Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dead Man's Song

Dead Man's Song

Titel: Dead Man's Song Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Troll Trollson
Vom Netzwerk:
hoch sind die wöchentlichen Einnahmen?«
    »An einem erfolgreichen Musical? Hoch genug«, sagte Carella.
    »Papa wollte die Rechte nicht weggeben«, sagte Byrnes. »Der Produzent war dreimal bei ihm und bat schließlich die Tochter um Unterstützung.«
    »Er hat noch immer abgelehnt.«
    »Warum?«
    »Er wollte die eigentliche Autorin schützen.«
    »Wie nett.«
    »Oder dämlich, je nachdem, wie man es betrachtet.«
    »Ich bleibe bei nett.«
    »Wie dem auch sei«, sagte Carella, »sie wußte, daß sie etwas erben würde, das ihr wahrscheinlich eine ganze Menge…«
    »Woher wissen Sie, daß sie es wußte?«
    »Sie hat es zugegeben.«
    »Deshalb hat sie ihn getötet, behaupten Sie.«
    »Ja. Nun ja, sie hat jemanden beauftragt, ihn zu töten.«
    »Das ist das gleiche. Wie war es um die Gesundheit des alten Mannes bestellt?«
    »Zwei Herzinfarkte in den vergangenen acht Jahren.«
    »Sie konnte es wohl nicht abwarten, daß er eines natürlichen Todes starb, was?«
    »Die Produktion des Musicals war bereits angelaufen. Sie hatten schon einen Songschreiber, einen Buchautor…«
    »Sie sah, wie ihr die Sache zu entgleiten drohte.«
    »Also hat sie diesen Jamaikaner angeheuert, damit er ihn tötet. Behaupten Sie.«
    »Das behaupten wir.«
    »Sie ist nach Houston geflogen, um einen Killer zu engagieren, ist es das?«
    »Na ja…«
    »Er kommt doch aus Houston, oder haben Sie das nicht gesagt?«
    »So lauten unsere Informationen, ja.«
    »Ein Jamaikaner«, sagte Nellie. »Aus Houston.«
    »Ja.«
    »Ich wußte gar nicht, daß es in Houston Jamaikaner gibt.«
    »Offensichtlich gibt es dort welche.«
    »Mein Punkt ist… die Frau ist doch Hausfrau, richtig?«
    »Ja.«
    »Woher, zum Teufel, soll sie wissen, wie man einen Berufskiller engagiert? Dazu noch in Houston?«
    »Na ja…«
    »Verraten Sie mir das mal.«
    »Nun…«
    »Ich höre.« Niemand sagte etwas.
    »Erzählen Sie mir von diesem zweiten Mord. Glauben Sie, daß die Hausfrau den auch arrangiert hat?«
    »Nein.«
    »Nur den ersten?«
    »Ja.«
    »Dann erzählen Sie mal von dem zweiten.«
    »Der Jamaikaner wollte noch ein bißchen Spaß haben, bevor er nach Hause flog«, sagte Brown. »Er geriet mit der Kleinen in Streit. Sie hat zeitweise als Amateurnutte in einem Oben-ohne-Laden in der Stadt gearbeitet.«
    »Was für ein Streit?«
    »Keine Ahnung. Aber er hat sie erstochen.«
    »Warum?«
    »Ich sagte doch, sie hatten Streit.«
    »Der alte Mann wurde erhängt, nicht wahr?«
    »Richtig. Aber Rohypnol wurde in beiden Fällen benutzt. Und wir haben einen Zeugen, der das Mädchen mit dem Jamaikaner zusammen gesehen hat. Er hat eine auffällige Messernarbe im Gesicht und dürfte leicht zu finden sein.«
    »Also«, faßte Nellie zusammen, »wir haben einen alten Mann, der wegen Geld getötet wurde, und einen Informanten, der aus dem gleichen Grund sterben mußte, und ein Go-go-Girl, das aus wer weiß welchen Gründen ermordet wurde, aber wenn sie als Nutte gearbeitet hat, können wir durchaus so etwas wie Liebe als Grund annehmen. Damit hätten wir zwei ziemlich gute Motive für einen Mord, was meinen Sie, Liebe und Geld. Ich finde schon.«
    Die Detectives enthielten sich eines Kommentars.
    »Jetzt brauchen wir nur noch einen vierten Mord«, sagte Nellie.
    »Mir reichen die drei«, sagte Meyer.
    »Sie glauben, daß die Hausfrau nur hinter einem steckt, oder?«
    »Ja.«
    »Sie hat diesen mysteriösen Jamaikaner angeheuert, damit er ihren Vater tötet…«
    »So mysteriös ist er gar nicht, Nellie. Wir haben eine eindeutige Beschreibung von zwei Leuten.«
    »Eine Narbe im Gesicht, sagten sie?«
    »Ja.«
    Sie überlegten alle, ob sie ihr auch von der Tätowierung auf seinem Penis erzählen sollten. Sie verzichteten darauf. Carella lächelte.
    »Aber Sie können ihn nicht finden«, sagte Nellie.
    »Noch nicht.«
    »Nicht hier und auch nicht in Houston.«
    »Richtig. Aber es besteht eine Verbindung zum Vater und zu der kleinen Nutte.«
    »Er hat expandiert, stimmt’s? Auf eigene Kosten gearbeitet, sozusagen.«
    »Niemand hat was für Klugscheißer übrig, Nellie.«
    »Tut mir leid. Ich habe nur überlegt, wie ich eine Anklage durchsetzen kann, ohne mich allzu lächerlich zu machen.«
    »Wir denken, daß wir eine starke Position haben, Nellie.«
    »Ich finde, das Ganze ist eine Seifenblase. Ich bedanke mich für den Ausflug in diese schöne Gegend«, sagte sie und griff nach ihrer Schultertasche. »Es ist immer ein Erlebnis, mal zu sehen, wie die andere Hälfte der Menschheit lebt.

Weitere Kostenlose Bücher