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Deadline 24

Deadline 24

Titel: Deadline 24 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A John
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eingehakt zwischen ihnen ging und vorgab, sie zu stützen, legte ein sehr gemächliches, fast schneckenhaftes Tempo vor.
    »Nur keine Hektik«, sagte er. »Solange der Org singt, fliegt im Umkreis von fünfhundert Metern kein Hybrid.«
    Der Helikopter wartete mit ausgeschalteten Rotoren und klingenden Röhren. Es waren weit weniger als fünfhundert Meter bis zu seinem Warteplatz, trotzdem zerrte dieses gemächliche Trotten an den Nerven. Noch langsamer konnte man überhaupt nicht gehen, sonst würde man stehen bleiben.
    »Singt er immer?«, fragte Monnia. »Oder nur, wenn er Passagiere hat?«
    »Er singt, wenn er einen Piloten hat«, antwortete Caleb. »Und das bedeutet, in letzter Zeit immer.«
    Caleb war nun tatsächlich stehen geblieben. »Ich muss euch was sagen.« Doch er schaute nur mit zusammengekniffenen Augen stumm zum Helikopter.
    Es war nichts Gutes, was er zu sagen hatte, Sally spürte es in den Knochen, wie Großvater immer sagte. Komisch, warum dachte sie ausgerechnet jetzt an Großvater?
    »Paul hat sich verändert«, rückte Caleb endlich heraus. »Er ist nicht mehr er selbst.«
    »Was meinst du damit?« Monnias Stimme zitterte.
    »Es tut mir sehr leid.« Endlich sah Caleb die Mädchen an. »Uns allen. Wir hätten besser auf ihn aufpassen müssen. Aber …« Hilflos zog er die Schultern hoch. »Es ist in der Nacht passiert, als wir geschlafen haben. Draußen in der Steppe. Ich hab ihn gewarnt, wir alle haben ihn gewarnt, doch er hat nicht auf uns gehört, wollte wohl was beweisen.« Er holte tief Luft. »Er hat sich auf den Pilotensitz gesetzt, ist losgeflogen, und als er zurückkam, war es geschehen.«
    »Was war geschehen?«, fragte Monnia.
    Sally fragte nicht, sie ahnte es. Dieses schreckliche Wort, das Mariposa eben ausgesprochen hatte, Herzfresser. Deshalb hatte sie an Großvater denken müssen. Er hatte es gekannt, er hatte die Gefahr gekannt oder zu kennen geglaubt und recht behalten. Niemals, niemals hätte Paul mit dem Helikopter fliegen dürfen. Aber er hatte alle Warnungen in den Wind geschlagen und jetzt war ihm etwas Furchtbares zugestoßen. Ach, Großvater, dachte Sally, wie soll ich dir das bloß beibringen? Und Mutter? Wie würde sie diesen erneuten Schicksalsschlag verkraften?
    Die seitliche Tür wurde aufgeschoben, ein junges Mädchen sprang heraus und kam auf sie zu. Josie mit ihrem Trägerhemdchen, dem wehenden Haar, den Sommersprossen sah genau so aus, wie Sally sie in Erinnerung hatte, was sie für einen kurzen Moment befremdete. Aus Gründen, die ihr selbst unlogisch vorkamen, hatte sie erwartet, dass Josie sich verändert hätte. Und genau genommen stimmte das auch. Ihre Unbekümmertheit schien verflogen, sie ging, als trüge sie eine Last auf den Schultern, und in ihrem Gesicht stand der Kummer.
    »Hallo, Sally«, sagte sie, als sie herangekommen war, und versuchte ein Lächeln. »Das hat ja gut geklappt mit der Befreiungsaktion. Wir waren uns gar nicht sicher, weißt du. Von zwei Seiten wollten wir zuschlagen, von unten und oben, aber wir konnten uns ja nicht absprechen. Also haben wir uns entschlossen, zu improvisieren, zu tun, was geht, gerade so, wie es sich ergibt. Ich hoffe bloß, die anderen unten haben mitgekriegt, dass alles glatt gelaufen ist, und stürmen nicht einfach los.«
    Sally verstand nicht mal die Hälfte von Josies Geplapper, aber sie hatte ohnehin das Gefühl, als rede die nur so daher, um den Augenblick der Wahrheit so lange wie möglich hinauszuzögern.
    »Und du«, wandte Josie sich an Monnia, »du musst Monnia Terleben sein. Gut siehst du aus. – Hast du’s ihnen gesagt?« Ihre letzte Frage war an Caleb gerichtet.
    »So halb«, brummte der.
    »Was war geschehen?«, wiederholte Monnia.
    »Er hatte sich mit dem Org verbunden.« Endlich sprach Caleb Klartext. »Besser gesagt, der Org mit ihm. Paul ist unerfahren, und dieser Organismus ist stark, viel stärker als die Mermaiden. Er ist nicht mehr zu retten.«
    »Der Organismus?«, fragte Monnia verwirrt.
    »Nicht der«, berichtigte Josie traurig.
    »Paul!«, schrie Monnia und rannte los, auf den Helikopter zu.
    »Es tut mir so leid, Sally«, sagte Josie.
    Das stimmte vermutlich sogar, aber Sally fühlte nichts als rasende, tödliche Wut. Sie wollte Josie vernichten, dieses Biest, das ihren Bruder verführt und geradewegs in sein Verderben geschickt hatte. Und sie besaß auch die Waffe dazu.
    »Danke für dein Mitgefühl, Josslyn«, sagte sie kalt. »Möchtest du nicht deine Mutter und deinen Verlobten

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