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Dead Souls: Horror (German Edition)

Dead Souls: Horror (German Edition)

Titel: Dead Souls: Horror (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Laimo
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Ruhepause. In diesem kurzen Moment verspürte Johnny ein aufregendes Kribbeln an den Magenwänden – das Adrenalin, es hatte zu pumpen aufgehört und hinterließ in ihm ein schwaches, leeres Gefühl. Weil er sie enttäuschte – sich von ihrem persönlichen Lebensplan für ihn losriss. Irgendwie hatte er Mitleid mit ihr. Aber …
    … Sie, John Petrie, sind im Begriff, das ganze Vermögen zu erhalten, das mir als Vollstrecker hinterlassen wurde. Der Wert der Erbschaft wird auf zwei Millionen Dollar geschätzt …
    »Mom … es tut mir leid … aber es handelt sich um etwas, das ich wirklich tun muss.«
    Sie starrte weiter nach unten, mehr als eine Minute gab sie keine Antwort. Frische Tränen stiegen ihr in die Augen und liefen ihr über das Gesicht. »Du tust mir weh«, flüsterte sie schließlich. »Mehr, als du weißt.«
    »Es tut mir leid, aber …«
    »Warum machst du das, Johnny?« Sie stellte die Frage so, als … als wüsste sie genau, was er vorhatte, und warum. Nein, es kann nicht sein …
    »Das kann ich nicht sagen.«
    Und dann kehrte die Wut zurück. Sie sprang auf, deutete auf ihn und brüllte rasend: »Das wirst du, zum Teufel! Du wirst es mir erzählen, und dann wirst du es deinem Vater erzählen, und dann müssen wir dir dieses Böse austreiben, das dich gepackt hat!«
    Jesus Christus . Sie hat völlig den Verstand verloren . »Mom … bitte …«
    »Wer stiftet dich dazu an?«, wollte sie wissen. »Ich weiß, dass du nicht allein handelst. Und wer es auch immer ist, du musst mir glauben, wenn ich dir sage, dass sie dir nichts als Unglück bringen werden. Schmerzen und Unglück! Sag es mir, Johnny! Sag es mir!«
    Er schüttelte den Kopf. »Nein.« Plötzlich verspürte er das Bedürfnis, diese verrückte Unterhaltung zu beenden, weil sie verrückterweise auf eine weit hergeholte, umständliche Art anfing, seine Zweifel wiederzuerwecken – weil sie anfing, ihn glauben zu lassen, dass er vielleicht letztendlich einen schweren Fehler machte.
    »Wer, Johnny?«, fragte sie und lehnte sich mit den Fäusten auf den Tisch, ihre Stimme tief und intensiv. »Ich kann es dir von den Augen ablesen, da gibt es etwas, das du mir nicht sagst. Gibt es jemanden, der dich dazu zwingt, dich so zu benehmen?« Und dann sagte er es. Es schoss ihm unkontrolliert, laut und deutlich aus dem Mund, es klang so fremd, wie der eigene Name erscheinen würde, wenn man ihn laut hundert Mal wiederholt.
    »Benjamin Conroy.«
    Und genau in diesem Moment ging ihm Judsons Telefonstimme wieder durch den Kopf: Schweigen ist von höchster Wichtigkeit. Ich bitte Sie inständig darum, den Brief oder diese Unterhaltung niemandem gegenüber zu erwähnen, einschließlich Ihrer Eltern. Und als sich dieser Gedanke in seinem Kopf ausbreitete, öffnete Mary den Mund und fiel plötzlich auf den Stuhl zurück. Der Stuhl kippte um und riss sie mit. Ein lauter Knall auf dem Küchenboden, entweder schlug Holz oder Schädel auf Vinylfliesen auf. Sie wedelte wild mit den Armen herum. Johnny rannte in die Küche, augenblicklich bereute er seine vorschnelle Entscheidung, Conroys Namen erwähnt zu haben. Doch ihm kam der Gedanke, dass Benjamin Conroy tatsächlich ein Verwandter war (das lag nur nahe), und wenn doch, dann wüsste seine Mutter über ihn Bescheid, obwohl man ihm in der Vergangenheit gesagt hatte, dass sie drei die einzigen lebenden Mitglieder der Petrie-Familie wären. Sie würgte drei Mal schwer, die darauf folgenden Worte waren unverständlich, » gahh « und » ahhg «. Ihr Gesicht verzog sich zu einer abstoßenden angsterfüllten Fratze. Sie riss die Arme in die Luft.
    »Mom!« Er kniete sich neben sie und nahm ihre Hand. Sie war kalt. Ihre Finger umschlossen den Rosenkranz wie Kettenglieder.
    Ihre hervorstehenden Augen starrten ihn an; sie loderten vor Schrecken. Ihr Mund war geöffnet … allerdings kam kein Wort heraus. Weißer Schaum bedeckte ihre Lippen.
    »Mom, bist du okay?« Als sie nicht antwortete, sprang er auf und nahm das Telefon von der Gabel an der Wand. Er wählte den Notruf, dann sah er sie wieder an.
    Ihr Arm ragte in die Höhe, den Rosenkranz immer noch fest in der Hand, das winzige Kreuz baumelte zwischen zwei Fingern. Wie in erbärmlicher Vampirjäger-Manier zeigte sie damit auf Johnny.
    Plötzlich fühlte sich seine Narbe heiß an und juckte.
    »Oh Gott, Mom, bist du okay?«, fragte er nervös und fasste sich an die Brust.
    Sie blinzelte, gab einen offensichtlichen Schimmer des Grauens von sich, der fast spürbar war.

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