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DEAD SHOT

DEAD SHOT

Titel: DEAD SHOT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Coughlin
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Offiziere auf. Töte die Offiziere, sorge für Chaos. Nein. Auf das war er heute nicht aus. Nimm dir die leichten Ziele vor und hau ab, bevor die wissen, wer geschossen hat. Gib ihnen was, an das sie sich erinnern werden, mach sie wütend, mach sie verrückt vor Wut. Er zog das Steyr-Gewehr wie eine Geliebte an sich und erinnerte sich an eine Zeile aus Shakespeares Julius Caesar : »Dass diese Schandtat auf zum Himmel stinke/Von Menschenaas, das um Bestattung ächzt.«
    Das Fadenkreuz erfasste einen kleinen Jungen von vielleicht sieben Jahren mit dunklem Haar. Er lächelte und stand neben einem amerikanischen Soldaten, der zu ihm sprach. Still ruhte der Gewehrlauf auf dem Stapel. Der Junge wandte sich ein wenig ab und zeigte Juba den Rücken. Kaltblütig betätigte Juba den Abzug. Der Schuss hallte laut in dem Versteck wider, war aber draußen kaum zu hören. Das große Geschoss schlug hart in dem Körper des Jungen ein und stieß ihn in die Arme des Soldaten, der sich gleich schützend über das Kind warf, um es vor weiterem Schaden zu bewahren. Doch der Kleine war längst tot. Einer!
    Erst als Juba einen zweiten Schuss abfeuerte und einen Soldaten traf, der eine Zigarette rauchte, wurde den Amerikanern richtig bewusst, dass sie unter Beschuss standen. Die Kugel drang durch die Bleiweste des Soldaten und zerfetzte lebenswichtige Organe. Der Mann taumelte und stürzte mit einem Ausdruck ungläubigen Erstaunens zu Boden. Zwei!
    Jetzt liefen die Kinder kreischend umher, Soldaten brüllten sich etwas zu und griffen nach ihren Waffen. Der Schütze an der Bushmasterkanone suchte nach einem Ziel. Ein Scharfschütze? Wo?
    Jetzt wollte Juba einen richtig guten Treffer landen, einen Kunstschuss, um dem Angriff seinen Stempel aufzudrücken. Und er fand sein nächstes Ziel: den Soldaten, der so unvorsichtig gewesen war, einem Funker ein Feldtelefon zu entreißen. Ein Offizier, der Hilfe anforderte. Er lag neben einem der Bradleys auf dem Bauch, spähte um die Kette herum, hielt verzweifelt Ausschau nach der Bedrohung. Durch das Zielfernrohr sah Juba die Augen des Mannes unter dem Helm. Wieder zog er den Abzug durch, wieder schoss das Steyr präzise. Drei!
    Jetzt eröffnete man das Feuer grob in Jubas Richtung, aber die Männer hatten kein klares Ziel. Die Kugeln wirbelten nur Sand auf oder prallten an Steinen ab. Jeden Augenblick würden sich die Bradley-Schützenpanzer in Bewegung setzen. Juba verbarg das Gewehr unter seinem langen, offenen Gewand, riss die alte Markise am Hintereingang fort und trat hinaus in die Morgensonne. Seelenruhig schritt er die Gasse hinunter und verschwand um die nächste Ecke. Aufgrund der Schüsse war niemand auf den Straßen. Juba stieg in sein Auto und fuhr los.
    Eine Viertelstunde später kauerte er unter Büschen auf dem Wall eines Bewässerungsgrabens. Vorsichtig spähte er über den Wall und sah die Kreuzung, auf der nun ein reges Treiben herrschte, da die Amerikaner ausschwärmten und genau das Viertel betraten, das Juba soeben verlassen hatte. Es musste hart für die Männer sein, ruhig zu bleiben, denn der Mord an einem Kind reißt an der amerikanischen Psyche. Fieberhaft suchten die Soldaten nach dem Schützen, der das Kind auf dem Gewissen hatte. Er musste doch irgendwo in einem dieser Häuser stecken. Die Soldaten hatten das ursprüngliche Versteck ins Visier genommen, konnten aber nicht ahnen, dass die Bedrohung längst nicht mehr von dort, sondern von dem Wall hinter ihnen ausging.
    Juba konnte die Sanis sehen, die verzweifelt versuchten, die drei Opfer zu versorgen, die man nebeneinander aufgereiht hatte. Sie würden versuchen, sie zum Krankenhaus an der COB Baharia zu fliegen. Da die Soldaten inzwischen das Viertel durchkämmten und keine weiteren Schüsse mehr gefallen waren, kam der Rettungshubschrauber.
    Juba hörte ihn, ehe er ihn sah. Die Maschine hielt auf die Kreuzung zu, schwebte kurz in der Luft und setzte dann auf; die Rotorblätter wirbelten eine Sandwolke auf. Rote Kreuze auf großen weißen Flächen prangten auf den grünen Seitentüren. Die letzte Hoffnung für die Opfer. Juba zielte.
    Zwei Soldaten hoben eine Trage an, auf die sie eins der Opfer gelegt hatten. Ein Sani sprang aus dem Hubschrauber, um zu helfen. Juba schoss ihm in den Bauch und riss ihm Leber und Nieren aus dem Leib. Einer!
    Der Schütze am Bushmaster oben auf dem Bradley schaute noch in Richtung Siedlung und stand mit dem Rücken zu Juba. Der Scharfschütze hatte den Mann im Fadenkreuz und schoss ihm

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