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Deadline - Toedliche Wahrheit

Deadline - Toedliche Wahrheit

Titel: Deadline - Toedliche Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mira Grant
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du bitte nie wieder das Wort ›Volksmund‹ benutzt«, erwiderte ich. »Zweitens, gut zu wissen. Alles klar, Kelly, du hast eine Tarnidentität. Wer genau bist du also?«
    »Mary Preston«, antwortete sie sogleich. »Dr. Wynnes Nichte.«
    »Schön. Alaric, kannst du … «
    »Bin schon dabei«, sagte Alaric und wandte sich einem der noch nicht abgebauten Computer zu.
    »Gut. Bedeutet das, dass es Spuren und Dokumente von dir gibt, ›Mary‹?« Kelly nickte langsam. »Wie weit geht das?«
    »Mary gibt es wirklich, und sie ist wirklich Dr. Wynnes Nichte«, antwortete Kelly. »Sie wurde in Oregon geboren, ist gleich nach der Highschool zu Greenpeace, hat vor fünf Jahren ihren Naturschutz-Schein gemacht und ist über die Grenze nach Kanada gegangen. Das Letzte, was Dr. Wynne von ihr gehört hat, ist, dass sie auf einer Hundeschutzfarm arbeitet und nicht vorhat, wieder in die Vereinigten Staaten zurückzukehren.«
    »Also ist ihr Ruf hinreichend schlecht, damit sie sich mit Journalisten rumtreiben könnte, und sie wird wahrscheinlich nicht auftauchen und ihre Identität zurückverlangen, solange du sie noch brauchst.« Ich schaute zu Alaric. »Und?«
    »Oh Mann! Ich meine … Mann!« Er starrte voll unverhohlener Bewunderung auf seinen Monitor. Wir Übrigen betrachteten das als Aufforderung, alles stehen und liegen zu lassen, um uns um ihn zu drängen und ihm über die Schulter zu sehen, sodass Kelly alleine zurückblieb. Alaric schüttelte den Kopf. »Ich hatte noch nie Gelegenheit, mir etwas anzuschauen, bei dem es sich erwiesenermaßen um eine Arbeit des Affen handelt. Das ist … nicht bloß erstaunlich. Es ist elegant .«
    Ich runzelte die Stirn. »Was genau ist das?«
    Der gesamte Monitor war mit Bildern von Kelly angefüllt. Kelly in der Grundschule. Kelly beim Abschlussball. Kelly, die eine Seite eines Transparents hielt, auf dem in großen gelben handgemalten Buchstaben STOPPT DEN HAIFANG stand. Ganz gewöhnliche Schnappschüsse, wie man sie auf allen möglichen Websites findet, sei es privat oder zur Klärung des eigenen politischen Standpunkts.
    Schau doch mal genauer hin , sagte George genervt.
    Ich schaute genauer hin und sah das, wonach ich Ausschau gehalten hatte. »Heilige … sind das alles Fälschungen?«
    »Ja und nein«, sagte Alaric und rief einen weiteren Datensatz auf, der unter anderem etwas enthielt, das wie ein Standbild von einer Geldautomaten-Überwachungskamera aussah, sowie ein Bild, auf dem sie eindeutig betrunken war und den Mittelfinger ins Objektiv hielt. »Eigentlich sind es keine Bilder vom Doc«, erklärte er mit einer Kopfbewegung in Kellys Richtung, »aber es sind echte Bilder. Der Affe hat anscheinend Kellys isometrische Daten über jedes einzelne Bild von Mary im gesamten Internet gelegt. Nahtlos verschmolzen. Dazu noch die ganzen Textdokumente, die man findet, und … «
    »Niemand kann den Unterschied feststellen«, beendete Becks den Satz für ihn. »Gewieft.«
    »Ich hoffe, ihr kapiert, was dieser ganze Scheiß bedeutet, ich nämlich nicht«, sagte ich mit schneidender Stimme.
    »Zauberbilder aus dem Computer machen, dass alte Mary winke-winke, machen stattdessen schöne neue Mary hin. Jetzt wird schöne neue Mary nicht mehr von Seuchenschutz erschossen, weil sie nicht ihr eigener toter Klon ist«, trällerte Dave im Tonfall eines Bloglernprogramms für Kinder.
    »Toll. Also hast du eine Identität, die unangreifbar ist, solange diese Schnitte in Kanada kein Heimweh kriegt, und dazu einen Haufen Zahlen, die ich nicht verstehe und einen Haufen toter Wissenschaftler. Ach ja, und Leute wie George sterben so schnell weg, dass es sich nur durch eine gewaltige Verschwörung erklären lässt. In Ordnung, Leute, fällt irgendjemandem etwas ein, um diesen Tag noch mehr zu versauen?«
    Das war der Moment, in dem plötzlich alles auf einmal geschah.
    Die Haussirenen schlugen fast im selben Augenblick plärrend Alarm, in dem mein Telefon sich mit Mahirs schrillem Notfallklingelton zu Wort meldete. Ich drückte drauf, ohne es aus der Tasche zu nehmen, sodass automatisch mein Kopfhörer ranging. »Wir haben hier ein Problem, Mahir«, blaffte ich. Aus dem Augenwinkel sah ich Dave und Alaric, die sich hektisch bemühten, unsere restliche Ausrüstung zu packen. »Hier sind gerade die Sirenen losgegangen. Wir wissen noch nicht, warum.«
    »Ich weiß es verdammt noch mal sehr wohl!«, rief er. »Das Gebäude ist umstellt, euch bleibt kein Fluchtweg, und die Behörden rufen soeben einen

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