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Deadline - Rache, wem Rache gebuehrt

Deadline - Rache, wem Rache gebuehrt

Titel: Deadline - Rache, wem Rache gebuehrt Kostenlos Bücher Online Lesen
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Wintersonnenschein, ein paar Segelboote und Inseln waren zu sehen, doch Paterno war damit beschäftigt, das Puzzle zusammenzufügen, das die Cahill-Morde ihm auferlegten. Er griff in seine Tasche, fand ein Päckchen Juicy-Fruit-Kaugummi und bot auch Quinn einen Streifen an.
    Sie schüttelte den Kopf und fuhr in ihrem Bericht fort, gab die wenigen Informationen weiter, die ihnen zu diesem Fall vorlagen. Favier, der vor Stunden angerufen worden war, gleich, nachdem die ersten Detectives in seinem Haus eingetroffen waren und die tote Frau gesehen hatten, wurde bereits auf dem Polizeirevier von Sausalito vernommen. Heather Van Arsdale, die unbezahlten Urlaub vom Unterricht genommen hatte, befand sich in einem gesonderten Vernehmungsraum, doch bisher stimmten ihre Aussagen weitgehend überein.
    »Warum sollte jemand Cherise umbringen wollen?« Er wickelte seinen Kaugummi aus, knickte den Streifen und schob ihn sich in den Mund.
    »Keine Ahnung. Es sieht nicht so aus, als käme Raub als Motiv in Frage. Cherise trug ein paar ziemlich hochkarätige Steine an ihren Fingern, in ihrem Schmuckkoffer befanden sich noch mehr davon. Computer, Stereoanlage, iPods, Fernseher – nichts davon wurde angerührt.«
    Das gefiel Paterno nicht.
    »Die Polizei von Sausalito klappert die gesamte Gegend um die Kirche und Faviers Wohnhaus ab. Ein paar Nachbarn erinnern sich, gestern Abend einen Knall gehört zu haben, so gegen acht Uhr, ungefähr zu der Zeit, als Cherise laut Gerichtsmediziner starb. Eine Nachbarin, Mrs. Bangs, gab an, dass sie um diese Zeit mit ihrem Hund Gassi gegangen war. Während der Hund sein Geschäft machte, sah sie eine Frau aus Faviers Haustür kommen. Die Frau stieg in einen silberfarbenen Wagen und fuhr davon.«
    »Das ist alles? Einfach nur ein silberfarbener Wagen? Kein Kennzeichen, keine Marke, keine Angaben zum Modell?«
    »Silberfarbenes Auto. Limousine. Tja, das ist alles.«
    »Wie steht’s mit einer Beschreibung der Person, die den Tatort verließ?«
    »Eine Frau. Durchschnittstyp. Nichts Besonderes. Vermutlich weiß und nicht dick. Vielleicht dunkelhaarig.«
    »Tolle Augenzeugin.«
    »Sie musste sich um ihren Hund kümmern.«
    »Großartig«, knurrte Paterno.
    »Immerhin etwas.«
    »Und damit ist Favier aus dem Schneider.«
    »Ach ja?«, fragte Quinn. »Wenn der gute Reverend aus seiner Ehe entkommen wollte, ohne sich eine Scheidung zuzumuten, könnte er einen Auftragsmörder angeheuert haben. Das Timing wäre perfekt, da wir alle nach einem Zusammenhang zwischen den Mordfällen suchen. Deswegen wurden wir auch zu diesem Fall hinzugezogen.«
    »Wir werden sehen«, sagte Paterno, kaute sein Kaugummi und sagte sich, dass auch in dieser Sache das letzte Wort noch nicht gesprochen war … noch lange nicht.
    »Die Detectives aus Sausalito vernehmen die Zeugin und legen ihr Fotos von diversen Personen vor, einschließlich einem von Marla, um zu sehen, ob sie sie wiedererkennt.«
    »Wie stehen die Chancen?«, brummte Paterno.
    »Wie ich schon sagte, es ist immerhin etwas. Wir sind der Sache jedenfalls näher, als wir es gestern waren.«
    »Ja, und ein weiterer Mensch ist tot.«
    Konnte Marla Cahill, Cherise’ angeheiratete Cousine, auch in diesen Fall verwickelt sein? War sie die Frau, die von der Zeugin gesehen wurde, als sie sich vom Tatort entfernte? Paterno war bereit, seine Dienstmarke darauf zu verwetten. Auf der anderen Seite der Brücke angekommen, fuhr Quinn durch das malerische Dorf am Berg. Früher bekannt als Fischerdorf, galt es aufgrund seiner viktorianischen Häuschen an den Abhängen mit atemberaubendem Blick auf die City und die Bucht inzwischen als schick. Künstler und Kunsthandwerker und Menschen, die sich nach einem geruhsameren Leben sehnten und trotzdem binnen Minuten in der City sein wollten, hatten die Grundstückspreise in astronomische Höhen getrieben.
    Ja, Reverend Donald, der ein neues Leben begonnen hatte, nachdem ein umstrittenes Tackling seiner Karriere beim NFL ein Ende setzte, hatte sich ein hübsches kleines Fleckchen Erde in einer der wohlhabendsten Gemeinden Nordkaliforniens gesichert. Zufall? Paterno glaubte es nicht.
    »Wusstest du, dass die Amhursts aus Marin County stammen?«, fragte Quinn.
    Paterno nickte; er hatte es erfahren, als er das vorige Mal Marlas Spur verfolgte. »Sie ist irgendwo in dieser Gegend in einem vornehmen Haus mit Blick auf die Bucht aufgewachsen, soviel ich weiß. Ihr Vater, Conrad, hat seine letzten Tage in einem Pflegeheim in Tiburon verbracht,

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