Dead - Ein Alex-Cross-Roman
versteh mich nicht falsch... ich hab’s immer noch nicht eilig.« Schließlich purzelten wir auf das Bett, das eindeutig sehr bequem war.
»Und was ist mit dir?«, fragte ich. Sie hatte noch kein einziges Kleidungsstück ausgezogen.
»Oh, das hole ich noch nach. Irgendwann. Hast du es denn aus irgendeinem Grund eilig?«
Bree streckte ihren Arm über mich bis zur Nachttischschublade und zog sie auf. Was war denn da bloß drin?
Mit dem, was sie da zum Vorschein brachte, hatte ich zuallerletzt gerechnet: zwei Seile.
Hmmm, interessant . Mein Herz fing an zu rasen.
»Sind die für dich oder für mich?«, wollte ich wissen.
»Sagen wir mal, für uns beide.«
Ich vertraute Bree, oder? Keine Zweifel, kein leises Misstrauen? Na ja, ein, zwei Fragen vielleicht schon. Mit einigen wenigen Handgriffen band sie meine linke Hand fest, aber nicht unsanft ans Bett. Dann küsste sie mich. Ein beruhigender Kuss auf den Mund, gefolgt von einem zweiten, gierigeren. Kannte ich Bree denn wirklich?
»Wird es eigentlich tatsächlich immer heißer hier drin oder liegt das an mir?«, fragte ich.
»Ich hoffe, dass es noch heißer wird«, erwiderte Bree.
Dann fesselte sie meine rechte Hand an die andere Bettseite. Mit Knoten kannte sie sich aus.
»Bist du deshalb zur Polizei gegangen?«, fragte ich. »Weil
du immer alles im Griff haben musst? Leiden Sie unter einem Kontrollzwang, Detective Stone?«
»Könnte schon sein, Herr Dr. Cross. Wir werden es bald erfahren, nicht wahr? Sie sehen aber wirklich sehr lecker aus, wie Sie da liegen.«
»Du bist dran«, sagte ich. »Ausziehen.«
Sie flirtete mich mit ihren großen haselnussbraunen Augen an, und ich musste zugeben, dass das Ganze langsam anfing, mir Spaß zu machen - was immer es sein mochte. »Sag bitte .«
»Bitte. Können wir nicht ein bisschen schneller machen?«
»Dann hast du’s also doch eilig?«
»Ein klein wenig schon.«
»Ein klein wenig, hmm? Ich bin mir nicht sicher, ob wir mit ›klein‹ hier wirklich entscheidend weiterkommen.«
Zuerst kam Brees Bluse dran - langsam -, dann ihre Jeans. Übrig blieben ein zartblauer Spitzen-BH, üppig gefüllt, und ein passendes blaues Höschen, das ich noch nie zuvor gesehen hatte. Passte wunderbar zu der Innenausstattung der Suite.
Ich versuchte, nach Bree zu greifen, doch die Seile hielten mich zurück.
»Komm her, Bree. Küss mich«, sagte ich. » Bitte küss mich. Nur einen Kuss.«
»Nur einen Kuss, hmm? Und das soll ich glauben?«
Irgendwann küsste sie mich dann doch - aber erst, nachdem sie mich ausgiebig befühlt, betastet, berochen, beschmeckt hatte. Ich schlang meine Beine um ihre. Das war so ungefähr alles, was ich machen konnte. Langsam, aber sicher machte es mich ein bisschen wahnsinnig, dass ich mich gar nicht vom Fleck bewegen konnte, aber irgendwie war es auch angenehm. Und ich war eindeutig scharf auf Detective Bree Stone und hatte es mittlerweile wirklich sehr eilig .
»Ui, ui, ui«, sagte sie lächelnd. »Das entwickelt sich ja noch
besser, als ich gedacht habe. Wir sollten öfter hierherkommen.«
»Einverstanden. Am besten jeden Abend.«
Endlich legte sie sich auf mich. Brees Lippen waren nur zweieinhalb Zentimeter von meinen entfernt, ihre Brüste lagen warm auf meiner Brust, ihre Augen waren aus so kurzer Distanz wunderschön anzuschauen.
»Soll ich dir vielleicht jetzt diese bösen Fesseln abnehmen?«, fragte sie.
Ich nickte schwer atmend. »Ja.«
»Ja, was?« Langsam glitten ihre Fingernägel über meine Brust, dann über meine Beine, dann zwischen meine Beine. Ich zitterte unwillkürlich, konnte nichts dagegen machen.
»Ja, bitte ! Geht es dir denn tatsächlich um Kontrolle?«, fragte ich noch einmal.
»Nein, Herr Dr. Cross. Es geht mir um Vertrauen . Vertraust du mir?«
»Sollte ich das tun?«
»Du sollst eine Frage nicht mit einer Gegenfrage beantworten.«
»Also gut, ja. Ich vertraue dir. Ist das klug?«
»Sehr klug. Es ist die einzige Möglichkeit, wie wir zusammen sein können.«
Ich lachte. »Tja, also, ich will, dass wir zusammen sind. Jetzt sofort, um ehrlich zu sein.«
»Ach ja, ist das so?«
»Gerade wird mir klar, dass du auf Foltern stehst.«
»Mm-hmm.«
Dann langte Bree endlich über mich hinweg, zog einmal kurz und kräftig an jedem Seil und befreite meine Hände. Wäre ich mit meinen Gedanken nicht ganz woanders gewesen, ich hätte ihre Fertigkeit im Umgang mit Knoten bewundert. Ich drehte
sie auf den Rücken und küsste sie, dann war ich in ihr. Tief, sehr tief.
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