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DEAD SHOT

DEAD SHOT

Titel: DEAD SHOT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Coughlin
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jüngsten Ereignissen in Paris zurück. Swanson hatte ihn erneut übertrumpft und Saladin direkt vor Jubas Nase getötet. Selbst jetzt noch vernahm er ganz deutlich die tödlichen Schüsse und erinnerte sich an den furchtbaren Moment, als er den reglosen Körper seines geistigen Vaters unten im Hof in der Blutlache liegen sah. Traurigkeit und aufflammender Zorn wechselten einander ab. Was nun? Als sein Geist sich dieser Frage annahm, wachte Juba auf.
    Er hatte jetzt die Chance, komplett unterzutauchen. Acht Bieter trachteten nach der Formel, und jeder hatte zehn Millionen eingezahlt, die nicht erstattet wurden. Das ganze Geld war bereits zu anderen Banken umgeleitet worden und lagerte nun verborgen in vielen kleinen Summen auf falschen Konten: und Juba besaß die Kontonummern und Zugangsdaten. Seine eigenen privaten Anlagen besaßen einen Wert von fünf Millionen Dollar, und auf den anderen Konten, die Saladin noch für andere Missionen eröffnet hatte, lagerten weitere zehn Millionen als Reserve. Das bedeutete, dass Juba über eine Summe von insgesamt einhundert Millionen Dollar verfügte: damit ließe sich ein neues Leben anfangen.
    Mit so viel Geld brauchte er nicht mehr als professioneller Killer zu arbeiten oder unzählige Menschen in den Tod zu treiben. Er könnte irgendwo hingehen und sich alles Erdenkliche leisten. Da Saladin nicht mehr lebte, war der ganze Plan gefährdet und riskanter als zuvor. Die Bieter würden nach wie vor die Formel haben wollen, aber jetzt würden sie lieber ihre Waffen und nicht die Scheckbücher einsetzen, um an die Daten zu kommen. Und sie würden die Geldeinlage zurückfordern.
    Also wäre es am besten, das Geld zu nehmen und zu verschwinden. Der Nahe Osten wimmelte nur so von islamistischen Fanatikern, die den Kampf gegen die Kreuzfahrer weiterführten. Für Juba gab es keinen zwingenden Grund für eine Einmannschreckensherrschaft.
    Schlussendlich kamen für ihn drei Gründe infrage, doch weiterzumachen. Erstens besaß Juba immer noch das Gas und die Formel und unterhielt Kontakte zu mehreren Laboren, die in der Lage waren, den Kampfstoff zu produzieren. Er selbst hatte die Undercoveragenten handverlesen, um die Anschläge zu unterstützen. Persönlich hatte er die Waffen ausgeteilt und mit den Terrorzellen kommuniziert. Vor dem Anschlag in London und der Auktion hatten nur wenige den Namen Saladin gehört. Die Getreuen hörten immer noch auf Juba und würden seinen Befehlen gehorchen. Zweitens glaubte er nicht, dass Kyle Swanson tatsächlich bei der Explosion ums Leben gekommen war, und das konnte nur bedeuten, dass die beiden weiterhin auf Konfrontationskurs waren. Wenn Swanson ihn verfolgte, würde er so schnell nicht aufgeben. Dieser Amerikaner war eine unerträgliche Plage. Drittens ahnte Juba, dass er vor Langeweile eingehen würde, wenn er den ganzen Tag nichts zu tun hatte.
    Warum also nicht das Gas einsetzen? Ein Anschlag auf die Vereinigten Staaten wäre spektakulär und äußerst blutig. In den kommenden Jahren würde Juba den Radius vergrößern und überall in der Welt zuschlagen. Sobald die Demonstrationen, die Saladin angekündigt hatte, ausgeführt waren, würden die Bieter sich wieder ruhig verhalten.
    Blieb nur das Problem Swanson. Juba spürte, wie sehr er sich nach dem Moment sehnte, den Scharfschützen zu töten. Dieser Mann war eine ständige Bedrohung und würde ihm wie ein Schatten folgen. Ganz gleich, wohin Juba auch ging, er konnte sich nie entspannen, solange Swanson lebte. Außerdem hatte der Marine den einzigen Menschen getötet, der genau wusste, wie es in Juba aussah. Saladins Tod durfte nicht ungerächt bleiben. Kyle Swanson musste sterben.
    Er klappte die Rückenlehne wieder hoch, holte das Laptop unter dem Sitz hervor und stellte es auf den leeren Platz am Mittelgang. Die erste Klasse war nur halb besetzt, und die Stewardess kam und fragte ihn, ob er etwas zu essen wünsche. Er bestellte das vegetarische Gericht, setzte sich ein Headset auf und fand einen Kanal mit klassischer Musik, die ihm dabei half, die Gedanken frei schweifen zu lassen. Er musste einen Anschlag ausarbeiten. Der Kampfstoff wurde bereits in Mexiko vorbereitet, und später am Tag würde Juba im Labor anrufen, um sicherzustellen, dass die Arbeit auch vonstattenging. Alles, was er nun brauchte, war ein Ziel, und er musste schnell zu einer Entscheidung finden.
    Las Vegas war eine gute Möglichkeit: eine Stadt der Sünde, die auf die Gesellschaft der ganzen Welt abfärbte und ihn

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