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DEAD SHOT

DEAD SHOT

Titel: DEAD SHOT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Coughlin
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Mich?
    Sie schlenderten zurück ins Restaurant, und Sybelle holte ein Nachtsichtgerät und einen kleinen Feldstecher aus ihrer Tasche und reichte beides Kyle. Er sollte durch die regennassen Straßen zurückgehen und das Gelände aus den Schatten heraus einer gründlicheren Analyse unterziehen. »Ich bestelle mir einen Kaffee und bin schnell bei dir, wenn du Hilfe brauchst«, sagte sie.
    »Ich nehme an, dass du alles gesehen hast, was ich sah«, sagte Kyle. Er setzte eine verdutzte Miene auf. »Aber hattest du nicht auch das Gefühl, dass da draußen irgendetwas nicht ganz stimmte?«
    Sie verschränkte die Arme vor der Brust. »Das kurze Aufflackern hinter dem Vorhang des Eckhauses. Da gibt es noch jemanden, der dieses Haus observiert.«
    »Genau«, sagte Kyle. »Wir sind nicht die einzigen Jäger in der Stadt.«

Kapitel sechzehn
    K yle versuchte nicht, die Ermordung intellektuell zu hinterfragen. Man hatte ihm einen Auftrag erteilt und ihm freie Hand bei der Ausführung gelassen. Außerdem war er der Ansicht, dass der Bastard den Tod verdient hatte, da er den Anschlag auf unschuldige Menschen in London organisiert hatte und für das qualvolle Ende der Gefangenen im iranischen Gasexperiment verantwortlich war. Die einzige Frage für ihn war nur, wie bald er den Abzug würde betätigen können, um dann in die Höhle des Löwen zu gehen und an die Daten des Giftgases zu kommen. Im Iran hatten sie die relevanten Daten nicht gefunden, und diesmal wollte er nicht wieder mit leeren Händen dastehen.
    Am Morgen nach der ersten Erkundung hatte er sich einen Angriffsplan zurechtgelegt und brauchte dafür ein paar Dinge. Nach einem ruhigen Frühstück mit Kaffee, einem warmen Croissant und frischem Obst fuhr er in die Stadt und suchte ein gutes Sportgeschäft, das sich auf alpine Ausrüstung spezialisiert hatte. Swanson erzählte dem Verkäufer, er wolle ein bisschen in den Bergen klettern, und kaufte eine Bergsteigeraxt, gute Handschuhe, einen Feldstecher von Zeiss, eine Daunenjacke und einen schwarzen Helm mit einer Lampe vorn.
    Später kehrte er in das Viertel zurück, in dem Saladins Haus stand, und hielt Ausschau nach einer kleinen ruhigen Straße, die er schließlich drei Blocks entfernt fand. Dort stießen die Rückseiten zweier Warenhäuser aneinander, und zwischen den fensterlosen Mauern verlief eine im Schatten liegende Gasse. Mithilfe des scharfen, gebogenen Endes der neuen Bergaxt hob er schnell eine Gullyplatte an, stieg in die Öffnung und schob den Deckel wieder in die ursprüngliche Position. Dann setzte er sich den Helm auf und schaltete die kleine Lampe ein. Unten im Abwasserkanal folgte Kyle dem dünnen Lichtstrahl, der ein Loch in die Dunkelheit bohrte.
    Paris hatte über zweitausend Kilometer Abwasserkanäle, und verglichen mit einigen Orten, an denen Kyle sich während der Militäreinsätze hatte verstecken müssen, war es hier unter den Straßen fast angenehm. Die Abwasserkanäle waren für gewöhnlich so breit wie die Straßen darüber, und in der Mitte wurden die Abfälle in einer Rinne fortgespült. An Wänden und Decken verliefen die Stromkabel und Wasserleitungen. In dem unterirdischen Tunnelsystem waren ebenfalls Straßenschilder angebracht, genau wie oben.
    Daher hatte Kyle keine Schwierigkeiten, sich in den Tunneln zu orientieren. Nach einigen Blocks stand er genau gegenüber des Innenhofs von Saladins Villa an einem Abwassergitter. Kyle kletterte auf einen Sims, schaute an der Öffnung der Bordsteinkante durch den Feldstecher und begann, eine Entfernungstabelle anzulegen.
    Genau um halb zwölf mittags traten zwei stämmige Wächter in den Innenhof, schauten sich um und schlossen die geparkte Limousine auf, nachdem sie sich mit einem Spiegel an einem Stock vergewissert hatten, dass kein Sprengstoff unter dem Wagen angebracht war. Dann setzte sich einer der Männer auf den Fahrersitz, während der zweite wieder ins Haus ging und Sekunden später einen schlanken, gut gekleideten Mann mit dunklem Teint ins Freie geleitete. War das Saladin? Offenbar ließ der Mann sich zum Mittagessen fahren. Kyle stand den ganzen Tag hinter dem Abflussgitter, aß etwas Baguette mit Käse und einen Apfel. Erst als es dunkel wurde, kehrte er ins Hotel zurück, um den Abwassergestank loszuwerden. Für den nächsten Schritt brauchte er Hilfe und begab sich daher zum vereinbarten Treffpunkt, wo Sybelle und die Echse schon auf ihn warteten. Sie mussten jetzt schnell handeln.
    Lieutenant Commander Freedman streckte sich

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