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Deadwood - Stadt der Särge

Deadwood - Stadt der Särge

Titel: Deadwood - Stadt der Särge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zahlreichen Sommersprossen auf den Wangen. Ich lächelte. »Hängt es mit dem Auftauchen dieser geisterhaften Gestalt zusammen?«
    Ihr Blick wurde gläsern. »Wie meinen Sie das denn?«
    »Auch wir haben den Hinkefuß gesehen.«
    »Wie nett.« Sie drängte sich an mir vorbei und ging dorthin, wo wir sie auch zum erstenmal gesehen hatten.
    »Willst du ihr nach?« fragte Jane, die zu mir gekommen war.
    »Eigentlich ja. Sie weiß mehr.«
    »Oder sie war nur erschreckt.«
    »Das will ich ja herausfinden.«
    »Gut, ich bin dabei.«
    Wir fanden sie tatsächlich am Stand, wo sie neben einem offenen Koffer stand. Als unsere beiden Schatten über sie fielen, hob sie den Kopf und verdrehte dabei die Augen. »Da sind Sie ja schon wieder, Mister. Und noch in Begleitung.«
    »Das ist übrigens Jane Collins. Mein Name ist John Sinclair.«
    »Ich heiße Susan.«
    »Haben Sie wirklich keine Zeit für uns?« Jetzt mußte sie lachen. »Also gut, was wollen Sie von mir wissen, Mr. Sinclair?«
    »Es geht um diesen Mann!«
    Sie hob die Schultern. »Ja, ich habe ihn gesehen. Er hinkt, und ich habe ihn nicht erst heute entdeckt. Vor einigen Tagen war er schon einmal in Deadwood.« Sie drehte sich zur Seite und wies mit ausgestreckter Hand auf das Dach des größten Saloons. »Da hat er gestanden, und ich habe Angst bekommen.«
    »Ja, das kann man.«
    »Wieso? Kennen Sie ihn auch?«
    »Seinetwegen sind wir hier«, sagte Jane.
    »Ach.« Susan lächelte schief. »Was haben Sie denn vor, wenn ich fragen darf?«
    »Wir möchten sein Geheimnis lüften. Und vielleicht können Sie uns dabei helfen, Susan.«
    Die Blonde schaute Jane Collins an. »Wie soll ich Ihnen helfen können?«
    »Indem Sie uns mehr über ihn erzählen. Oder wissen Sie nichts?«
    Susan ließ sich mit der Antwort Zeit. Sie schenkte sich zunächst ein Glas mit Orangensaft ein, trank und nickte dann. »Leider weiß ich viel zu wenig«, bekannte sie. »Er ist ein Geist.«
    »Daran glauben Sie?« fragte ich.
    »Ja. Die Menschen hier erzählen sich so manche Geschichte, wo dieser Geist eine Hauptrolle spielt.«
    »Hat er einen Namen?«
    »Grey Man nennt man ihn, und er soll ein Verfluchter sein, wie ich hörte.«
    »War er dieser Sektengründer?«
    Susan nickte. »So erzählt es die Legende. Er und seine Leute haben hier gehaust. Er soll ihnen von Gott gepredigt, und den Teufel gemeint haben.«
    »Und wie ging es weiter?«
    Susan warf den leeren Becher in eine blaue Abfalltüte. »Ich weiß es nicht. Darüber schweigen sich die Geschichten aus. Tut mir leid, ich kann Ihnen nicht helfen.«
    »Sie fahren jetzt wieder weg?« fragte ich.
    »Ja, Sie nicht?«
    »Mal sehen.«
    Susan starrte uns an. »Wer sind Sie?«
    »Ich sagte Ihnen doch, daß wir wegen des Gry Man gekommen sind. Wir wollen sein Geheimnis lüften. Es hat sich nämlich herumgesprochen, daß er hier spukt.«
    »Jetzt weiß ich, wer Sie sind«, sagte Susan und trat einen Schritt zurück, als hätte sie Angst vor uns. »Sie sind Reporter, Zeitungsleute.«
    »Richtig.«
    Sie winkte ab. »Na, ich weiß nicht. Manchmal kann man sich an gewissen Dingen auch die Finger verbrennen, die nichts mit Politik zu tun haben.«
    Ich lächelte wieder. »Schön, wie Sie die Warnung verklausuliert haben, aber wir geben trotzdem nicht auf.«
    »Auch egal, es ist Ihr Job. Ich für meinen Teil werde mich in den Wagen setzen und verschwinden.«
    »Schade, Susan, dabei dachte ich, daß Sie uns zur Seite stehen würden.« Jane hatte gesprochen und erntete einen erstaunten Blick.
    »Wie kommen Sie denn darauf?«
    »Rein gefühlsmäßig. Wir hatten den Eindruck, als hätten Sie mit der Sache etwas zu tun oder wüßten zumindest mehr.«
    Susan nagte an der Unterlippe. »Ehrlich gesagt, würde ich gern mehr wissen. Aber manchmal ist es besser, wenn man sich zurückzieht.«
    »Haben Sie einen Grund für Ihre Neugierde?«
    »Vielleicht.« Sie gab sich plötzlich verschlossen und schaute auch an uns vorbei.
    »Welchen?«
    »Von mir ist eine Freundin verschwunden.«
    »Hier?« fragte Jane.
    Susan nickte. »Ja, wir waren lange zusammen. Im Zirkus haben wir schon als Jugendliche gearbeitet. Trapez und Kugel waren unsere Spezialgebiete. Irgendwann kam Helen, so hieß meine Freundin, auf diese Stadt Deadwood zu sprechen und natürlich auf die Legende, die von verschwundenen Menschen berichtet. Sie hatte schon immer einen Hang zur Magie gehabt und glaubte an das Übernatürliche. Eines Tages hat sie sich von mir verabschiedet und gesagt, daß sie nach Deadwood

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