Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Deadline - Rache, wem Rache gebuehrt

Deadline - Rache, wem Rache gebuehrt

Titel: Deadline - Rache, wem Rache gebuehrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
Cahills hatten einige finanzielle Höhen und Tiefen durchlebt, doch es war kein Geheimnis, dass ihr Vermögen solide war und sich augenblicklich rasend schnell vermehrte. Doch die Familie hatte zu ihrem Leidwesen auch ihre verrückten Mitglieder. Zum Beispiel Marla Amhurst Cahill. Es erschien als zu großer Zufall, dass Eugenia keine zweiundsiebzig Stunden nach dem Gefängnisausbruch ihrer mordlustigen Schwiegertochter Marla tot am Fuß der Treppe gefunden wurde.
    Paterno legte seine Stirn in Falten. Der Gedanke daran, dass Eugenias Schwiegertochter tatsächlich ausgebrochen war, lag ihm schwer im Magen. Er hatte sich vor Jahren mehr als ein Bein ausgerissen, um Marla einzubuchten, und nun war sie erst kürzlich, aufgrund von Überbelegung und ihrer vorbildlichen Führung als Strafgefangene, in eine Anstalt mit geringeren Sicherheitsvorkehrungen überführt worden.
    Welch ein Fehler! Es würde ihn nicht verwundern, wenn ein gewisser Teil des Cahill-Vermögens als Schmiermittel zur Ausführung dieses kleinen Manövers verwendet worden wäre. Innerhalb von zwei Jahren nach ihrem Transfer hatte Marla es geschafft, aus diesem als Sicherheitsverwahrung getarnten Country Club auszubrechen. Paterno war nicht sonderlich überrascht gewesen, doch es ärgerte ihn maßlos. Trotz all seiner Jahre als Gesetzeshüter würde es Paterno äußerst schwerfallen, noch einmal eine so berechnende, mordlustige Hexe wie Marla Cahill aufzuspüren. Seiner Meinung nach hätte sie für den Rest ihres Lebens im Hochsicherheitstrakt eingesperrt bleiben müssen.
    Doch jetzt befand sie sich wieder auf freiem Fuß.
    Und ihre Schwiegermutter, die Hüterin des Familienvermögens, war eines schnellen, verfrühten Todes gestorben. Zufall?
    Ausgeschlossen, verdammt noch mal.
    Paterno gab nun mal nicht viel auf Zufälle.
    Schon gar nicht im Zusammenhang mit den Cahills.
    Allerdings wollte er sich im Augenblick weder mit Jack Holt noch mit sonst jemandem beschäftigen. Nicht, bevor er nicht ein bisschen mehr Beweismaterial gesammelt hatte. Außerdem war Holt von der Presse, und momentan wünschte Paterno sämtliche Reporter weit fort von diesem Tatort. »Bringen Sie Ihre Frau nach Hause«, gab er Jack sein Einverständnis. »Falls ich noch etwas brauche, rufe ich an. Und hier …« Er griff nach seiner Brieftasche, entnahm ihr eine Visitenkarte und reichte sie Holt. »Falls sie mich kontaktieren will, erreicht sie mich unter einer dieser Nummern, einschließlich meiner Handynummer.«
    »Okay.« Holts Miene war immer noch finster. »Falls es hier um Mord geht, wollen wir das wissen. Unverzüglich.«
    »Klar.«
    Holt drehte sich um und lief durch den Regen. Seine Schuhsohlen klatschten auf den nassen Beton. Er umrundete eine Kamelie, streifte mit der Schulter eine fast verwelkte Blüte, und ein paar rote Blütenblätter schwebten zu Boden.
    Paterno sah ihm nach und fragte sich unwillkürlich, ob Holt Cissy Cahill aus Liebe oder aus Geldgier geheiratet hatte. Das war das Problem, wenn man Millionen in Aktien, Immobilien oder bei der Bank angelegt hatte: Immer war irgendjemand hinter einem Stück vom Kuchen her. Man konnte nie sicher sein, ob man jemandem etwas bedeutete, weil man ihn faszinierte und er einen wirklich liebte, oder ob die Attraktivität nur in der Anzahl von Nullen auf dem Kontoauszug bestand.
    Geldgier hatte schon ein paar andere Menschen im Umfeld der Cahills das Leben gekostet.
    Er nahm sich vor, auch Holt zu überprüfen. Telefonregister, sagte er sich, konnten sehr aufschlussreich sein. Ebenso Quittungen von Kreditkarten und der Kontostand. Falls die alte Dame wirklich ermordet worden war. Er blickte durch die offene Tür auf die Leiche der zierlichen Frau, die in mancher Hinsicht wirkte wie ein aus dem Nest gefallenes Küken. Zu ihren Lebzeiten hatte man Eugenia Cahill nicht unterschätzen dürfen. Hochintelligent und eindeutig die Matriarchin, hatte sie die Familie mit eiserner Faust und unfassbarer Willenskraft befehligt.
    War sie unglücklich gestürzt?
    Oder handelte es sich um Mord?
    Angesichts der Tatsache, dass Marla Cahill auf freiem Fuß war, setzte er auf Letzteres.

    Cissy entdeckte Jack, der auf ihren Wagen zueilte, und kurbelte das Fenster herunter. »Was ist los? Können wir fahren?«
    »Die Ermittlungen laufen noch. Sie sind nicht sicher, was deiner Großmutter zugestoßen ist, und sie sind vorsichtig, nur für den Fall, dass es kein Unfall war.«
    »Kein Unfall?«, wiederholte sie, und ihre schlimmsten Befürchtungen

Weitere Kostenlose Bücher