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Deadline - Toedliche Wahrheit

Deadline - Toedliche Wahrheit

Titel: Deadline - Toedliche Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mira Grant
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setzen. »Barbara Tinney ist die Tarnidentität von Dr. Kelly Connolly vom Seuchenschutz. Die Wissenschaftlerin, die kürzlich bei einem Einbruch ermordet wurde, war ein Ganzkörper-Klon. Die echte Dr. Connolly ist nicht ums Leben gekommen, sie ist hier.« Diesmal war Kellys entsetzte Miene deutlich zu erkennen. Ich gab mir alle Mühe, nicht darauf zu achten. »Von ihr haben wir das Datenmaterial, in dem eben dieses Labor als hinreichend verrufen dargestellt wird, dass niemand uns ausgerechnet hier vermuten würde, solange wir noch unseren Hintern mit beiden Händen finden. Von dem riesigen Hund stand allerdings nichts da, sonst wären wir vielleicht anderswohin gefahren. Also, sind Sie Dr. Abbey, oder können Sie uns sagen, wo wir sie finden? Es wird langsam ein bisschen ungemütlich, hier mitten im Nirgendwo herumzustehen.«
    »Tja, warum habt ihr das nicht gleich gesagt?« Die Frau mit den abstehenden Haaren ließ das Gewehr sinken und lächelte mit einem Mal offenherzig. »Ich bin Dr. Abbey – ihr könnt mich Shannon nennen – , und ich freue mich darüber, Besuch zu haben. Insbesondere, wenn dieser Besuch so interessante Bekanntschaften hat.« Als ihr Blick auf Kelly fiel, verblasste ihr Lächeln ein wenig, doch Kelly war zu sehr damit beschäftigt, mich anzustarren, um etwas davon zu bemerken. »Wie wäre es, wenn ihr erst einmal reinkommt, dann klären wir alles Weitere.«
    Alaric fand schließlich seine Stimme wieder. Schwer schluckend fragte er: »Kommt … kommt der Hund auch mit?«
    »Natürlich tut er das. Joe ist mein Laborleiter, hab ich recht, Joe?« Der riesige Hund antwortete mit einem Bellen, das mir in den Ohren wehtat, und klopfte mit dem wedelnden Schwanz auf den Boden. Maggie sah aus, als müsste sie schwer an sich halten, um nicht zu ihm hinzurennen und sich ihm an den Hals zu werfen. Als Dr. Abbey ihren Blick bemerkte, lachte sie. »Er beißt nicht. Joe, diese Leute sind willkommene Besucher. Verstanden?« Der Hund stand schwanzwedelnd da.
    »Heißt das, dass ich ihn streicheln darf?«, fragte Maggie eifrig.
    »Kannst du diese laufende Straftat bitte erst streicheln, wenn wir drinnen sind?«, fragte ich.
    »Kommt!« Dr. Abbey trat beiseite und winkte uns herein. »Ladies first.«
    »Damit sind wir gemeint, Prinzessin.« Becks hakte sich bei Kelly unter und zog die widerstrebende Ärztin mit sich durch die Tür ins Labor. Maggie folgte den beiden, wobei sie weiterhin sehnsuchtsvoll zu dem Hund schaute. Alaric bedachte mich mit einem nervösen Blick und folgte ihr dann. Wahrscheinlich wollte er sie nicht mit einer ausgewachsenen verrückten Wissenschaftlerin allein lassen.
    Dr. Abbey musterte mich mit gehobener Braue. »Kommst du auch mit?«
    »Ja. Danke!« Ich gab mir alle Mühe, selbstsicher einzutreten, und ging dabei sogar so weit, ihrem riesenhaften Haustier im Vorbeigehen den Kopf zu tätscheln. »Braves Hundchen.«
    Tief aus Joes Kehle drang ein Wuff-Laut. Ich hoffte, das bedeutete, dass er sich freute, und nicht, dass er vorhatte, mir den Arm abzubeißen. Das Gesetz, das es verbietet, im Stadtgebiet Haustiere zu halten, die groß genug für eine Kellis-Amberlee-Vermehrung sind, ist nach meiner Familie benannt. Deshalb hatte ich mit Ausnahme von Maggies epileptischen Bonsai-Bulldoggen nie viel Erfahrungen mit Hunden gemacht.
    Dr. Abbey schnaubte belustigt und folgte mir ins Innere. Joe trottete hinter ihr her und erstickte so das letzte bisschen Hoffnung, dass er draußen bleiben würde, um den Bürgersteig zu bewachen oder so.
    Ich war so sehr damit beschäftigt, den Hund im Auge zu behalten, dass ich gegen Becks prallte und sie dabei ein Stück nach vorne stieß. »He, aufgepasst«, rief ich.
    Shaun , zischte George. Sieh doch!
    Ich sah hin. Und verstand sofort, warum der Rest meiner Truppe wie angewurzelt am Ende des kurzen Vorraums stehen geblieben war und in die lagerhausartigen Tiefen des ehemaligen IT -Gebäudes starrte. Ich hatte mit einer schmuddeligen kleinen Kellerklitsche gerechnet, technisch etwa auf dem Stand einer Piratensender-Website von ein paar kleinen Jungs, die noch bei ihren Eltern wohnten. Doch das hier war ein funktionstüchtiges Labor, das zwar abseits aller vernünftigen Sicherheitsprotokolle arbeitete, dessen Ausstattung meine Erwartungen aber trotzdem weit übertraf.
    Alle nicht tragenden Wände waren entfernt und durch ein Labyrinth aus Arbeitsabteilen, tragbaren Isolationszelten und Tierkäfigen ersetzt worden. Aufgetürmte Server standen Seite an Seite mit

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