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Dead - Ein Alex-Cross-Roman

Dead - Ein Alex-Cross-Roman

Titel: Dead - Ein Alex-Cross-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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Schauspieler, der kleinere Rollen gespielt und gelegentlich auch einen Mord begangen hatte. Kyle hatte verschiedene Morde in Sacramento, Seattle und Los Angeles mit dem Schauspieler in Verbindung gebracht. Zweimal hatte er auch einen E-Mail-Kontakt hergestellt. Doch dann war Kyle selbst geschnappt worden, womit er wirklich niemals gerechnet hatte. Ironischerweise hatte er erst im Knast festgestellt, wie viele Fans er besaß... und Nachahmer. Was ja im Grunde genommen logisch war. Sobald er im Knast gesessen hatte, hatten sie alle gewusst, wo das Superhirn war, die Schlaueren hatten sogar einen Weg gefunden, um mit ihm in Kontakt zu treten.
    Aber jetzt erst mal Schluss mit den Geschichten aus längst vergangener Vorzeit. Das war doch stinklangweilig. Schau dir doch bloß mal die Zombies dort drüben auf dem Chicago Midway Airport an , dachte er bei einem Blick aus seinem Taxi. Am liebsten hätte er ein paar von ihnen auch umgebracht, aber leider Gottes hatte er einen Zeitplan einzuhalten, auch wenn er ihn selbst gemacht hatte.
    Im Hotel wurde er von keiner Menschenseele beachtet. Stell dir das mal vor. Keine respektvolle Anrede, keine Respektlosigkeiten - und das war doch gut so. Oder etwa nicht? Er hatte sich den Kopf kahl geschoren und trug normalerweise eine der sechs verschiedenen Gesichtsprothesen, die er in seinem Koffer aufbewahrte.
    Dann stand er vor seiner Zimmertür - in Gedanken immer noch bei DCPK und den Dingen, die er mit ihm anzustellen gedachte -, steckte den Schlüssel ins Schloss und hörte, dass jemand im Zimmer war.
    Was war denn das? Ein Besucher? Er hatte beim Gehen das BITTE-NICHT-STÖREN-Schild an die Türklinke gehängt.

    Er zog seine Pistole, eine kleine Beretta, die sich problemlos unter seiner locker sitzenden Kleidung verstecken ließ.
    Ja, da war definitiv jemand im Zimmer. Interessante Entwicklung. Wer war das? Alex Cross? Nein, daran war nicht einmal im Entferntesten zu denken. DCPK? Hier in Chicago? Wohl kaum. Die Polizei? Das war schon eher möglich.
    Er schielte vorsichtig um die Ecke... und erblickte ein Zimmermädchen, eine junge Schwarze. Mit einem iPod. Weltvergessen, wer konnte es ihr verdenken? Sah eigentlich auch gar nicht so schlecht aus. Dicke Möpse, lange, dünne Beine, stand barfuß auf dem Teppich. Glatte Haut. Die Haare zu einem dichten Pferdeschwanz zusammengefasst. O Gott, wie ihm das gefehlt hatte - wie er sich jeden Tag im Knast danach gesehnt hatte, mehrmals am Tag.
    »Oh, Entschuldigung«, presste die junge Frau hervor, als sie ihn im Zimmer stehen sah. Die Pistole hielt er hinter dem Rücken versteckt. Man musste das arme Ding doch nicht gleich zu Tode erschrecken.
    »Oh, kein Problem. Machen Sie einfach weiter«, sagte er und steckte die Waffe wieder in das Halfter unter seiner Weste.
    Stattdessen holte er den Eispickel hervor. Befingerte ihn, so wie Humphrey Bogart als Philip Francis Queeg, Kommandant der Caine, immer seine beiden kleinen Metallkugeln befingert hatte.
    »Du bist viel zu schön, um so eine Arbeit zu machen, Zimmer zu putzen. Tut mir leid, falls das eine Beleidigung war. In letzter Zeit scheine ich meine guten Manieren zu vergessen.«
    Ohne ihn anzuschauen stammelte das Mädchen: »Ich… ich … komme später wieder.«
    »Nein«, erwiderte Kyle. »Das wirst du wohl nicht. Es gibt kein Leben nach dem Tod.« Dann flüsterte er » Mir zu Ehren« und stach das Zimmermädchen in die Brust, einmal, zweimal
... wegen der Symmetrie, wegen der Kunst, weil es Spaß machte. Er dachte: Sie erinnert mich an eine Exfreundin von Alex Cross . Dann stach er erneut zu.
    Vor dem Verlassen des Zimmers hinterließ er sogar noch einen kleinen Hinweis - eine Wackelfigur des großen Gesetzlosen Jesse James.
    Jesse James! Ob das überhaupt jemand kapierte?
    Irgendjemand, der bei klarem Verstand war?

80
    Nana schwört, dass gute und positive Ereignisse niemals allein, sondern immer zu zweit oder zu dritt hintereinander auftreten, auch wenn ich so etwas, glaube ich, noch nie erlebt habe. In letzter Zeit hatte ich sogar Mühe, wenigstens ein einziges positives Ereignis zu erwischen.
    Am Morgen unterhielt ich mich mit Tess Olsens Lektorin in einem New Yorker Verlagshaus, dann mit der persönlichen Assistentin der Autorin in Maryland. Außerdem konnte ich eine Kopie des Exposés ergattern, in dem Olsen dem Verlag die Grundzüge ihres geplanten Buches über Kyle Craig dargelegt hatte. Ein paar Zeilen der dreißigseitigen, groben Skizze waren für mich besonders

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