Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DEAD SHOT

DEAD SHOT

Titel: DEAD SHOT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Coughlin
Vom Netzwerk:
auf seinem Stuhl und blickte auf den Bildschirm seines Laptops. »Interpol lieferte das Phantombild eines Mannes, den sie für Saladin halten. Sie berufen sich dabei auf mehrere Quellen, darunter auch auf das Telefongespräch, das die beiden El-Kaida-Männer führten. Sie wurden übrigens gestern gefasst.«
    Kyle brauchte nur einen kurzen Blick auf den Bildschirm zu werfen. »Das ist der Typ, den ich im Innenhof gesehen habe«, bestätigte er. »Das schmale Gesicht und der sauber gestutzte Bart sind markant. Das ist er. Wird die französische Polizei zuschlagen?«
    »Noch nicht«, antwortete die Echse. »Bisher stehen alle herum und arbeiten hochtrabende Pläne aus. Ich glaube nicht, dass die Franzosen die Festnahme in die Hand nehmen werden. Sie wollen einfach nur, dass er verschwindet, da er eine Belastung für die Innenpolitik darstellt.«
    »Verstehe.« Die Zeit verging noch schneller, wenn andere ebenfalls an der Sache arbeiteten. Kyle musste mit allem fertig sein, bevor die Behörden vor Ort waren und wussten, was überhaupt geschehen war. Er arbeitete die Feinheiten seines Plans aus und benutzte dafür das Kartenmaterial, das die Echse ihm ausgedruckt hatte. Schließlich ließ er die beiden wissen, was sie zu tun hatten. »Wir werden den Franzosen einen Gefallen tun. Wenn Saladin morgen wieder zum Mittagessen fährt, wird die Polizei sich keine Sorgen mehr zu machen brauchen. Echse, könnten Sie uns einen kleinen Geländewagen organisieren?«
    »Steht schon unten auf dem Parkplatz bereit. Ein grauer Peugeot 4007.«
    »Okay. Sybelle, du bringst mich zum Hotel zurück und kommst dann wieder hierher. Morgen gegen Mittag treffen wir uns alle drei vor dem Luftfahrtmuseum. Dann sind wir weg.«
    Kyle kehrte auf sein Zimmer zurück, duschte und nahm sich Zeit beim Säubern des Dragunow-Scharfschützengewehrs, das er aus dem Irak mitgebracht hatte. Sowie er gehört hatte, dass es sich um eine Green Light Mission handelte, war ihm klar gewesen, dass er eine Waffe brauchte, die keine Spuren hinterließ und die er nach dem Einsatz wegschmeißen konnte. Dann legte er sich hin, um etwas Schlaf zu bekommen, und sagte seinem Unterbewusstsein, ihn zwei Stunden vor Tagesanbruch zu wecken.
    Sybelle Summers telefonierte mit einem Pannennotdienst, der rund um die Uhr besetzt war, und sprach in wütendem Französisch. Ein Nachbar hatte seinen blauen BMW Mini wieder auf der ihr zugewiesenen Parklücke geparkt, obwohl sie ihn mehrfach gebeten hatte, den Wagen woanders abzustellen. Daher wollte sie ihm jetzt eine Lektion erteilen und das Auto abschleppen lassen.
    Der Mechaniker meinte, er habe kein Interesse und wies darauf hin, dass es illegal sei. Schließlich sei er kein Autodieb. Sybelle bot ihm einhundert Euro und versprach, es werde keinen Papierkram geben, der zu seiner Werkstatt führte. Er zögerte. Dann bot sie ihm zweihundert Euro, und er willigte ein. Die Geschäfte liefen zäh zu dieser späten Stunde.
    Bald kam der Abschleppwagen zu der Kreuzung, die Sybelle ihm genannt hatte. Sie ist immer noch sauer , dachte der Fahrer, nahm das Geld entgegen und ließ sich von Sybelle das Auto zeigen, das ihr Ärger machte. Nachbarn , dachte er und zuckte mit den Schultern. Dann machte er sich an die Arbeit, und nach einigen Minuten fuhr der Abschleppwagen die Straße hinunter, den kleinen Mini am Haken. Sybelle stellte den gemieteten Peugeot SUV in die Lücke, stieg aus, schloss ab und entfernte sich von der Kreuzung. Der SUV stand nun mit den Hinterrädern genau vor dem Abflussgitter, und das hohe Heck schirmte die Öffnung an der Bordsteinkante ab, die gegenüber von Saladins Villa verlief. Eine lange dunkle Schleife am hinteren Stoßdämpfer bewegte sich mit der leichten Brise.
    Unmittelbar vor Sonnenaufgang war Kyle erneut in einem anderen Gully verschwunden, machte das Licht an seinem Helm an und fand den Weg zu dem richtigen Abwassergitter. Diesmal hatte er das Dragunow-Gewehr über der Schulter. Ehe er einen Blick auf die Straße warf, schaltete er das Licht am Helm aus und nutzte die Dunkelheit als Schutz. Der freie Blick auf den Innenhof stellte ihn zufrieden.
    Das Problem war das Timing, da das Ziel auf dem kurzen Weg von der Haustür bis zum Wagen nur für ein paar Sekunden zu sehen sein würde. Aufgrund der Beobachtungen des Vortags wusste Kyle, dass die Bodyguards bestimmt auch diesmal wieder zunächst allein zum Auto gehen würden, um sicherzustellen, dass keine Gefahr bestand. Genau dann würde Kyle das Gewehr anlegen,

Weitere Kostenlose Bücher