar Beweise haben. Kannst du dich mit mir treffen? Ich will dir das nicht am Telefon erklären.«
    »In Ordnung.« Plötzlich tat seine Schulter wieder weh. »Wo treffen wir uns dieses Mal?«
    »Ich rufe dich später an, aber vermutlich wird es irgendwo im Stadtzentrum sein.«
    »Okay.« Jonah beendete das Gespräch. Plötzlich wurde ihm bewusst, dass er wieder allein war. Er sah auf die Uhr. Es war jetzt 13.30 Uhr. Er hatte den ganzen Nachmittag vor sich. Jonah betrat das Polizeirevier, wo er Anzeige wegen Körperverletzung gegen Scrotycz erstattete, und ging dann über die Straße zum Fluss. Lange lehnte er an der Mauer am Ufer und sah den Booten auf der Themse zu, während ihm auffiel, dass die Blätter an den Bäumen schon langsam ihre Farbe wechselten. Und die ganze Zeit über versuchte sein Gehirn, in dem, was gerade passierte, einen Sinn zu finden: Wem kann ich glauben? Wem soll ich vertrauen? Was soll ich tun?
    Die Fragen riefen nur noch mehr Rätsel hervor. Und noch mehr Angst.
     
    »Meine Leitung ist sicher. Deine auch?«, fragte Kloot. Er saß in seinem Hubschrauber, der noch am Boden stand, und hatte gerade eine äußerst wichtige Besprechung in Zentralafrika abgebrochen, um mit seinem Partner in London zu sprechen. Klaasens, sein Leibwächter, stand vor dem Hubschrauber, mit der strikten Anweisung, Gewalt anzuwenden, falls jemand versuchen sollte, Kloots Gespräch zu unterbrechen.
    »Meine ist ebenfalls sicher«, sagte der Mann am anderen Ende der Leitung.
    »Hast du Neuigkeiten für mich?«
    »Ja. Der Verlust wurde abgestoßen und Lightbody ist draußen. Die Bank wird kein Aufsehen machen. Sie brauchen eine schnelle Lösung und er ist schon einmal wegen so einer Geschichte aufgefallen.«
    »Der Russe?«, erkundigte sich Kloot.
    »Sehr nervös. Ich habe keinen Zweifel daran, dass seine Auftraggeber in Moskau sehr unzufrieden sind. Er und zwei seiner Gorillas sollen Lightbody bereits einen Besuch abgestattet haben. Lightbody dürfte bereits auf der Flucht sein.«
    »Und was ist mit dem Jungen? Ist er noch loyal? Wenn er die Seiten wechselt, musst du dafür sorgen, dass er verschwindet. Noch mehr Fehler können wir uns nicht erlauben. Er ist dein Rekrut.«
    »Er ist mit Sicherheit noch loyal«, erwiderte der Mann. »Und meiner Verantwortung bin ich mir voll und ganz bewusst«, fügte er leicht gereizt hinzu. »Eines von Amelias Dummchen hat sich mit dem Jungen angefreundet. Das Mädchen hat uns erzählt, dass er sich mit Lightbody trifft, und wir haben diese Information an die Russen weitergegeben. Nach der Begegnung mit den Russen ist er so eingeschüchtert, dass er nicht einmal mehr in die Nähe seines Vaters gehen wird. Was seine Loyalität mir gegenüber angeht – die Erziehung eines Kindes läuft genauso ab wie die Erziehung eines Tiers. Gestern habe ich ihm alles weggenommen, was er anstrebt – Geld, Unabhängigkeit, Status. Morgen bekommt er alles wieder zurück. Dann wird er wissen, dass es besser für ihn ist, seinen Vater zu verleugnen, wenn er nicht seine gesamte Zukunft verlieren will. Und dann kann ich ihn problemlos im Auge behalten.«
    Kloot schmunzelte, eine äußerst seltene Regung für den Mann mit der wohl skrupellosesten kriminellen Energie der Welt. »Haha. Ich war ein guter Lehrer.«
    »Das warst du.«
    »Ich hoffe, du hast recht. Er erinnert mich an dich, als du so alt warst wie er. Wenn er

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