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Deadline - Rache, wem Rache gebuehrt

Deadline - Rache, wem Rache gebuehrt

Titel: Deadline - Rache, wem Rache gebuehrt Kostenlos Bücher Online Lesen
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sich selbst die Schuld – und seine Show war erfolgreich. Die Gemeinde stand geschlossen hinter ihm, dem schwachen Mann, der der Versuchung erlegen und jetzt stark war. Faviers Alibi war, wie auch Heathers, hieb- und stichfest. Bisher hatte die Polizei keine Spur verfolgen können, die verraten hätte, dass er einen Auftragskiller bezahlt hätte … oder eine Killerin, wenn man der kurzsichtigen Zeugin, die ihren Hund ausgeführt hatte, glauben wollte.
    Paterno fand eine Parklücke, die groß genug für seinen Cadillac war, gleich gegenüber vom Haus der Faviers, einem hübschen Gebäude im Ranchostil. Kränklich wirkende Palmen warfen ein wenig Schatten auf das rote Schindeldach. Der Rasen war sauber und gepflegt, das Haus sandfarben frisch verputzt. Ein gepflasterter Weg führte auf eine Veranda, auf der Hängepflanzen in großen Kübeln dar auf warteten, in den kommenden Monaten Blüten zu treiben.
    »Sieht das wie ein Tatort aus?«, fragte Paterno, als sie aus dem Wagen stiegen.
    Quinn schüttelte den Kopf. »Nein, aber Cherise Favier sah das bestimmt anders.«

    Kopfschmerzen pochten hinter Elyses Augen, und sie musste blinzeln, als sie in den Medizinschrank griff. Sie fand ein Röhrchen Ibuprofen und schluckte das Doppelte der gewohnten Dosis. In letzter Zeit wurden ihre Kopfschmerzen heftiger, lähmten sie nahezu.
    Das liegt nur daran, dass sich alles zuspitzt. Du hast beinahe alles erreicht, was du wolltest … bis auf Cissys Tod, und der steht kurz bevor.
    Nachdem sie einen Schluck Wein aus der fast leeren Flasche auf ihrem Nachttisch getrunken hatte, dehnte sie ihre verkrampften Muskeln und lockerte die Verspannungen in ihrem Nacken. Es war an der Zeit, ihren Arbeitsplatz aufzusuchen, vorzugeben, eine Frau zu sein, die sie nicht war. Die Vorstellung ärgerte sie.
    Nur noch ein bisschen länger … Mehr ist es ja nicht.
    Das Räderwerk ist in Gang gesetzt.
    Sie warf einen Blick auf das große zerwühlte Bett und dachte an den Mann, den sie liebte. Er war natürlich der Schlüssel zu all ihren Plänen. Er war der entscheidende Faktor, er hatte sogar ganz am Anfang Kontakt zu ihr aufgenommen, doch dann hatte sie sich leider in ihn verliebt.
    Einmal ein Narr, immer ein Narr.
    Aber nur, wenn du es zulässt.
    Lass dich nicht von ihm benutzen.
    Lass dich nicht von ihm herabsetzen.
    Gib ihm nicht zu viel von dir selbst.
    Und um Gottes willen, schenk ihm nicht dein Herz.
    Er ist es nicht wert. Kein Mann ist es wert.
    Vergiss nicht: Er ist entbehrlich.
    Jeder ist entbehrlich.
    Und jetzt beweg deinen Hintern zur Arbeit. Heute ist der letzte Tag, an dem du dorthin gehst und vorgibst, jemand zu sein, der du in Wirklichkeit nicht bist.
    Heute ist der Anfang vom Ende.

17

    Willst du wirklich nicht mitkommen?«, fragte Cissy und nahm Schlüssel und Handtasche vom Küchentresen. Sie war so froh, dass Jack wieder bei ihr eingezogen war. So froh, sich sicher und geborgen fühlen zu können. So froh, dass sie ihre Wut und ihre Verunsicherung weitgehend hatte vergessen können, weil sie ihn jetzt brauchte. Wirklich brauchte.
    Und sie hasste die Vorstellung, zwei oder drei Stunden allein mit den Vermögensverwaltern ihrer Großmutter zubringen und Juristenenglisch und Verantwortlichkeiten über sich ergehen lassen zu müssen. Sie hatte dieses Treffen so lange wie möglich vor sich hergeschoben, doch jetzt war kein Aufschub mehr möglich. Das Haar hatte sie zu einem strengen Knoten aufgesteckt, sie trug ihre beste Hose, einen eleganten Pullover und war jetzt ausgehbereit.
    Es wäre jedoch nett gewesen, wenn Jack sie begleitet hätte.
    Doch Jack stand, eine Schulter gegen die Wand gelehnt, neben den Fenstertüren und trank Bier.
    »Ich soll mit deinen Anwälten reden? Zu den Typen, die mich bei der Scheidung über den Tisch ziehen wollten?« Jack schüttelte den Kopf und hob Beejay hoch, der beinahe hingefallen wäre, als er auf der Jagd nach Coco um eine Ecke schlitterte. »Langsam, Freundchen.«
    »Wauwau!«, schrie Beejay und zeigte auf den kleinen Hund, der sich in diesem Moment, mit dem Rücken zur Wand, unter dem Tisch versteckte. Beejay zappelte; er wollte herunter und die Jagd fortsetzen.
    »Ich bin der Babysitter, hast du das vergessen? Übrigens, du siehst toll aus.«
    Cissy spürte, wie es ihr warm in die Wangen stieg. Himmel, wie armselig, dass sie auf Jacks Komplimente wie ein errötendes Schulmädchen reagierte.
    »Runter, Daddy! Ich will runter!« Beejay, in seinem Bewegungsdrang gebremst, wurde wütend.

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