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Dead Souls: Horror (German Edition)

Dead Souls: Horror (German Edition)

Titel: Dead Souls: Horror (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Laimo
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überschritt, zitterte er.
    »Seit dem Tag, an dem alles passiert ist, bin ich nicht mehr hier gewesen«, flüsterte Henry und warf einen Blick auf die schimmelige Matratze, die an der Wand lehnte. »Ich erinnere mich daran, als wäre es gestern gewesen.«
    Johnny hörte Henrys harte Worte, aber ihr Verständnis wurde von der bloßen Kraft des Anblicks von Andrew Judsons Blut am Boden gehindert. Plötzlich in Panik (und mit gewaltigen Schmerzen in der verkrampften Hand) blieb er stehen und ließ das Ende der Truhe los. Sie knallte laut auf den Boden, die Fenster klapperten und die staubige Lampe wackelte. Hier blieb er regungslos stehen und starrte auf die schwach beleuchtete Pfütze, die immer noch feucht und klebrig und glänzend war, voller Moskitos und Motten, die wie Vögel in einer prähistorischen Teergrube den Tod fanden.
    Sterbende Seelen …
    Johnny rang nach Luft. Er schlug sich mit der Hand auf den Mund und riss entsetzt die Augen auf. Hatte er gerade aus dem Blut eine Stimme kommen hören? Nein, das konnte nicht sein. Er war sich sofort bewusst, dass sich ihm die Nackenhaare aufstellten, als wäre die Luft statisch aufgeladen. Er wandte seinen Blick blitzschnell von der schwarzen Pfütze ab, da er für den Bruchteil einer Sekunde dachte, er hätte in ihrem Spiegelbild eine leichte kurze Bewegung gesehen.
    Nein, nein, nein, ich habe nicht gesehen, dass sie sich bewegt hat. Das hätte ich nicht sehen können. Es war nur das Mondlicht, das durch das dreckige Fenster scheint und die faltige Oberfläche widerspiegelt. Und ich habe auch keine Stimme daraus kommen gehört! Ich habe sie nicht gehört!
    Sterbende Seelen , die Wörter wurden erneut in seinen Kopf geflüstert. Seine Hand bewegte sich vom Mund zu seiner linken Wange, die Augen waren vor Schreck noch weiter aufgerissen.
    Henry, der scheinbar Johnnys sichtlichen Angstzustand nicht erkannte, kniete sich hin und öffnete die Truhe, wobei er vor Schmerzen das Gesicht verzog. »Sie werden bald hier sein. Wir müssen anfangen. Hilf mir mit dem Holz!« Er begann, die Bretter herauszuholen, und legte sie ordentlich aufgereiht neben sich. Dabei meinte er: »Es gibt drei entscheidende Faktoren, die erfüllt sein müssen, wenn man eine Séance veranstaltet: eine Absicht, die Eigenschaften der Beisitzenden und dem Ort. Wir, Johnny, haben die perfekte Kombination aus allen dreien.«
    Während er versuchte, die Stimme in seinem Kopf zu ignorieren, schnappte sich Johnny ein gesägtes Holzbrett. Seine Hand kam mit dem verblassten Blutfleck auf der rauen Oberfläche in Kontakt, und die uralte Stimme kehrte in seinen Kopf zurück, jetzt lauter und deutlicher als zuvor.
    Bryan … rette unsere sterbenden Seelen …
    Sein Körper erstarrte, und er riss die Hände in die Luft, als hätte er gerade auf eine heiße Herdplatte gefasst. Das Brett fiel herunter und knallte auf den Boden, was in dem leeren Haus ein totes Echo erzeugte. Eine Staubwolke stieg um ihn herum auf. Seine Augen quollen hervor. Seine Brust kribbelte vor Angst und Ekel und Eiseskälte. Sein Blick wanderte wieder zur Blutpfütze, und dieses Mal sah er darin ein schattenhaftes Kräuseln, als malte ein Geisterfinger eine Linie auf die Oberfläche.
    »Was ist los?«, fragte Henry besorgt und zog die Augenbrauen zusammen, seine feuchten Lippen grinsten immer noch seltsam. Verrückt .
    »Sie sind hier«, erwiderte Johnny leise, aber hysterisch. Sein Hals fühlte sich an, als wäre er mit Teer bedeckt. Das Herz raste in seiner Brust.
    »Dann müssen wir jetzt anfangen.« Henry wickelte sich die Schnur des Nagelbeutels um das linke Handgelenk, dann kauerte er sich auf den Boden neben die aufgereihten Bretter. Er sah irgendwie anders aus, blass und kränklich, seine Wangen und Lippen zitterten, wie bei einem Mann, der einen Herzinfarkt erlitt. »Das Holz und die Nägel und das Haus werden alle als symbolische Verbindung unseren Zweck erfüllen.« Er legte die Taschenlampe dazwischen, in Richtung Zimmer leuchtend, damit ihr Strahl genug Licht spendete, sich gegenseitig sehen zu können. Dann entfernte er die Waffe von seinem Gürtel und platzierte sie zwischen seinen Beinen.
    Vor Angst und Unsicherheit gelähmt blieb Johnny stehen. Er schaute weiterhin auf die sich bewegende Blutlache; auf das dreckige Fenster; dann auf die Wohnzimmertüren, die immer noch von dem Zeitpunkt offenstanden, als der Irre herausgesprungen kam und Andrew Judson mit dem Spaten niedergestach.
    »Johnny, bitte«, drängelte Henry. »Setz

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