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DEAD SHOT

DEAD SHOT

Titel: DEAD SHOT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Coughlin
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schlich sich ein Glimmen in die Augen des Mannes. »Er wird also zurückkommen?«
    »Ohne Zweifel.«
    »Hast du Angst?«
    Juba lachte leise. »Nein. Natürlich nicht. Ich will, dass er mich findet, denn ich werde ihn töten.«
    Dem Kommandanten kamen in diesem Augenblick gleich mehrere Ideen. »Dann werden wir ihn anlocken und hoffen, dass er viele Freunde mitbringt. Du tötest ihn, wir seine Begleiter.«
    »Das gefällt mir«, sagte Juba. »Aber ihr müsst mir versprechen, dass ihr ihn mir überlasst.« Wenn Swanson einmal aus dem Weg geräumt war, würde Juba sich an einen sicheren Ort zurückziehen und die Auktion wieder ins Leben rufen. General al-Shoum würde es nicht gefallen, betrogen worden zu sein, aber dann wäre Juba längst über alle Berge. Tahiti oder Fidschi, beides klang verlockend.
    »Zunächst machen wir dem Marine Swanson klar, dass wir nicht hinnehmen werden, was er getan hat.« Der bärtige Kommandant lächelte. »Geh und nimm Kontakt mit ihm auf.«
    COB Speicher
    Nach dem nächtlichen Einsatz schlief Kyle Swanson tief und fest auf einer Pritsche. Der Rest des Trident Sturmtrupps tat es ihm gleich, während draußen die US-Soldaten ihrer täglichen Arbeit nachgingen.
    Eine gepanzerte Patrouille rumpelte aus dem Tor der Gefechtsbasis, große Kriegsfahrzeuge vorneweg, begleitet von Hubschraubern, die aus der Luft nach möglichen Gefahren Ausschau hielten. Kurze Zeit später folgten kleinere Patrouillen, die sich bald auffächerten und in verschiedene Richtungen fuhren. Auch irakische Zivilisten waren unterwegs und näherten sich den amerikanischen Straßensperren nur äußerst vorsichtig. In den Dörfern standen arbeitslose junge Männer und Kinder an Häuserecken, als amerikanische Soldaten zu Fuß patrouillierten. Geschäfte hatten geöffnet. Der normale Betrieb also.
    Swanson schnarchte friedlich. Er hatte das Spiel eröffnet. Doch während des traumlosen Schlafs arbeitete er immer noch – als Scharfschütze, der seinem Ziel auflauert. Überall in Tikrit verteilten Soldaten in voller Kampfmontur Flyer mit Jubas Foto und verkündeten im Radio und über fahrbare Lautsprecher eine Belohnung von fünf Millionen Dollar für denjenigen, der Juba den Behörden übergab.
    Kyle konnte jetzt nur abwarten. Jetzt war Juba am Zug.
    Hargatt
    Der Kommandant der Aufständischen und Juba standen auf dem Flachdach des höchsten Gebäudes in der Stadt, während Leibwächter nach amerikanischen Hubschraubern Ausschau hielten, die Juba gefährlich werden könnten. Aus dieser Höhe konnten sie weit ins Land schauen und hatten freien Blick auf eine Straße, die über einen Hügel verlief und in ein kleines Tal führte. Dort floss ein Kanal unter einer Brücke hindurch in den Tigris.
    »Die Amerikaner ändern ständig ihre Route, aber die Zahl der Straßen ist begrenzt. Irgendwann müssen sie denselben Weg zweimal nehmen.« Der Kommandant zeigte auf die Anhöhe in der Ferne. »Bevor sie in unser Gebiet eindringen, halten sie für gewöhnlich dorthinten auf dem Hügel und beobachten, was vor sich geht. Erst dann fahren sie weiter.«
    Juba schaute sich die Stelle durch den Feldstecher an. Zwei riesige M1A2-Abrams-Panzer standen auf beiden Seiten der Straße und beherrschten das Gebiet mit ihren 120-mm-Kanonen und Maschinengewehren. Andere gepanzerte Gefechtsfahrzeuge fuhren ostentativ die Hauptstraße entlang und hielten gelegentlich, um eine Patrouille aussteigen zu lassen.
    Der Kommandant hatte sich schon einen Plan zurechtgelegt. »Siehst du? Wenn sie anhalten, kannst du auf sie schießen.«
    »Okay«, sagte Juba und suchte das Areal mit dem Feldstecher ab. »Siehst du das Bauernhaus auf halber Strecke zur Böschung? Ich möchte, dass deine Leute heute Nacht die Bewohner verjagen, damit ich es morgen früh in Beschlag nehmen kann.«
    »Natürlich«, meinte der Kommandant. »Wir freuen uns schon alle darauf, dass du uns zeigst, wie du mit den Ungläubigen verfährst.«
    Juba machte eine kleine anerkennende Verbeugung, sagte aber nichts, als sie das Dach verließen und zum Essen in ein anderes Haus gingen. Wenn er von dem Bauernhaus aus feuerte, würden ihn die Abrams-Panzer sofort mit einem wahren Geschosshagel belegen. Dann würden die Humvees, die Schützenpanzer und Soldaten ihn regelrecht überrennen, es sei denn sie überließen die Arbeit gleich einem Apache-Helikopter. Juba hatte nicht die Absicht, irgendjemandem anzuvertrauen, wo er sein Versteck aufschlagen würde, auch nicht dem Kommandanten. Nicht solange

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