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Deadline - Rache, wem Rache gebuehrt

Deadline - Rache, wem Rache gebuehrt

Titel: Deadline - Rache, wem Rache gebuehrt Kostenlos Bücher Online Lesen
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Mund rötlich verfärbte.
    »Na klar, Großer. So bald wie möglich.« Sie ließ den Motor an und drehte die Heizung auf. »So bald wie möglich.«

    »Der Ehemann. Auf zwei Uhr«, warnte Quinn, nahezu ohne die Lippen zu bewegen. Sie und Paterno hielten sich noch im Foyer des massiven alten Hauses auf, hockten beide neben Eugenias Leiche. Quinn jedoch hatte kurz den Kopf gehoben und zur offenen Haustür hingesehen.
    Paterno erkannte Jack Holt ebenfalls, den Herausgeber und Besitzer von City Wise, einem Käseblatt über San Francisco, der jetzt auf ihn zukam.
    Das fehlte noch. »Was will der denn hier?«
    »Wer weiß? Vermutlich hat ihn die Frau hergerufen.«
    »Ich fange ihn ab.« Mit einem leisen Knacken im Knie richtete Paterno sich auf und ging zur Tür, um Holt den Eintritt zu verwehren. »Tut mir leid, es handelt sich hier womöglich um einen Tatort.«
    »Verstehe. Ich bin Jack Holt, Cissy Cahills Ehemann.«
    »Detective Paterno.« Sie waren einander nie begegnet, doch Paterno hatte Holts Foto oft genug gesehen, entweder lächelnd auf den Hochglanzseiten seiner Zeitschrift oder in den Lokalzeitungen, die sein verwegenes Konterfei in jedem Bericht über irgendeine Benefizveranstaltung brachten.
    Jack Holt, circa fünfunddreißig, war eindeutig stadtbekannt, gehörte zu denen, die sehen und gesehen werden wollen. Ob im Smoking oder in lässiger Golfmontur, für Paternos Geschmack war der Kerl zu glatt. Jetzt allerdings schien er nur ein besorgtes Familienmitglied zu sein, das im Regen stand, Entschlossenheit und Trauer in den scharfen Zügen.
    Holt holte tief Luft. Er blickte an Paterno vorbei und sah vermutlich flüchtig die tote Frau. Ein schmerzlicher Zug huschte über sein Gesicht.
    »Was kann ich für Sie tun?«, fragte Paterno.
    Holt nahm den Detective wieder ins Visier. »Ich möchte meine Frau und mein Kind nach Hause bringen. Mein Wagen steht an der Straße, ist nicht zugeparkt wie ihrer. Ich kann sie später wieder herfahren, vielleicht morgen, damit sie den Acura abholt, wenn Sie hier fertig sind.«
    Dagegen war nichts einzuwenden. »Das dürfte kein Problem sein, aber ich muss ihr vielleicht trotzdem noch ein paar Fragen stellen.«
    Holt presste die Lippen zusammen. »Ich verstehe nicht, was Sie noch von ihr wollen. Cissy ist mit unserem Sohn zu einem allwöchentlichen Abendessen mit ihrer Großmutter hergekommen.« Holt spähte an Paterno vorbei auf die geschundene Leiche am Boden und verzog leicht das Gesicht, und Paterno fragte sich, ob der Mann vielleicht doch mehr zu bieten hatte, als er zuerst gedacht hatte. »Cissy hatte sich verspätet und fand Eugenia am Fuß der Treppe. Dann hat sie die Polizei und den Notarzt alarmiert. Das ist alles.«
    Der Ton des jüngeren Mannes gefiel Paterno überhaupt nicht. Seine Geduld war schon jetzt arg strapaziert. »Ich stelle nur ein paar Fragen. Versuche, der Sache auf den Grund zu gehen. Ich bin sicher, Ihre Frau versteht, dass wir wissen wollen, was Mrs. Cahill zugestoßen ist. Und um das zu klären, werde ich wahrscheinlich noch einmal mit Ihnen und Ihrer Frau sprechen müssen.« Er trat hinaus auf die Veranda. »Sagen Sie mir zum Beispiel doch gleich, wo Sie heute Abend waren. Sie waren verflixt schnell zur Stelle.«
    »Weil ich bereits auf dem Weg hierher war. Um Cissy zu sehen …« Jeder Muskel in Holts Körper spannte sich an. »Moment mal«, sagte er und kniff die Augen zusammen, während es hinter seiner Stirn arbeitete. Die Temperatur auf der Veranda schien noch einmal um fünf Grad zu sinken, der Regen gurgelte in der Dachrinne und rauschte durchs Fallrohr. »Eugenia ist gestürzt. Sie ist gestolpert, hat das Gleichgewicht verloren und ist die Treppe hinuntergestürzt.« Er warf noch einen Blick ins Hausinnere und schätzte anscheinend wortlos die Entfernung zwischen der Leiche der alten Dame und der Treppe ab. »Sie glauben doch nicht, dass jemand nachgeholfen hat?« Während er diese Frage aussprach, bedachte er Paterno mit einem durchdringenden Blick.
    »Genau das wollen wir herausfinden.«
    »Sie arbeiten im Morddezernat«, bemerkte Holt tonlos.
    »Wir müssen alle Möglichkeiten in Betracht ziehen. Wie gesagt, die Ermittlungen laufen noch.« Paterno wollte im Moment nichts preisgeben. Auf den ersten Blick sah es tatsächlich so aus, als wäre die alte Frau gestolpert und die geschwungene Treppe hinuntergestürzt, wobei sie sich das Genick gebrochen hatte, aber wer wusste das heutzutage schon so genau? Eugenia Cahill war eine reiche Frau. Die

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