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Dead Souls: Horror (German Edition)

Dead Souls: Horror (German Edition)

Titel: Dead Souls: Horror (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Laimo
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erwischte.
    »Henry, Gott sei Dank!« Johnny schaute kurz nach draußen. »Jetzt! Machen Sie schon! Sie kommt!« Johnny gefror das Blut in den Adern und er schauderte, als er wegsah, aber Mrs. D. nur ein Stück vom Fenster entfernt in seinem peripheren Sichtfeld erkannte.
    Henry steckte den Schlüssel in die Zündung und startete den Truck.
    Mrs. D. oder was früher einmal die gütige Frau von Henry Depford gewesen war, die Johnny vor nicht einmal zwei Stunden ein Sandwich und eine heiße Tasse Kaffee zubereitet hatte, klatschte ihre blutigen Hände gegen das Fenster. Johnny hüpfte, starrte entsetzt aus dem Fenster zu der Frau, deren Kopf widerlich an ihrem gebrochenen Genick kullerte; deren klaffende Halswunde voller Erde und Grashalme war; deren blutverfilzte Haare das Zuhause von vielen Moskitos und summenden Pferdebremsen darstellte.
    »Henry! Bitte!«, brüllte Johnny, als Mrs. D. (tot, dachte Johnny verrückt) ihr Gesicht seitlich an das Fenster drückte und Johnny ansah, ihr Mund klappte auf und zu und hinterließ auf der Scheibe Spuren von Blut und schaumigem Speichel.
    Henry, der voller Entsetzen das Wesen anstarrte, das früher seine Frau gewesen war, legte den Rückwärtsgang ein und fuhr die Einfahrt hinauf. Mrs. D. fiel um und brach wie ein verwundeter Soldat am Boden zusammen. In der Staubwolke, die sie hinterließen, konnte Johnny sehen, wie sie im Kies kämpfte, als sie versuchte, wieder aufzustehen.
    Die Reifen quietschten auf der Straße, als sie rückwärts aus der Einfahrt fuhren. Henry, der sich kein einziges Mal nach seiner von den Toten auferstandenen Frau umsah, raste in von Terror erfüllter Stille von seinem Zuhause davon, während an seinem Gesicht Tränen in bitteren Rinnsalen herunterströmten.

Kapitel 40
    09. September 2005
    03:46 Uhr

    Der Mann und die Frau, die sich vor 30 Minuten taumelnd von dem immer noch laufenden Van in dem Weizenfeld entfernt hatten, liefen die Einfahrt des Conroy-Hauses entlang, ihre matten Augen auf die Scheune gerichtet. Eine dritte Gestalt tauchte auf der Veranda des Hauses auf, ein Mann. Er war nackt, aber hatte heute irgendwann ein Hemd, eine Krawatte und eine Anzughose getragen, die jetzt alle auf einem zerfledderten Haufen in der Einfahrt lagen. Sein Bauch, ein toter, klaffender Hohlraum, frei von Eingeweiden. Zusammen betraten die drei Gestalten die Scheune.
    Oben in der Dunkelheit des Speichers wachte eine einzelne Amsel über sie, sie flatterte mit den Flügeln und neigte den Kopf, als sie anfingen, Holz von der zersplitterten Treppe hinten in der Scheune zu holen …

Kapitel 41
    09. September 2005
    03:48 Uhr
    Nach einer Minute eisernen Schweigens sagte Johnny: »Das ist alles meine Schuld. Es tut mir so leid, Henry.«
    Henry schüttelte leidenschaftlich und vielleicht mit einem Hauch Verleugnung den Kopf. »Es ist Benjamin Conroys Schuld. Mach dir deswegen keine Vorwürfe. Du bist in diesem finsteren Spiel eine unschuldige Schachfigur, nichts weiter.« Er lenkte den Truck nach links in die Brunswick Road, in die gleiche Straße, in der Carl Davies Johnny ziellos umherirrend gefunden hatte. Die Truhe hinten rutschte über den Metallboden und krachte laut gegen die Seitenverkleidung.
    Johnny öffnete einen Spalt das Fenster und versuchte, sich mit einem tiefen Atemzug kühler, frischer Luft zu beruhigen. »Was machen wir jetzt? Wo gehen wir hin?«
    »W-wir haben s-sehr wenig Zeit«, antwortete Henry mit kratzender Stimme. Er klang plötzlich verwirrt, gedankenverloren. Als Johnny zu ihm hinüberschaute, sah er einen blassen, verwirrten Ausdruck in seinem Gesicht. Wenn man zuschaut, wie die eigene Frau umgebracht wird und dann von den Toten zurückkommt, passiert so etwas mit einem Mann , vermutete Johnny nüchtern.
    Henry fuhr fort: »Ich habe mir nie vorgestellt, dass es auf diese Weise passieren würde, so schnell . Ich meine, wie konnten sie gewusst haben, dass sie dich bei mir zu Hause finden. Außer …«
    »Was, außer?«
    Er hustete laut, Tränen schossen ihm in die Augen, dann sagte er: »Im ägyptischen Totenbuch steht, dass der Bote des Bösen ein Objekt zurücklassen wird, ein Zielfluggerät, wenn du es so willst, um das Ziel immer vor Augen zu haben. Etwas muss sie zu uns gelockt haben, Johnny. Das ist die einzige logische Erklärung.«
    In diesem Moment wurde die Feder in Johnnys Tasche warm. Wie ein eisiges Gewicht stieg eine Welle der Angst in seinem Magen auf. »Oh mein Gott …« Er kramte den Plastikbeutel heraus, hielt ihn zwischen

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