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Deadline - Toedliche Wahrheit

Deadline - Toedliche Wahrheit

Titel: Deadline - Toedliche Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mira Grant
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Alaric hinzu.
    »Ich hasse es, mit dir zu streiten, wenn du mir mit Logik kommst«, erwiderte ich. Die Sonne war ein gutes Stück tiefer gesunken, während Dr. Abbey uns ihren Virologie-für-Anfänger-Vortrag gehalten hatte, und die Schatten waren inzwischen durchaus bedrohlich lang. Vor dem Erwachen hatten die Menschen Sonnenuntergänge als schön empfunden. Jetzt bedeuteten sie nur noch, dass die Nacht hereinbrach, und nach Einbruch der Dunkelheit draußen zu sein ist eine gute Methode, sich umbringen zu lassen. »Wir müssen da rein. Wir müssen ein paar Wanzen anbringen und zusehen, dass wir was rausbekommen.«
    »Das ist keine gute Idee«, sagte Kelly. Ihr Tonfall duldete keinen Widerspruch. »Der Seuchenschutz hat das Recht, erst zu schießen und dann Fragen zu stellen. Sie müssen nur glaubhaft machen, dass ihr eine Bedrohung dargestellt habt.«
    »Dann sollten wir wohl lieber nicht bedrohlich wirken, was?« Kopfschüttelnd schaute ich sie an. »Wir gehen rein, Doc. Wir müssen.«
    Als er sah, dass Kelly immer noch nicht begriff, sagte Alaric: »Es ist so, als ob man seine Forschungsergebnisse verteidigt. Manchmal sind dabei negative Resultate genauso wichtig wie positive. Auch wenn wir bei der Seuchenschutzbehörde nichts in Erfahrung bringen, dann haben wir wenigstens später Videomaterial davon, wie sie rundheraus etwas abstreiten, wovon irgendwann jeder wissen wird, dass es wahr ist. Und wenn wir etwas in Erfahrung bringen, sind wir einen Schritt weiter.«
    »Und ich muss wissen, wer alles beim Seuchenschutz in der Sache mit drinsteckt.«
    Kelly schaute mit leicht gerunzelter Stirn zwischen uns beiden hin und her. »Ihr seid alle verrückt«, sagte sie.
    »Ja.« Ich entriegelte den Wagen. »Aber betrachte es einmal so: Wenigstens musst du nicht mitkommen.«
    Schnaubend stieg Kelly ein.
    Leider hatte ich diese Worte ernst gemeint. Ich mochte noch so sauer auf Kelly sein, sie war diejenige, die die Sprache dieser Leute beherrschte, und es hätte die Dinge unendlich viel einfacher gemacht, sie dabeizuhaben. Aber da Dr. Wynne davon ausging, dass sie in Oakland gestorben war und alle anderen glaubten, sie wäre in Memphis ums Leben gekommen, konnten wir mit ihr nicht so einfach dort reinmarschieren und erwarten, dass man uns Antworten gab. Da mussten wir schon eher damit rechnen, dass man auf uns schoss.
    Es war Alaric, der auf die offensichtliche Lösung unseres Problems kam: »Es ist zu spät, um heute Abend noch etwas Ernsthaftes zu unternehmen. Warum besorgen wir uns nicht zwei Hotelzimmer. Dann bleibe ich mit Maggie da, um auf Dr. Connolly aufzupassen, während du mit Becks losziehst und die Sau rauslässt.«
    »Normalerweise halte ich nichts davon, sich aufzuteilen, aber ich muss zugeben, dass Alarics Plan gut ist«, fügte Maggie hinzu. »Außerdem können diejenigen von uns, die nicht viel Felderfahrung haben – will sagen: ich – uns so aus der Schusslinie halten. Es wäre mir lieber, wenn die Seuchenschutzbehörde nicht bei meinen Eltern anruft, um ihnen mitzuteilen, dass ich in die heiligen Hallen eingedrungen bin.«
    Ich nickte. »In Ordnung. Verschwinden wir hier. Wer sein Gratisticket für dieses Himmelfahrtskommando zurückgeben möchte, kann jetzt natürlich noch hierbleiben. Ihr habt die Wahl, ob ihr ins Labor zurückkehrt und darauf vertraut, dass Dr. Abbey nicht ihren persönlichen Frankenstein aus euch macht, oder ob ihr hier draußen bleibt und betet, dass was immer euch aufspüren wird, mehr Lust aufs Töten als aufs Infizieren hat.«
    »Genau genommen war Frankenstein der Doktor, nicht das Monster«, bemerkte Maggie. »Ein weitverbreiteter Irrtum.«
    »Du kannst einem echt den Auftritt versauen, Maggie.« Ich ging zum Motorrad und nahm meinen Helm. »Alle einverstanden?«
    »Ich bin immer noch der Meinung, dass das ein sehr schlecht durchdachter Plan ist«, sagte Kelly. »Ich meine, vielleicht habt ihr Glück. Vielleicht lässt man euch bei der Seuchenschutzbehörde wieder lebend raus. Aber ich würde nicht darauf wetten.«
    »Vielleicht hast du Glück, und sie lassen uns wieder raus«, berichtigte ich sie freundlich. »Becks hier mag am ehesten geneigt sein, jemandem nur so aus Spaß die Knarre an den Kopf zu halten, aber Maggie … «
    »Sie werden die Leiche niemals finden«, sagte Maggie. Ihr Tonfall klang unbekümmert, als redete sie von der jüngsten Spendenaktion für die Gesellschaft zur Rettung der Bulldogge. Das machte es um so schlimmer. »Nicht, dass man nach dir suchen

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