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Deadwood - Stadt der Särge

Deadwood - Stadt der Särge

Titel: Deadwood - Stadt der Särge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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oft mörderischen Hitze zu bestehen. Das alles hörte sich gut an, bis ich das Schlußkapitel las. Es war nicht einmal lang. Der Verfasser schrieb, daß praktisch über Nacht alles beendet war und Deadwood verfiel. Menschenleer war es geworden. Den Grund hat man niemals finden können. Auch der Gründer der Stadt, Grey Man, der graue Mann, war nicht wieder aufgetaucht. Über den Grey Man hatte ich schon zuvor gelesen. Er war der Bürgermeister, der Richter, der Friedenstifter und einiges mehr gewesen.
    »Fertig?« fragte ich Jane.
    »Ja. Nur habe ich nichts herausgefunden, was uns weiterhelfen könnte.«
    »Ich ebenfalls nicht.«
    Lady Sarah lächelte. »Ich hatte schon oben einen Blick in diese Legende von Deadwood geworfen. Jane hat von Särgen berichtet, die sie sah. Auf dem Bild sind keine, aber mir ist da eine andere Idee gekommen. Vielleicht eine verrückte, wer weiß.«
    »Sag sie trotzdem!«
    Lady Sarah spielte mit den großen Knöpfen ihres Morgenmantels. »Dieser Grey Man heißt ja der graue Mann. Wenn ich Janes Beschreibung richtig in Erinnerung behalten habe, könnten der Behinderte und Grey Man identisch sein.«
    Vielleicht hatte Lady Sarah erwartet, das wir sie auslachen würden. Dies allerdings taten wir nicht. Im Gegenteil, wir schauten sie an und nickten dabei.
    »Nicht schlecht«, sagte ich und wandte mich an Jane Collins. »Was meinst du dazu?«
    Jane war auch nicht abgeneigt, an diese Theorie zu glauben. »Man könnte zumindest darüber nachdenken.«
    »Aber nicht hier«, sagte Lady Sarah. »Ich finde, ihr beide solltet so rasch wie möglich nach Deadwood fahren. Wenn dieser Grey Man euch tatsächlich erschienen ist, will er auch etwas von euch.«
    »Als Freund sehe ich ihn nicht gerade an«, meinte Jane.
    »Das braucht er auch nicht zu sein, mein Kind. Er kann durchaus ein Teufel sein, der einen bestimmten Plan verfolgt.«
    Ich war schon längst davon überzeugt, daß wir ihn aufsuchen mußten und versprach, mich um die Flugkarten zu kümmern. Zum Abschluß sagte ich: »Da er uns in dieser Nacht erschienen ist, glaube ich nicht, daß er noch einmal kommen wird. Deshalb kannst du ruhig zu Bett gehen, Jane, und noch eine Mütze voll Schlaf nehmen. Ich bringe dich zu deinem Zimmer.«
    »Das ist lieb, John.«
    Gemeinsam erhoben wir uns. Auch Lady Sarah wollte uns nicht allein lassen.
    Wir gingen die Treppe hoch, da die Schlafräume in der ersten Etage lagen.
    Die Tür zu Janes Raum war noch nicht geschlossen. Es brannte nach wie vor die Lampe. Ihr Licht reichte aus, um das erkennen zu können, was sich auf dem Boden abzeichnete. In blutroten, zittrigen und an den Rändern verlaufenden Buchstaben war dort ein Wort zu lesen.
    DEADWOOD
    ***
    Jane sagte erst mal nichts. Ich spürte nur ihre Hand, deren Fingersich um meinen Oberarm krallten.
    »Darf es denn wahr sein, John?« ächzte sie. »Schon wieder.«
    Auch ich war überrascht, wenn auch nicht so stark wie beim erstenmal, als ich den hinkenden Fremden im Fahrstuhl gesehen hatte. »Bleibt ihr hier«, sagte ich zu den beiden Frauen. »Ich sehe mir die Sache mal an.«
    Bevor ich den Raum betrat, holte ich noch mein Kreuz hervor, ging neben dem mit Blut geschriebenen Wort in die Hocke und brachte das Kreuz sehr nahe an die Buchstaben heran.
    Ein etwas hellerer Glanz als normal hatte sich um die Konturen des Kreuzes gelegt. Und dieser Glanz strahlte so weit ab, daß er auch die Buchstaben erreichte.
    Nur für mich war das leise Zischen zu hören, das entstand, als sich die Buchstaben der Reihe nach auflösten und dabei regelrecht verdampften wie Metall, das jemand durch einen Laserstrahl getroffen hatte. Als ich mich aufrichtete, lag das Zimmer wieder völlig normal vor uns. Von der blutigen Schrift war nichts mehr zu sehen. Die beiden Frauen schauten mich erstaunt an.
    »Das… das gibt es doch nicht«, flüsterte Lady Sarah.
    »Unwahrscheinlich.«
    »Meine ich auch.«
    »Hier schlafe ich nicht«, sagte Jane. »In diesen Raum kriegt mich niemand mehr rein.«
    Sarah Goldwyn legte ihr eine Hand auf die Schulter. »Das brauchst du auch nicht, mein Kind. Mein Haus ist groß genug, auch für dich, John Sinclair.«
    Ich überlegte nur kurz. »Okay!« stimmte ich dann zu. »Ich bleibe den Rest der Nacht bei euch.«
    »Das wollte ich auch gemeint haben«, erwiderte Lady Sarah und zwinkerte mir zu. »Aber keine Dummheiten. Du weißt, ich bin eine anständige Frau.«
    »Habe ich daran jemals gezweifelt?« fragte ich.
    Sie drohte mir mit dem Zeigefinger. »Euch

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