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DEAD SEA - Meer der Angst (German Edition)

DEAD SEA - Meer der Angst (German Edition)

Titel: DEAD SEA - Meer der Angst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Curran
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auch mehr als genug Berichte über Schiffe gehört, die jahrelang verschwanden und dann plötzlich ohne eine Menschenseele an Bord wieder auftauchten.
    Wohin waren sie verschwunden?
    Hierher? Lieferte dieser Ort die Antwort auf das jahrhundertealte Geheimnis der Schiffsfriedhöfe? Hatten die frühen Seefahrer diesen Ort gesehen, als sie ihre Horrorgeschichten über die Sargassosee erzählten? Waren sie hierherversetzt worden, hatten Albtraumhaftes erlebt, um dann mit ihrem Schiff auf die frühere Position zurückzukehren?
    Seemannsgarn. Genau der Mist, über den Gosling immer gelacht hatte. Die meisten Seeleute lachten darüber. Aber Gosling wusste – wie wahrscheinlich die meisten –, dass sich ganz hinten im Kopf jedes Seemanns ein leiser Zweifel versteckt hielt, egal was Wissenschaft und Vernunft ihnen sagten. Eine kleine undisziplinierte Furcht davor, dass in diesen alten Legenden möglicherweise doch ein Funken Wahrheit steckte.
    Energiewirbel. Raum-Zeit-Verzerrungen. Dimensionslöcher. Magnetische Strudel, die Schiffe und Flugzeuge in eine andere Existenzsphäre transportierten. Das klang wie etwas aus einer Late-Night-Talkshow. Aber die Tatsache blieb, dass sie irgendwo gelandet waren, und es sah wirklich nicht sehr nach dem Atlantik oder Pazifik oder einem anderen der sieben Weltmeere aus.
    »Glauben Sie was von dem Quatsch?«, fragte Cushing ihn.
    Gosling hob die Schultern. »Kann sein. In unserer momentanen Lage ist eine Erklärung so gut wie die andere. Irgendwas ist geschehen, nicht wahr? Und wie Dorothy sagte: Wir sind ganz bestimmt nicht mehr im verfickten Kansas!«
    Cushing grinste. »Das hat die Kleine gesagt?«
    »So hat man’s mir erzählt.« Gosling seufzte. »Aber wer weiß, eventuell kann uns dasselbe Phänomen, das uns hierhergesaugt hat, ja auch wieder zurückspucken.«
    »Glauben Sie?«, fragte Soltz in seinem üblichen verzagten Ton. »Für manche Käfige gibt es keinen Schlüssel.«
    Gosling ignorierte ihn. Ihm fiel einiges ein, wovon er im Laufe der Jahre gehört oder gelesen hatte. Mal sehen, was die anderen davon hielten. »Es muss eine Verbindung zwischen diesem Ort und unserer Welt existieren. Es kann gar nicht anders sein. Ich hoffe nur, dass der Übergang noch offen ist oder sich wieder öffnet, und zwar bald.«
    Er erzählte ihnen, was er einmal über ein Flugzeug gelesen hatte, das von jetzt auf gleich verschwand. Es sollte nach Nassau oder einem dieser Orte fliegen und auf der kleinen Rollbahn dort landen. Die Leute am Boden konnten das Flugzeug über sich fliegen hören, aber sie sahen es nicht. Sie standen im Funkkontakt mit dem Piloten, der meldete, dass er nichts als Nebel über und unter dem Flugzeug sehen konnte. Das war das Letzte, was man jemals von diesem Flugzeug hörte.
    »Also liegen diese beiden Welten womöglich dichter beieinander, als wir denken«, schloss er seinen Bericht.
    Er hatte auch noch andere Geschichten gehört, von Leuten, die über Kurzwelle Funksprüche von Schiffen oder Flugzeugen auffingen, und zwar erst Tage nach ihrem Verschwinden; in einigen der haarsträubenderen Berichte sogar erst Jahre später. Dann gab es noch den berühmten Fall der fünf Avenger-Bomber der Navy aus Fort Lauderdale. Ein Amateurfunker behauptete 1945, ihren Notruf viele Stunden, nachdem ihnen der Sprit ausgegangen und sie ins Meer gestürzt sein mussten, aufgefangen zu haben.
    »Ich denke, das passt mit dem Notruf zusammen, den wir vorhin gehört haben«, meinte Gosling. Die Stimme im Rauschen hatte sie alle eiskalt erwischt, ihn selbst eingeschlossen. »Der könnte 20 Jahre alt sein oder 50 – wer weiß? Nicht auszuschließen, dass hier Funksignale immer hin und her reflektiert werden, und ab und zu entkommt mal eins und wird von jemandem empfangen.«
    Er sah an Soltz’ und Cushings Augen, dass sie ihm gleichzeitig glauben und nicht glauben wollten. Aber vor allem sah er Verwirrung, vermischt mit Entsetzen. Denn sie konnten sich nur zu gut an den Funkspruch erinnern, noch immer hallte er in ihren Köpfen nach, vermutlich bis in alle Ewigkeit.
    »... hört uns denn niemand ... es ... es kommt aus dem Nebel ... es kommt direkt aus dem Nebel ... es ist auf den Decks und ... es klopft an die Tür ... an die Tür ...«
    Und sie wollten wissen, was es denn war, das dort aus dem Nebel kam. Was denn dort auf Deck an die Tür klopfte. Und was in Gottes Namen dieses unheimliche Dröhnen im Hintergrund von sich gab, das wie der Schlag eines hohlen, metallenen Herzens klang.
    Doch

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