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Dead End: Thriller (German Edition)

Dead End: Thriller (German Edition)

Titel: Dead End: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Bolton
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eine kleine Warteschlange gebildet. Ich wollte gerade das Gebäude verlassen, als irgendetwas mich innehalten ließ. Die Leute vor dem Eingang standen gar nicht an, sie betrachteten etwas am Schwarzen Brett. Etwas, von dem ich ziemlich sicher war, dass es bei meiner Ankunft noch nicht da gewesen war. Ich ging hinüber.
    Zwei große Bögen weiße Pappe bedeckten den größten Teil des Bretts. Die Pappe wiederum war voller Fotos. Fotos von mir.
    Die Bilder erzählten die ganze Geschichte. Sie begannen mit dem Auftauchen der drei jungen Männer an der Tür meines Wohnheims, dann sah man, wie ich zur Haustür hinausgeschleppt und über den Rasen getragen wurde. Als ich nach und nach immer nasser geworden war, hatte der Fotograf herangezoomt. Auf einer Aufnahme sah man nicht viel mehr als meine Brüste, nur allzu sichtbar unter dem klatschnassen Hemd.
    Auf dem vorvorletzten Foto verschwand ich wieder im Wohnheim, geleitet von Talaith und den anderen Mädchen. Auf den letzten beiden posierten die drei Jungs triumphierend für die Kamera. Eines davon war eine ziemlich gute Nahaufnahme ihrer maskierten Gesichter.
    »Ach, ich denke, wir kommen auch ohne diesen Quatsch aus«, sagte eine Stimme neben mir leise.
    Ich drehte mich um. Der junge Mann war nicht viel größer als ich, bleich und schwammig vom Drinnenhocken. Er hob die Hand, hakte die Fingernägel hinter die Reißzwecken und fing an, sie herauszuziehen. Gleich darauf fielen Pappe und Fotos zu Boden.
    »Soll ich die wegschmeißen?«, erbot er sich.
    »Ja, vielen Dank«, sagte ich.
    Er wollte gerade hinausgehen, als ich ihn noch einmal zurückrief. Ich suchte das Foto von den drei maskierten jungen Männern heraus und rupfte es von der Pappe. Dann dankte ich ihm noch einmal, steckte das Bild ein und ging zurück zu meinem Wohnblock.
    »Danke, dass du so früh Zeit für mich hast.«
    Die beiden Frauen waren auf dem Treidelpfad unterwegs. Die meisten der schmalen Hausboote, die hier lagen, waren im Winter leer. Nur gelegentlich kamen sie an einem vorbei, das noch vor Kurzem bewohnt gewesen zu sein schien. Die Größere, Schlankere der beiden, die den Rollstuhl schob, schaute auf die dunkelhaarige Frau hinunter, die darin saß. »Du hast dich noch nie von mir schieben lassen«, bemerkte sie.
    »Ich weiß nicht genau, ob ich genug Kraft habe«, erwiderte Evi mit tonloser Stimme.
    »Ich hab schon gedacht, dass du müde aussiehst«, sagte Megan. »Hast du nicht geschlafen? Nachdem sie weg waren?«
    »Hättest du geschlafen?«, fragte Evi, ohne den Kopf zu drehen.
    Als sie sich der Schleuse näherten, wurden sie langsamer, damit drei Studentinnen auf dem Weg an ihnen vorbeikonnten. Als die Mädchen außer Hörweite waren, meinte Megan: »Ich kann dich sehen? Das ist unheimlich, aber hat das irgendwas Spezifisches zu bedeuten?«
    Evi nickte. »Ich glaube schon«, antwortete sie. »Als ich letztes Jahr mit diesem kleinen Jungen gearbeitet habe, da ist mir am meisten seine felsenfeste Überzeugung aufgestoßen, dass die Familie die ganze Zeit beobachtet würde. Sogar bevor ich wusste, dass er die Wahrheit sagt, fand ich das gruselig. Allein schon die Idee, dass einem jemand ständig zusieht.«
    »Nicht gerade angenehm«, pflichtete Megan ihr bei. »Und das Blut in der Wanne?«
    Evi nickte abermals. »Diese Frau, die ich behandelt habe, weißt du noch, wie ich dir davon erzählt habe, dieser Fall, den ich ernstlich versaut habe? Sie ist in einer Badewanne voller Blut gefunden worden.«
    Die Frauen gingen weiter und kamen an einem marineblauen Boot vorbei, auf dessen Flachdach eine Reihe Topfpflanzen standen. Ein älterer Mann, der sich in Ölzeug vor dem kalten Wind duckte, zupfte Unkraut aus einem Blumentopf genau über der Kajüte. Vor Evis Augen landete eine Ente auf dem Bug des Bootes.
    »Hat John gesagt, wer das seiner Meinung nach alles veranstaltet?«
    Ich, dachte Evi. Die denken, ich mache das alles. Laut sagte sie: »Sie haben keine Ahnung. Keinerlei Anzeichen für einen Einbruch. Die Schlösser sind gerade erst ausgewechselt worden. Keine Fingerabdrücke. Nichts.«
    Die Räder des Rollstuhls knirschten über den unebenen Weg. Vom Fluss her drang das Zetern von Wasservögeln herüber, die sich um Abfälle zankten, und das leise, rhythmische Platschen eines vorbeifahrenden Ruderbootes.
    »Evi«, fragte Megan, »hast du mit Nick darüber gesprochen, deine Medikamentendosis zu erhöhen?«
    Evi nickte. »Vor ein paar Wochen«, gab sie zu. »Er hat mir Gabapentin und Oxycontin

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