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DEAD SHOT

DEAD SHOT

Titel: DEAD SHOT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Coughlin
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ihnen.
    »Hubschrauber im Anflug«, sagte Newman.
    Kyle stand auf, nahm Excalibur mit dem ungewöhnlich langen Lauf in die linke Hand und ging zielstrebig die Straße hinunter zu dem Auto. Hier und da gingen Lichter in den Häusern an, aber noch war niemand auf der Straße zu sehen. Furcht und Verwirrung hielten die Leute in den eigenen vier Wänden. Bei dem Mann, der hinter dem Fahrer gesessen hatte, blieb Kyle stehen.
    Er lehnte Excalibur an das Auto und trennte mit seinem Messer vom Hemd des Toten ein Stück Stoff ab, das er verknotete. Dann ging er in die Hocke, dippte den Stoff in das Blut des Opfers und schrieb ein einziges Wort auf die Fahrertür: JUBA. Wo immer er Juba aufstöberte, würden auch die Geheimnisse des Giftgases greifbar nahe sein. Der Terrorist würde die Formel immer bei sich haben, und sie war gefährlicher als er. Diesmal musste Kyle ein Doppelschlag gelingen: Juba und die Formel.
    Dann nahm er sein Gewehr wieder an sich und schritt davon; eine einsame, kaum zu erahnende Gestalt in der Dunkelheit, die ein perfektes Ziel, aber auch einen furchterregenden Anblick bot. Die Nachbarn hatten den Lärm gehört, aber keine Stimmen. Schließlich war der Widerhall von fünf Schüssen aus einer Präzisionswaffe durch die Nacht gegellt. Und das bedeutete nur eins: Scharfschützen. Niemand steckte da den Kopf aus der Tür. Doch alle drängten sich an den Fenstern und spähten verängstigt auf die Straße.
    Als Kyle wieder bei den Kameraden war, die ungeduldig in den Schatten gewartet hatten, packte Darren Rawls ihn am Kragen und schubste Kyle vor sich her. Erst da kehrte der Scharfschütze mit all seinen Sinnen in die Realität des Hier und Jetzt zurück. »Du bist ein durchgeknallter Kerl, weißt du das?«, rief Rawls dicht an Kyles Ohr und drängte seinen Kameraden zur Eile. »Und jetzt mach, dass du deinen Arsch rettest, Mann!«

Kapitel sechsundzwanzig
    Hargatt, Irak
    K leine Siedlungen und Dörfer zogen sich wie ein schmutziger Gürtel um die Stadt Tikrit, und in einem dieser Dörfer, einem verwinkelten Ort namens Hargatt, fand eine Besprechung statt. Die Atmosphäre war angespannt. Licht flutete durch das Fenster eines kugelsicheren, zweistöckigen Gebäudes und beleuchtete einen stämmigen bärtigen Mann, der im Wohnraum des Erdgeschosses auf einem abgenutzten grünen Stuhl saß. Wachen standen an jedem Fenster und auf dem Dach; ein Leibwächter stand unmittelbar hinter dem Bärtigen. »Warum hast du das getan, Juba?«, wollte der Anführer der irakischen Aufrührer wissen.
    »Ich sagte bereits, dass ich es nicht getan habe. Warum sollte ich vier deiner Männer töten, die mich schützen sollten?« Seit seiner Ankunft in Tikrit hatte Juba sich in dem geräumigen und komfortablen Haus des Bärtigen aufgehalten. Er hatte sich bereits ein neues Laptop gesichert und die Daten, die al-Shoum ihm in Syrien überlassen hatte, auf die Festplatte gespielt. Heimlich hatte er auch die wichtigen Daten von dem Memorystick kopiert, den er drei Tage lang in seinem Enddarm mit sich herumgetragen hatte. Juba war wieder voll im Geschäft.
    »Die Menschen in dem Dorf haben berichtet, dass ein Mann, der unsere Tracht trug und ein langes Gewehr bei sich hatte, den Mut besaß, nach den Morden die Straße hinunterzuschlendern. Er schmierte deinen Namen mit Blut an die Autotür. Warum? Dann ging er fort. Er ging einfach fort, verstehst du? Als gehöre ihm das ganze Dorf! Kein schiitischer Hundesohn würde sich das herausnehmen, und bestimmt auch kein Amerikaner.«
    »Doch, einer schon. Er heißt Kyle Swanson, ist ein Sniper der Marines und will mich töten.«
    Der Kommandant atmete hörbar, ehe er sagte: »Du hast edle Taten in London und in Kalifornien vollbracht, Juba, und dafür habe ich dir Asyl gewährt. Aber der Tod folgt dir wie eine Seuche.«
    Juba deutete auf die Wachen an den Fenstern. »Wie lange dauert dieser Krieg schon an? Dir und den Menschen von Tikrit ist der Tod nicht fremd. Ich habe ihn nicht hierhergebracht. Er war schon vor mir hier.«
    »Warum sollte dieser Marine Swanson so etwas wie letzte Nacht tun? Das war tollkühn. Er muss doch wissen, was wir mit Snipern tun, die uns in die Hände fallen. Aber mit seinem Wagemut hat er die treuen Kämpfer verblüfft, die sonst wohl ausgeschwärmt wären, um ihn zu fassen. Deshalb haben viele dieser Kämpfer geglaubt, der Mann auf der Straße seist du.«
    »Swanson wollte mir … etwas mitteilen. Er wollte mir sagen, dass er hier ist und nach mir sucht.«
    Nun

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