Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Deadline - Rache, wem Rache gebuehrt

Deadline - Rache, wem Rache gebuehrt

Titel: Deadline - Rache, wem Rache gebuehrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
für eine berufliche Notwendigkeit. Doch Cissy ahnte, dass er Tanya nicht empfohlen hätte, wenn er eine Affäre mit ihr gehabt hätte. Der Mann war ein falscher Hund, aber er mochte keine Ungereimtheiten in seinem Beziehungsleben. So sah Cissy es zumindest. Er würde nicht wollen, dass die Frau, mit der er gerade »ging«, bei seinem Sohn angestellt war.
    Und in letzter Zeit interessierte sich Jonathan offenbar mehr für seine verschiedenen geschäftlichen Unternehmungen als für Frauen. Er war ständig auf der Suche nach dem großen Coup, ein Mann, der lieber dem Regenbogen hinterherjagte, statt zu arbeiten. Das Gleiche galt für J. J., Jacks Bruder. In Cissys Augen war er eindeutig aus dem gleichen Holz geschnitzt wie sein Vater, abgesehen davon, dass er möglichst nichts mit Jack zu tun haben wollte. Während Jonathan sich in Jacks Angelegenheiten einmischte, hielt J. J. sich lieber fern. Cissy hatte J. J.s Ex-Frau Amanda erst lange nach ihrer Scheidung kennengelernt und bedauerte es, dass die Ehe gescheitert war. Sie hatte Amanda auf Anhieb gemocht. Doch Amanda ertrug J. J.s Weibergeschichten nicht und auch nicht seine großartigen Träume, aus denen nie etwas wurde. Sie ließ sich schließlich scheiden und stellte sich auf die eigenen Füße. Seit der Scheidung ging es ihr gut, bedeutend besser als während ihrer Ehe.
    »Woran denkst du?«, fragte Jack in Cissys Schweigen hinein.
    »An deinen Dad … und an Tanya. Nicht als Pärchen. Vergiss nicht, Tanya hat mir gekündigt, nicht umgekehrt. Sie hat mir geraten, mich an die Schule für Erzieherinnen zu wenden. Und sie ist der Meinung, ich sollte einen Therapeuten aufsuchen.«
    Jack schnaubte verächtlich.
    »Vielleicht sollte ich das wirklich tun.« Cissy lächelte. »Sieh mal, immerhin habe ich dich wieder hier aufgenommen.«
    »Das war ein Ausdruck äußerster Vernunft deinerseits.«
    »Oha. Wie auch immer, Tanyas Scheck liegt auf dem Küchentresen.« Cissy ging in die Küche und tippte mit dem Zeigefinger auf den weißen Umschlag. »In ein paar Stunden bin ich zurück.«
    »Wie ich diese Typen kenne, solltest du dich darauf nicht verlassen.« Jack trank noch einen Schluck Bier, stellte die Flasche auf den Tresen und ließ Beejay zu Boden.
    »Tschüss.« Sie hauchte einen Kuss auf Jacks Lippen, und er grinste. Mit einer raschen Bewegung zog er sie in seine Arme und küsste sie so wild und heftig, dass es ihr den Atem nahm und sehnsüchtige Gedanken an die noch nicht lange zurückliegenden leidenschaftlichen Nächte im Schlafzimmer weckte.
    Jack hob den Kopf und griff lässig nach seinem Bier, als spürte er nichts von dem, was immer noch in seinem Blut prickelte. Er nahm einen tiefen Zug und musterte Cissy belustigt.
    »Du bist ungeheuer frech, Jack Holt.«
    »Bleib hier, dann zeige ich dir, wie frech ich werden kann.«
    »Nichts als leere Versprechungen … Ich würde ja gern, weißt du, aber ich habe ein heißes Date mit drei ausgestopften Anzügen, die mit mir über Testamente, Treuhandvermögen, Gesellschaften mit beschränkter Haftung und Steuervorteile reden wollen, und verflixt … das klingt so verlockend, dass ich dich auf später vertrösten muss.«
    Sie ging zur Garage und drückte die Taste des Toröffners. Als sie in ihren Wagen gestiegen war und rückwärts aus der Zufahrt herausfuhr, sah sie Sara nebenan vorfahren. Sara stieg aus ihrem Wagen und ließ den Motor laufen. Auf dem Weg zu ihrer Veranda entdeckte sie Cissy, winkte flüchtig und blieb dann stehen. Im nächsten Moment kam sie auf Cissy zu.
    Innerlich aufstöhnend setzte Cissy ein Lächeln auf und ließ die Seitenscheibe herunter.
    »Hey, ich möchte mich wegen neulich entschuldigen«, sagte Sara. »Ich weiß doch, dass du gerade durch die Hölle gehst. Manchmal falle ich einfach mit der Tür ins Haus und denke nicht an die Folgen. Es tut mir leid.«
    »Schon gut.«
    An diesem Tag trug Sara eine espressofarbene Hose mit passender Jacke, einen cremefarbenen Pullover mit V-Ausschnitt und dazu einen lässig um den Hals geschlungenen Seidenschal in stumpfem Pink, Creme und Maulwurfsbraun. »Ich habe ein Treffen mit Kunden«, sagte sie. »Musste kurz nach Hause und ein paar Unterlagen holen. Gott sei Dank, dass die Sonne scheint, und sei es auch nur für kurze Zeit. Auch ohne Wolkenbrüche ist es schon schwierig genug, etwas zu verkaufen.«
    »Sind es die Kunden aus Philadelphia?«
    »Nein, die haben beschlossen, erst in ein paar Wochen zu kommen.« Sara musterte Cissy eingehend. »Überlegst

Weitere Kostenlose Bücher