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Deadline - Toedliche Wahrheit

Deadline - Toedliche Wahrheit

Titel: Deadline - Toedliche Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mira Grant
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Scheiße!« Sie trat fest in die Bremsen. Ich ruckte nach vorne, und nur mein Anschnallgurt verhinderte, dass ich mit dem Kopf auf die Armaturen knallte. Von hinten war ein Poltern zu hören, als Mahir – der nicht angeschnallt gewesen war – von der Bank fiel.
    »Himmel noch mal, Becks, was soll der Scheiß?«, fragte ich.
    Sie antwortete nicht. Stattdessen hob sie einen zitternden Finger und zeigte nach vorne auf die Auffahrt. Ich riss die Augen auf.
    Normalerweise ist das dritte Tor auf Maggies Auffahrt das erste, an dem autorisierte Besucher mit dem Sicherheitssystem interagieren müssen. Heute war das normale System allerdings nicht im Einsatz. Das Tor stand offen, und drei Männer in voller Schutzmontur standen mit Sturmgewehren im Anschlag auf der Straße und versperrten uns den Weg. Ihre Gesichter waren hinter Atemmasken verborgen, die die Luft filterten und sie vor Flüssigkeits- oder Partikelattacken schützten. Mehr als alles andere waren es die Masken, die mir verrieten, dass es sich nicht um eine Übung handelte. Die Dinger waren höllisch unbequem, und man zog sie nicht ohne einen guten Grund über.
    Einer der Männer winkte uns heran. Becks fuhr im Schneckentempo vor, bis er uns mit einem weiteren Wink zu verstehen gab, dass wir anhalten sollten. Er kam an den Wagen und klopfte mit der Mündung seines Gewehrs an mein Fenster. »Bitte lassen Sie das Fenster herunter, Sir«, sagte er für den Fall, dass seine Geste nicht deutlich genug gewesen war.
    Schwer schluckend tat ich wie geheißen. »Äh, hallo«, sagte ich. »Sie sind doch einer von Maggies Wach-Ninjas, oder? Ich dachte schon, dass es Sie gar nicht wirklich gäbe.«
    »Papiere.«
    »Klar doch.« Ich kramte meine Börse hervor und reichte ihm meine Lizenz.
    »Alle drei.«
    »Schon dabei. Becks? Mahir? Wie wär’s, wenn ihr mal mithelft?«
    »Hier«, sagte Becks und drückte mir ihre Lizenzkarte in die Hand. Mahir tat es ihr nach.
    Ich reichte die Karten an den Wach-Ninja weiter. »Hat das hier etwas mit dem Verschwinden der gesamten Bevölkerung des mittleren Westens zu tun? Wir sind im Moment nämlich ein bisschen verängstigt, und ich müsste wirklich mal auf die Toilette.« Ich plapperte wild drauflos, um die plötzliche Gewissheit, dass Maggie und Alaric etwas passiert war, zu überspielen. Wir waren an einem Tatort angekommen. Das musste es sein. Es war die einzig logische Erklärung.
    Der Wach-Ninja antwortete nicht. Er steckte unsere Karten nacheinander in ein tragbares Lesegerät, reichte sie mir dann zurück und winkte einen der anderen Männer heran. Dieser hatte eine Reihe erstklassiger Bluttesteinheiten dabei – dasselbe Modell, das wir verwendet hatten, um Georges Infektion zu bestätigen.
    »Bitte verteilen Sie die hier an die anderen Angehörigen ihrer Gruppe«, sagte der erste Mann, während der zweite mir vorsichtig die Testeinheiten durchs Fenster reichte. Er vermied es, dabei meine Finger zu berühren, als hätte ich eine ansteckende Krankheit, die sich irgendwie durch sein dreifach verstärktes kugelsicheres Gewebe und die Haut darunter hätte bohren können. Dazu ist nicht einmal Kellis-Amberlee in der Lage. Das aktive Virus wurde bislang immer nur durch direkten Kontakt mit Flüssigkeiten übertragen. Gott sei Dank, sonst würden wir schon seit langer Zeit nur noch durch die Welt schlurfen!
    Ich reichte Becks eine der Testeinheiten, hielt die andere hinter mich und wartete, dass Mahir sie mir abnahm. Dabei wandte ich den Blick nicht von dem Mann in Schutzmontur ab. Das hier entsprach nicht den Vorschriften für den Fall eines Ausbruchs. Sie hätten gar nicht erst draußen sein sollen, und wenn schon, hätten sie anfangen sollen zu schießen, sobald wir in Reichweite gekommen waren. »Was geht hier vor?«
    »Bitte öffnen Sie Ihre Testeinheiten.«
    Ich konnte drei Wach-Ninjas sehen, was bedeutete, dass es wahrscheinlich ein halbes Dutzend mehr von ihnen gab, die ich nicht sehen konnte. Wenn sie alle so schwer bewaffnet waren wie diese hier, dann würde es uns wohl nur einen vorzeitigen und sinnlosen Tod einbringen, wenn wir Ärger machten. Mit gerunzelter Stirn öffnete ich den Verschluss der Testeinheit und steckte die Hand hinein. Der Verschluss klappte herunter und hielt meine Hand in der richtigen Position für die Probenentnahme fest, mit gespreizten Fingern. Leise Schnapplaute neben und hinter mir verrieten mir, dass Becks und Mahir dasselbe taten. Ich beobachtete weiter den Wach-Ninja, bei dem Versuch,

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