Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DEAD SHOT

DEAD SHOT

Titel: DEAD SHOT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Coughlin
Vom Netzwerk:
unbestellter Boden. Nichts deutete auf Anbau oder Ernte hin. Rein gar nichts. Eine landwirtschaftlich öde Zone in der Nähe einer großen Wasserstraße.
    Kyle behielt die Anzeigen seiner Instrumente genau im Auge, aber die Pegel blieben im grünen Bereich und schlugen nicht aus. »Verdammter Mist«, raunte er in Dawkins’ Richtung. Was auch immer den Landstrich hatte veröden lassen, es war nicht mehr aufzuspüren, aber die verheerenden Spuren waren allgegenwärtig. Kyle wandte sich an Captain Newman. »Der Palast des Todes müsste nur noch eine halbe Meile vor uns liegen. Ein paar von uns sichern das Terrain hier, während die anderen ausschwärmen und einen Beobachtungsposten suchen.«
    Auf freier Fläche waren sie ungeschützt, und bis zum Tagesanbruch dauerte es nicht mehr lange. Aber sie konnten sich weder in einer Art Schlucht noch in einem ausgetrockneten Wadi verstecken, denn chemisch-biologische Kampfstoffe waren schwerer als Luft und hielten sich stets am tiefsten Punkt auf. Der Boden in einer Vertiefung könnte immer noch kontaminiert sein. Das Team würde sich einen Posten auf einer Anhöhe suchen müssen, aber bislang war das Gebiet flach. Während der Rest der Truppe eine Pause machte und sich mit Wasser versorgte, schlichen Joe Tipp und Travis Hughes näher an das Zielgebiet heran und kehrten nach etwa einer halben Stunde verwundert zurück.
    »Gibt nicht viel zu sehen«, meldete Hughes. »Wir haben nur einen kleinen Bunkerkomplex in einem abgezäunten Terrain entdeckt. Offenbar verlassen.«
    »Kein größeres Gebäude, das unser Palast sein könnte?«, fragte Swanson.
    »Nein, nichts«, erwiderte Hughes. »Ich dachte, wir würden hier auf so eine Art orientalisches Märchenschloss stoßen. Aber der Bunker sieht eher wie ein heruntergekommenes Parkhaus in den miesesten Vierteln Detroits aus.«
    »Mist«, grummelte Kyle.
    »Der Zaun ist gut drei Meter hoch und oben mit Stacheldraht gesichert«, beschrieb Hughes weiter. »Aber das Tor steht offen.«
    Joe Tipp beschrieb einen annehmbaren Aussichtspunkt, der etwa vierhundert Meter in südlicher Richtung lag, an einer einzelnen Straße, die von der nächsten Siedlung Khorramshahr aus zu der Bunkeranlage führte.
    »Okay, Captain. Von dort aus sollten wir operieren«, sagte Kyle.
    »Einverstanden. Du, Dawkins und Tipp nisten sich dort ein, während wir uns hier aufhalten. Los geht’s«, sagte Newman. Tipp ging voraus, und Swanson folgte ihm, den Blick wieder auf die Instrumentenanzeigen gerichtet. Dawkins blieb dicht hinter Kyle. Der Rest des MARSOC-Teams begann damit, Verstecke auszuheben und Buschwerk zur Tarnung zusammenzusuchen.
    Der Beobachtungsposten lag auf einer Anhöhe. Es handelte sich aber um keine einzelne Erhebung im flachen Land, sondern um den Beginn eines hügeligen Terrains. Als die drei Marines die Spitze erreichten, hatten sie sowohl die Straße als auch das Zielgebiet im Blick. Zwischen verrottenden Bäumen und dünnen Gräsern suchten sie sich ein Versteck. Augenblicke später erfassten sie den Bunker Zoll für Zoll durch das starke Fernrohr des Spotters, den Feldstecher und die Zielfernrohrvorrichtung am Scharfschützengewehr. Die Wolkendecke war aufgerissen, und die Lichtverhältnisse waren gut. Nicht einmal ein Hund bellte.
    »Dort ist niemand, Shake«, meinte Dawkins, nachdem sie die Gegend über eine halbe Stunde mit den optischen Geräten abgesucht hatten. »Das Gebäude ist verlassen.« Der Wind hatte die meisten Reifenspuren verweht, was darauf hindeutete, dass in jüngster Zeit niemand zu dem Gelände gefahren war. Auch Fußspuren waren nirgends zu entdecken.
    »Ja«, sagte Kyle. »Ich glaube nicht, dass wir das Gebäude noch tagelang observieren müssen. Es fühlt sich leer und verlassen an.«
    »Irgendwie unheimlich«, meinte Tipp. »Wir bleiben also den Tag über im Versteck und gehen erst in der Nacht rein? Genauso gut könnten wir jetzt reingehen und die Sache hinter uns bringen.«
    Swanson schüttelte den Kopf. »Bis zum Morgengrauen ist es nur noch eine Stunde. Wir brauchen Zeit, wenn wir uns dort drinnen umsehen. Denk dran, langsam ist gleichmäßig, gleichmäßig ist schnell «, schloss er und bezog sich damit auf sein persönliches Mantra.
    »Ist jetzt zu riskant für einen Vorstoß«, pflichtete Dawkins Kyle bei. »Ich glaube zwar auch nicht, dass dort unten jemand ist, aber vielleicht ist die Gegend hier doch nicht ganz unbewohnt. Wir werden den ganzen Tag über alles beobachten und dann heute Abend mit vier Mann

Weitere Kostenlose Bücher