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Dead - Ein Alex-Cross-Roman

Dead - Ein Alex-Cross-Roman

Titel: Dead - Ein Alex-Cross-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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interessant.
    Olsen hatte geschrieben:
     
    Wichtig ist, dass ich Kyle Craigs Vertrauen gewinne, damit er glaubt, dass ich ein schmeichelhaftes Buch über ihn schreiben will, in dem seine Raffinesse und seine Brillanz in allen Einzelheiten ausgebreitet werden.
    Angesichts unserer Zusammenkünfte im Hochsicherheitsgefängnis von Florence bin ich sehr zuversichtlich, dass mir das gelingen wird. Kyle Craig mag mich. So viel kann ich jetzt schon sagen. Und ich weiß mindestens so gut wie alle anderen dort draußen, wie der Verstand eines Kriminellen funktioniert.
    Ich habe den Eindruck, dass Kyle Craig fest daran glaubt, eines Tages wieder in Freiheit zu sein. Er schmiedet Zukunftspläne.
    Er ist sogar so weit gegangen, mir zu sagen, dass er unschuldig ist. Ist das denn die Möglichkeit?

    Kyle hatte also eindeutig wieder einmal jemanden hinters Licht geführt... und was dann? Hatte er ihre Ermordung arrangiert? Oder hatte der Killer, beziehungsweise hatten die Killer den Mord an Tess Olsen in Washington als eine Art Hommage an Craig begangen? War das eine Möglichkeit, die wir ernsthaft in Betracht ziehen sollten?
    So oder so, es musste in jedem Fall eine Verbindung geben, und das war eine der wenigen belastbaren Spuren, die wir für die Suche nach DCPK hatten. Oder nach Kyle Craig.
    Das zweite positive Erlebnis hatte ich, als ich noch einmal sämtliche Materialien zu Tess Olsens Fall durchging. Plötzlich hielt ich ein einzelnes Puzzleteil in der Hand, das in Verbindung zu früheren Erkenntnissen stand.
    Die Hallmark-Grußkarte. Mit einem Mal hatte ich es begriffen! Die Unternehmenszentrale von Hallmark befand sich in Kansas City - KC.
    KC... Kyle Craig.
    Jetzt wurden mir auch ein paar weitere Hinweise klarer.
    Die kleine Nachbildung des Scouts , die man in der Wohnung einer Ermordeten in Iowa City entdeckt hatte. In diesem Fall war Kyle Craig einer der Tatverdächtigen. Und der Scout war ein berühmtes Denkmal in Kansas City .
    Die Flasche mit Arthur Bryant’s Barbecue-Soße, die er in der Küche seiner Mutter hatte stehen lassen. Arthur Bryant’s war der Name eines berühmten Restaurants in Kansas City.
    Endlich gab es ein paar entscheidende Fortschritte, auch wenn es sich nur um Hinweise handelte, die der Killer uns hatte zukommen lassen.
    Aber wieso? Sollten wir uns als würdig erweisen? Hatte ich mich soeben als würdig für die Jagd nach diesem Mann erwiesen?
    War es so?

81
    Keine drei Tage später wussten wir auch über DCPKs nächsten Schritt Bescheid. Nachdem ich die Liste meiner morgendlichen Klienten abgearbeitet hatte - darunter auch der Kriegsveteran Anthony Demao, der wieder aufgetaucht war und, wie um es mir zu beweisen, im Verlauf der Sitzung einen kleineren Nervenzusammenbruch erlitten hatte -, setzte ich mich mit Bree im Daly Building in Verbindung. Auf meinem eigenen Schreibtisch im Daly türmten sich auf äußerst kontraproduktive Weise alle möglichen Materialien und Akten über DCPK, die bedauerlicherweise fast alle in eine Sackgasse führten. Wir hatten uns vorgenommen, heute einmal alles durchzugehen und die Dinge ins Archiv zu verbannen, die wir mit Sicherheit ausschließen konnten, um uns anschließend auf die Ansätze zu konzentrieren, von denen vielleicht etwas zu erwarten war.
    Doch so weit kam es gar nicht.
    Gegen halb drei klingelte das Telefon auf meinem Schreibtisch. Es meldete sich eine bekannte Stimme.
    »Detective Cross? Hier spricht Jeanne Phillips von der Post . Haben Sie vielleicht schon die neueste E-Mail gelesen und könnten Sie womöglich einen Kommentar dazu abgeben?«
    »Ich habe keine Ahnung, welche E-Mail Sie meinen, Jeanne«, erwiderte ich. Jeanne hatte mir in der Vergangenheit immer wieder wertvolle Tipps gegeben, nur deshalb wimmelte ich sie jetzt nicht von vorneherein ab.
    »Glauben Sie mir, das wird Sie garantiert interessieren. Ich bleibe eben in der Leitung, und Sie sehen mal in Ihrem E-Mail-Eingang nach.«
    Schlagartig wurde mir klar, dass ich nicht unbedingt mit
einer Journalistin der Washington Post telefonieren wollte, wenn ich diese E-Mail öffnete, was immer mich da erwarten mochte.
    »Ich rufe zurück«, sagte ich.
    Nur wenige Augenblicke später entdeckte ich den nächsten Kracher. Die Nachricht stammte von DCPK und war nicht nur an mich und an Bree geschickt worden, sondern so, wie es aussah, auch an jede Nachrichtenredaktion, jeden Fernseh- und jeden Radiosender im Großraum Washington. Die Echtheit der Nachricht hatte er auf seine übliche Weise belegt:

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