DEAD SHOT

Titel: DEAD SHOT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Coughlin

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Militärbasis machten. Der Mann projizierte Luftaufnahmen auf die weiße Wand. »Wir haben ein mögliches Ziel ermittelt, das den geforderten Parametern entspricht, um Ihnen die Mission zu erleichtern«, begann der Officer. Swanson seufzte, unterbrach den Mann aber nicht, sondern hörte aufmerksam zu. Die anderen Mitglieder des Teams Trident waren genauso ungeduldig.
    »Irgendwo auf ihrem Weg sind die Iraker in den Besitz eines schweren M120-Mörsers gekommen. Normalerweise wird diese 120-mm-Waffe auf einem M1100-Anhänger transportiert, der von einem Humvee gezogen wird, aber die Aufständischen haben eine Transportalternative gefunden.«
    Darren Rawls meldete sich mit seinem Südstaatenakzent zu Wort. »Sie meinen, die Turbanköpfe haben die Waffe im Kofferraum eines Wagens weggeschleppt.«
    Der Officer räusperte sich. »Ja. Wie dem auch sei, wenn der M120 einen fahrbaren Untersatz hat, dann kann er in Position gebracht werden und bei einem hohen Steilfeuerwinkel über eine weite Distanz hochexplosive Geschosse abfeuern, oder eben Leucht- und Rauchgranaten. Dafür benötigt man vier Mann.«
    Swanson kannte den M120 gut und schätzte die Feuerkraft der Waffe. Man konnte den Mörser nicht nur in einem Auto verstauen, sondern auch schnell auseinanderbauen und die Einzelteile mit vier Leuten fortschaffen. Einer trug das Rohr, der andere die Bodenplatte und der dritte das Stativ. Für den vierten Mann blieben noch das Zielfernrohr und die Munition. Die ganze Waffe wog insgesamt nicht mehr als einhundertundfünfzig Kilo. Und wenn der Mörser einmal installiert war, konnte er vier Schuss pro Minute abfeuern. Dann baute man ihn schnell auseinander und brachte ihn woandershin, bevor der Gegner sich auf das Mündungsfeuer einschießen konnte.
    Aus Swansons Sicht war der Mörser geradezu ideal, weil die Crew aus vier Mann zusammen kämpfen musste. Daher würden die Männer auch nach dem Einsatz zusammenbleiben. Er wollte sie alle erwischen. Es war wichtig, dass er mehr als ein Ziel hatte, um Juba wissen zu lassen, was Sache war.
    Middleton und die anderen vom Trident-Team hatten recht behalten, dass Juba sich in den Irak abgesetzt hatte. Schließlich zog das Netz sich weiter zusammen, da man aus diplomatischen Kreisen aus Syrien erfahren hatte, Juba werde in der Gegend um Tikrit vermutet. Irgendjemand in Damaskus hatte Juba verpfiffen, und jetzt musste Kyle ihn aufspüren.
    »Und Sie haben diese Männer ausfindig gemacht? Ist die Identifizierung sicher?«
    Der Officer war wieder ganz bei der Sache. »Wir sind uns bei dem Ort sehr sicher.« Er schaltete einen Laserpointer ein und ließ den roten Punkt über die Aufnahme auf der Wand fahren. »Dort ist der Wagen, und dort das Haus, in dem sich die Crew aufhält. HUMINT bestätigt die Aufklärung aus der Luft.«
    HUMINT war die militärische Abkürzung für Human Intelligence, was bedeutete, dass jemand vor Ort das Geschehen gesehen hatte. Die beste Informationsgewinnung, die es gab. Kyle schaute hinüber zu Sybelle, die den Blick erwiderte und nickte.
    »Wie aktuell ist das Foto?«, wandte sie sich an den Officer.
    »Die Aufnahme wurde heute Morgen gemacht«, antwortete er. »Wir betrachten das als handlungsrelevante Erkenntnisse.«
    Das kann ich mir denken, dachte Kyle. Sie müssen ja auch nicht los und die Leute töten. »Einverstanden«, sagte er. »Wir müssen uns beeilen.«
    Während der offenen Kampfhandlungen und des gewaltsamen Nachspiels war die Gegend um Tikrit eine Brutstätte der irakischen Opposition gewesen. Und immer noch verfolgte der Feind genau, was in und um die Combat Operating Base Speicher geschah, die drei Kilometer von Tikrit entfernt lag. Swanson fühlte sich schon regelrecht beobachtet, obwohl die Task Force Hammer der US 1st Armored Division hohe Sicherheitsstandards hatte.
    Swanson wusste, dass Sicherheit und Geheimhaltung zwei verschiedene Dinge waren. Die Loyalität zu Saddam Hussein war in der Heimatstadt des ehemaligen Diktators am Tigris immer noch tief verwurzelt. Dort hatte Saddam seinen größten präsidialen Palast erbauen lassen, dort hatte er seine engsten Berater aus der weit verzweigten Verwandtschaft rekrutiert und lag nun in Tikrit begraben. Die Stadt, etwa einhundertundfünfzig Kilometer nordwestlich von Bagdad, galt als Eckpunkt des feindseligen »sunnitischen Dreiecks«.
    Selbst um ein Uhr morgens, als Swanson mit dem Trident-Sturmtrupp an Bord ging, hatte er das Gefühl, dass ein Iraker aus den Schatten hinter den Zäunen die