Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Deadline - Rache, wem Rache gebuehrt

Deadline - Rache, wem Rache gebuehrt

Titel: Deadline - Rache, wem Rache gebuehrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
das weißt du«, sagte Cissy und befreite sich aus seiner Umarmung.
    Leise vor sich hin fluchend ging Jack in die Küche und hob den Hörer ab. »Hallo?«, meldete er sich. Cissy hob Beejay hoch und trug ihn ins Esszimmer. Sie sah, wie Jacks Gesichtsausdruck von Gereiztheit zu etwas Düstererem wechselte. Die Falten, die sich von den Nasenflügeln zu den Mundwinkeln zogen, vertieften sich, sein Blick suchte Cissy.
    Was nun?
    Cissy drückte Beejay an sich, als hätte sie Angst, ihn zu verlieren, und sah ihren Mann an. Ihr war, als wäre die Temperatur im Haus plötzlich um zehn Grad gesunken. Während des einseitigen Gesprächs nickte Jack nur und sprach kaum ein Wort. »Ja«, sagte er schließlich. »Wir haben es aus den Nachrichten erfahren … Klar … Machen wir … Genau … Danke.« Er legte auf und ging zurück ins Wohnzimmer, wo Cissy noch immer wie betäubt dasaß und Beejay festhielt. »Das war Paterno«, erklärte Jack mit düsterer Miene. »Er hat angerufen, um uns über Cherise’ Tod zu informieren und uns zu warnen.«
    »Er glaubt, dass auch uns Gefahr droht.«
    »Er glaubt, dass alle, die auch nur im Entferntesten mit deiner Mutter verwandt sind, zum Opfer werden könnten.« Es überraschte sie nicht, doch die Eiseskälte in Cissys Herz breitete sich weiter aus.
    Mit einem Blick auf die Uhr sagte Jack: »Ich gehe meine Sachen packen. Das könnte eine Weile dauern, aber ich komme zurück. Schließ bis dahin alle Türen ab und lass außer mir niemanden ins Haus.«
    »Du machst dir wirklich Sorgen?«
    »Vielleicht solltet ihr mitkommen.«
    »Nein … schon gut. Beejay und ich kommen klar«, sagte sie. »Wir haben ja Coco, die uns beschützt.«
    Jack schnaubte verächtlich. »Jetzt weiß ich ganz sicher, dass wir ein Problem haben. Und du kommst wirklich ohne mich zurecht?«
    »Ja … Aber beeil dich!«

    Marla spielte verrückt.
    Mal wieder.
    Elyses Hochgefühl nach dem Mord an Cherise verflüchtigte sich rasch, ihre gute Laune war verflogen, nachdem ihr Liebhaber sie sitzengelassen hatte. Na ja, nicht ganz. Er hatte sie angerufen und ihr erklärt, dass er »das Treffen verschieben« müsse und sie »ein anderes Mal sehen« würde.
    Als ob er mit dem Gedanken spielte, Schluss zu machen.
    Elyse war wütend gewesen, hatte getobt und geschrien. Der Scheißkerl hielt sie zum Narren, und sie wusste es. Warum begriff er nicht, dass er sie liebte? Sie! Und sonst niemanden. Auch nicht seine verdammte Frau. Sie war den Tränen nahe gewesen, und die schrecklichen Gedanken, die sie immer zurückdrängte, die herausfordernden Stimmen, die sagten, sie wäre niemals gut genug, waren wieder in ihr Bewusstsein vorgedrungen.
    Du bist nicht gut genug für ihn.
    Kein Mensch hat dich je geliebt.
    Wieso glaubst du, er könnte sich in dich verlieben?
    Er benutzt dich, Elyse, wie jeder in deinem bisherigen Leben dich benutzt hat!
    Irgendwann nach zwei Uhr morgens hatte sie sich so weit beruhigt, dass sie in dem großen leeren Bett einen langweiligen Film ansehen und dann endlich einschlafen konnte. Zur gewohnten Zeit wachte sie auf, mit dröhnendem Kopf und völlig niedergeschlagen.
    Ein paar Momente des Triumphs erfuhr sie jedoch, als sie Fetzen einer Nachrichtensendung aufschnappte und erkannte, dass Cherise’ Tod die Wogen hochschlagen ließ. Ihr Liebhaber rief ebenfalls an und versprach, sich bald mit ihr zu treffen, wenn nicht an diesem Abend, dann auf jeden Fall, sobald er sich loseisen konnte.
    Was keineswegs perfekt ist, dachte sie, schaute sich in dem Kellerraum um und versuchte, Marla wieder einmal aus ihrer Depression zu ziehen. Herrgott, die Frau war unerträglich! Ihr Liebhaber würde sich besinnen. Dessen war Elyse sicher. Doch im Augenblick musste sie sich um Marla kümmern. Elyse hatte sich sogar dazu herabgelassen, der Hexe die Finger zu maniküren. Sie hatte ihre Nägel tiefrot, schon beinahe violett lackiert, und als Marla sauer wurde, weil das nicht die richtige Farbe für sie war, konnte Elyse nur mit Mühe dem Drang widerstehen, Marla die Nagelschere ins Auge zu stoßen und sie zu blenden. »Ich finde, da täuschst du dich. Die Farbe ist perfekt. Passt zu deinem Haar.«
    »Ich weiß nicht …« Marla ließ sich nicht so leicht überzeugen.
    »Sie passt haargenau zu deinem Typ!« Oh, wie sie es hasste, Marla in den Arsch zu kriechen! Doch dann sagte sie sich, dass es ja nicht für immer war. Sie musste die Frau nur noch ein Weilchen bei Laune halten.
    »Würdest du mir auch die Zehennägel

Weitere Kostenlose Bücher