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Dead Man's Song

Dead Man's Song

Titel: Dead Man's Song Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Troll Trollson
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Nerzhut saß in einem verwegenen Winkel auf ihrem Kopf und verlieh ihr etwas Freches. Dunkles Haar drang an den Rändern unter dem seidig glänzenden braunen Hut hervor. Dunklere Augen musterten Carella kurz. »Freut mich, Sie kenenzulernen«, sagte sie und wandte sich ab.
    »Mr. Zimmer«, fuhr Carella fort, »kennen Sie eine Frau namens Cynthia Keating?«
    »Die kenne ich.«
    »Wissen Sie, daß sie die Tochter von Andrew Haie ist?«
    »Auch das weiß ich.«
    »Hat sie kürzlich irgendwelche Verträge mit Ihnen unterschrieben?«
    »Das hat sie.«
    »Und Ihnen auf diese Weise bestimmte Rechte übertragen?«
    »Warum sollte ein Geschäft, das wir mit Cynthia Keating abgeschlossen haben…«
    »Wir?« fragte Brown dazwischen.
    »Ja. Connie und ich produzieren Jennys Zimmer gemeinsam.«
    »Ich verstehe.«
    Und Sie sagen, er hat Mr. Haie gedroht?
    Ja, er meinte, es würde ihm noch leid tun. Sie würden schon kriegen, was sie haben wollten, auf die eine oder andere Art.
    Sie? Hater dieses Wort benutzt? Sie? Ich verstehe nicht.
    Sie würden kriegen, was sie haben wollten?
    Ja. Ich bin mir ziemlich sicher, daß er sie sagte.
    Da haben wir also zwei Produzenten, dachte Brown, und sie produzieren dieses Stück. Mit Rechten, die sie von einer Frau kriegten, deren lieber alter Dad vor einem Monat ermordet wurde. Nein, nein, wie klein die Welt doch manchmal ist.
    »In der Zeitung stand, es hätte Sie große Mühe gekostet, die Rechte an diesem Stück zu erwerben«, sagte er. »Ja, das stimmt.«
    »Die ursprünglichen Copyright-Inhaber wären alle tot…«
    »Es tut mir leid, aber das geht Sie nun wirklich…«
    »Sie mußten lange recherchieren, um herauszufinden, auf wen die Rechte übergegangen waren, nicht wahr?«
    »Scheiße, ist das kalt da draußen!« rief eine Stimme an der Tür, und ein kleiner, dunkelhaariger Mann mit Ohrenschützern, einem Kamelhaarmantel und Bluejeans, die in unverschnürte Galoschen gestopft waren, obwohl es gar nicht schneite, stürmte wie eine Rakete in den Saal. »Entschuldigt die Verspätung«, sagte er, »aber auf der Farrell Avenue ist eine Baustelle.«
    »Auf der Farrell Avenue ist immer eine Baustelle«, sagte Connie und öffnete ihre Handtasche. Sie holte eine Packung Zigaretten heraus, zündete sich eine an und machte einen tiefen Zug. Sie sagte: »Entschuldige, Norm, aber da sind einige Dinge, über die wir noch sprechen müssen, ehe…«
    »Das hier dauert keine Minute mehr«, sagte Zimmer.
    »Einer der Rechteinhaber sitzt in London«, sagte Brown. »Ein anderer in Tel Aviv.«
    »Ist das irgendeine Geheimsprache?« fragte der Mann im Kamelhaarmantel. Er nahm einen Sportbeutel von der Schulter, entfernte die Ohrenschützer, faltete sie mit ihrem Federmechanismus vorsichtig zusammen, öffnete den Sportbeutel und verstaute sie darin. Während er seinen Mantel nachlässig auf Connies Nerz legte, sagte er: »Hören wir uns heute LKW-Fahrer an?«
    Brown vermutete, daß er und Carella die besagten LKW-Fahrer sein mußten. »Mr. Zimmer«, sagte er, »wann haben Sie erfahren, daß Andrew Haies Tochter im Besitz dieser Rechte war, die Sie so dringend brauchten?«
    »Weshalb sollten unsere geschäftlichen Angelegenheiten für Sie von irgendeinem Interesse sein?« fragte Connie plötzlich und in scharfem Ton.
    »Ma’am?« sagte Brown.
    »Kommen Sie mir nicht mit Ma’am, Mister«, schnappte sie. »Ich bin jung genug, um Ihre Tochter zu sein.« Sie wandte sich abrupt zu Carella um und ließ Brown im wahrsten Sinne des Wortes links liegen. Verwirrt musterte Carella sie ein wenig eingehender. Er schätzte sie auf zwei- oder dreiunddreißig, was also meinte sie damit, er wäre alt genug, um ihr Vater zu sein? Oder hatte sie Schwierigkeiten, das Alter eines Schwarzen zu schätzen? Hatte er hier etwa eine heimliche Rassistin vor sich?
    »Wenn Ihr Besuch irgend etwas mit unserem Stück zu tun hat«, sagte sie zu Carella, »werden unsere Anwälte…«
    »Noch brauchen Sie keine Anwälte, Miss Lindstrom«, beschwichtigte er sie.
    »Soll das eine Drohung sein?« fragte Zimmer.
    »Wie bitte?«
    »Ich meine dieses >noch nicht<. Wollen Sie andeuten, daß wir vielleicht in der nächsten Zukunft Anwälte nötig haben?«
    »Sie können jederzeit einen hinzuziehen, das ist Ihr gesetzlich verbrieftes Recht, Sir«, sagte Carella.
    »Aha, ein Beispiel für die neue Höflichkeit der Polizei«, sagte der Mann in den offenen Galoschen und verdrehte die Augen.
    »Wer sind Sie?« erkundigte Brown sich.
    »Rowland Chapp. Ich

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