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DEAD SEA - Meer der Angst (German Edition)

DEAD SEA - Meer der Angst (German Edition)

Titel: DEAD SEA - Meer der Angst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Curran
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es leid, mir diesen Mist anzuhören. Herrgott noch mal, wir sind hier nicht im Billardsalon, wir treiben mitten auf dem Ozean, und ich hab jedenfalls keine Lust zu ersaufen, nur weil ihr beide euch wie kleine Kinder aufführt.«
    »Scheiße«, sagte Fabrini.
    »Er hat recht, Fuckbrini«, murmelte Saks. »Wir sollten es ein bisschen ruhiger angehen lassen. Unsere Kräfte sparen. Wir werden sie noch brauchen. Zumindest ihr beide werdet alle eure Kräfte brauchen, sobald wir irgendwo an Land kommen und ihr anfangt, euch gegenseitig in den Arsch zu rammeln.«
    »Verdammt, Saks«, stöhnte Menhaus.
    »Sorry. Ich hätte nur nie gedacht, jemals mitten auf dem Meer mit solchen Typen wie euch festzuhängen. Heilige Scheiße.«
    »Halt die Klappe, Saks«, sagte Fabrini müde und erschöpft.
    »Ja, ich halte die Klappe. Wir sollten alle die Klappe halten. Würde uns nur guttun. Vor allem Fuckbrini hier. Wir würden nicht in dieser Scheiße stecken, wenn er nicht deine Salami gestreichelt hätte, Menhaus, statt sich um das Rettungsboot zu kümmern.«
    »Fick dich und deinen Vater«, giftete Fabrini.
    »Meinen Vater? Scheiße, der hat mir wenigstens eingetrichtert, Anweisungen zu befolgen. Dein alter Herr war wohl zu sehr damit beschäftigt, Nachbars Pudel zu pimpern, um dir irgendwas beizubringen.«
    Menhaus legte die Stirn an das kalte, feuchte Holz der Kiste und flehte um Rettung. Oder irgendwas. Im Moment wären ihm sogar Haie lieber gewesen, als weiter diesen beiden Idioten zuhören zu müssen.
    Verdammt, hier musste doch irgendwo ein anderes Schiff sein!
    Oder nicht?
    Aber Menhaus wusste es nicht genau. So, wie er eine Menge anderer Dinge nicht genau wusste. Wo sie waren, zum Beispiel. Oder was es mit diesem verdammten Nebel auf sich hatte. Mit dem komischen Geruch. Er konnte es an nichts Konkretem festmachen, aber das Gefühl in seinen Eingeweiden sagte ihm, dass der Schiffbruch eines ihrer geringsten Probleme war.
    »Ich frage mich, wo wir hier sind«, flüsterte Fabrini, aber die anderen verstanden ihn gut.
    Saks grummelte etwas, und Menhaus schwieg. Er hatte Angst, etwas zu sagen. Denn genau wie die Mara Corday war er völlig orientierungslos. Sein Kompass drehte sich wie verrückt.
    »Ich denke mal, irgendwo im Atlantik«, meinte er schließlich und hoffte, dass er recht hatte.
    Aber Fabrini grunzte nur. »Glaubst du? Glaubst du wirklich?«
    Menhaus wartete darauf, dass Saks eine blöde Bemerkung machte, etwas, das grob und beleidigend, aber humorvoll war und womit er diese furchtbare, nagende Spannung entschärfte. Aber Saks sagte nichts, und Menhaus verkrampfte sich innerlich noch mehr. Er starrte hinaus in den milchig schimmernden Nebel, und jetzt nahm er ihn als etwas ganz und gar Unnatürliches wahr, als etwas Lebendiges, Lauerndes, Hungriges.
    Er frisst Menschen bei lebendigem Leibe, flüsterte eine Stimme in seinem Kopf, eine Stimme, die von einem dunklen, einsamen Ort auszugehen schien, vielleicht vom Boden eines Brunnens. Er saugt Schiffe in die Tiefe und lässt Menschen in dieser elenden Suppe stranden, und dann verschlingt er sie langsam und geduldig.
    Aber das waren nur seine Nerven, die da redeten. Durch Stress, Aufregung und die Angst vor dem Unbekannten bis zum Zerreißen gespannt. Menhaus würde ihnen nicht zuhören, sondern sein Los genauso tapfer tragen wie die anderen beiden. Dem Schicksal mit einem Grinsen oder Zähnefletschen begegnen.
    Ja, genau.
    Er hielt sich mit einer Hand an der Kiste fest und steckte die andere ins Wasser. Genau wie George Ryan wusste er, dass damit etwas nicht stimmte.
    »Was zur Hölle treibst du da, Menhaus?«, fragte Saks. »Du willst das Zeug doch wohl nicht trinken, oder?«
    Menhaus versicherte ihm, dass er nicht die Absicht hatte. »Es fühlt sich komisch an, findet ihr nicht auch? Das Wasser, meine ich. So dick irgendwie.«
    »Wie Pudding, kurz bevor er hart wird«, nickte Fabrini. »Verdammte Suppe.«
    »Nur Öl vom Schiff, das ist alles«, winkte Saks ab.
    Das klang ganz gut. Das Problem war nur, dass keiner von ihnen diese simple Erklärung glaubte, und daraus konnte man ihnen auch kaum einen Vorwurf machen. Denn es war nicht nur das Wasser, sondern alles. Alles fühlte sich hier anders an, nicht so, wie es sein sollte – es fühlte sich falsch an, und man wusste einfach nicht, woran es lag.
    »Das ist kein Öl, Saks«, sagte Fabrini. »Jesus ... es ist wie Schleim, schwer, sumpfig, was weiß ich.«
    Und während die beiden darüber stritten, kamen Menhaus einige

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