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Dead Man's Song

Dead Man's Song

Titel: Dead Man's Song Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Troll Trollson
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erwiderte, er wolle zu Mr. Norman Zimmer. Der junge Mann schien ihn nicht gleich zu verstehen.
    »Brauchen Sie Textauszüge?« fragte er.
    »Ich bin Polizeidetective«, sagte Carella. »Ich möchte zu Mr. Zimmer. Ist er da?«
    »Einen Moment, bitte, ich sehe nach«, sagte der junge Mann und öffnete eine Tür, durch die Carella in einen sehr großen Raum mit Fenstern auf einer Seite blicken konnte. Die Tür schloß sich. Brown zuckte die Achseln. Wenige Sekunden später kam der junge Mann zurück. Er sagte, das Vorsprechen beginne um zehn Uhr, aber Mr. Zimmer könne vorher ein paar Minuten erübrigen. »Gehen Sie bitte gleich hinein«, sagte er.
    Carella schaute auf die Uhr.
    Es war Viertel vor zehn.
    Am Ende des Saals stand Zimmer - oder ein Mann, von dem sie annahmen, daß er Zimmer war - hinter einer Reihe von Klappstühlen, die wiederum hinter einer Reihe langer Tische aufgestellt worden waren. In dem Moment, in dem sie den Raum betraten, fragte er: »Worum geht es, Gentlemen?«
    Brown blinzelte.
    Seine Stimme. leb habe seine Stimme wiedererkannt. Er hatte eine sehr auffällige Stimme. Wenn er sich aufregte, dröhnte sie regelrecht.
    Das waren Mrs. Kipps Worte. So hatte sie die Stimme des Mannes beschrieben, der Andrew Haie seit September dreimal besucht, sich jedesmal mit ihm gestritten und ihm sogar gedroht hatte.
    Es war eine ausgebildete Stimme, die Stimme eines Schauspielers, eines Opernsängers, eines Rundfunksprechers …
    Carella - der sich ebenfalls an die Beschreibung in dem Bericht erinnerte, den Kling und Brown angefertigt hatten - achtete plötzlich sehr genau auf den Mann, der jetzt hinter der Tischreihe hervorkam und sich ihnen näherte. »Mr. Zimmer?« fragte er.
    »Ja?« Die Stimme klang, als käme sie aus einem Megaphon.
    »Detective Carella. Mein Partner, Detective Brown.«
    »Freut mich«, sagte Zimmer und streckte ihnen die Hand entgegen. Sie fühlte sich an wie eine Muräne. »Ich habe nicht viel Zeit«, sagte er. »Worum geht es?«
    Genauso wie Andrew Haies Besucher hatte Zimmer dunkles Haar und blaue Augen. Er war etwa so groß wie Brown, ein Panzer von einem Mann mit einer mächtig gewölbten Brust und einem Bauch, der über den Gürtel einer dunkelblauen Hose hing. Ein blaues Jackett, das zur Hose paßte, war über die Rückenlehne des Sessels drapiert, auf dem er gesessen hatte. Er trug ein weißes Hemd mit hochgekrempelten Ärmeln und offenem Kragen. Der Knoten seiner Krawatte war ein Stück heruntergezogen. Die Krawatte hatte bunte Streifen, gelb und zu seinen Hosenträgern passend, marineblau als Kontrast zu beiden und im gleichen Farbton wie sein Anzug. Groß, hatte Mrs. Kipp gesagt. Ein sehr großer Mann.
    »Es tut mir leid, daß wir Sie stören müssen«, sagte Carella. »Wie wir wissen, sind Sie sehr beschäftigt.«
    »Das bin ich.«
    »Ja, Sir, das ist uns klar. Aber wenn Sie einen Moment erübrigen können…«
    »Kaum.«
    »… wir haben ein paar Fragen an Sie.«
    »Worüber?«
    Seine Miene hatte sich schlagartig verfinstert. Carella fragte sich, was den Mann plötzlich eine solche Verteidigungshaltung annehmen ließ. Brown fragte sich das gleiche.
    »Kannten Sie einen Mann namens Andrew Haie?« begann er.
    »Ja. Ich weiß auch, daß er ermordet wurde. Geht es darum?«
    »Ja, Sir, darum geht es.«
    »In diesem Fall…«
    »Hatten Sie jemals die Gelegenheit, Mr. Haie zu besuchen?« fragte Carella.
    »Ich habe ihn dreimal aufgesucht«, sagte Zimmer. »Weshalb?«
    »Wir hatten Geschäftliches zu besprechen.«
    »Was für Geschäfte waren das?«
    » Das geht Sie nichts an.«
    »Sind Sie bei diesen Gelegenheiten in Streit geraten?« fragte Brown.
    »Wir hatten einige heftige Diskussionen, aber ich würde sie nicht Streit nennen.«
    »Heftige Diskussionen worüber?«
    Die Tür des Warteraums öffnete sich, und eine hochgewachsene, schlanke Frau in einem Nerzmantel und Nerzhut betrat den Raum, zögerte und sagte: »Autsch, störe ich?« Sie schien bereit zu sein, gleich wieder hinauszugehen.
    »Nein, komm rein«, sagte Zimmer und wandte sich gleich wieder an die Detectives. »Tut mir leid«, sagte er, »aber warum stellen zwei Detectives von der Polizei mir solche Fragen…?«
    »Möchtest du uns nicht bekannt machen, Norm?« fragte die Frau, zog den Nerzmantel aus und warf ihn lässig über die Rückenlehne eines der Klappstühle.
    »Entschuldige… das ist Connie Lindstrom«, sagte Zimmer. »Die Detectives Carella und Brown.«
    Carella schätzte die Frau auf Mitte dreißig. Der

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