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Deadwood - Stadt der Särge

Deadwood - Stadt der Särge

Titel: Deadwood - Stadt der Särge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hatte. Das konnte meiner Ansicht nach kein Zufall sein.
    Vielleicht eine Botschaft oder eine Warnung!
    Mit meiner Schläfrigkeit war es vorbei. Plötzlich saß ich wieder mittendrin und sah auch die Umgebung mit völlig anderen Augen an. Über meinen Kücken rieselte es, der Magen zog sich zusammen, und ich hatte das Gefühl, als würde sich einiges über meinem Kopf zusammenbrauen. Wir rollten den letzten Rest der Strecke. Es war zu sehen, wie der Fahrer aufatmete, als er sein Ziel erreichte. Er fuhr fast bis vor den Eingang des Hauses.
    Ich zahlte den Preis und hörte noch seinen Kommentar. »Wenn der Geist noch einmal vor meinem Wagen auftaucht, halte ich voll auf ihn zu. Darauf kann er sich verlassen.«
    Ich lächelte leicht. »Wenn Sie es tun, Mister, denken Sie daran, daß man Geister ja nicht überfahren kann.«
    »Ach nee.«
    »Viel Spaß noch!« wünschte ich ihm und ging auf den hellerleuchteten Eingang zu. Er war um diese Zeit verschlossen. Durch eine Sprechanlage konnte man mit dem Nachtportier in Kontakt treten. Da ich zu faul war, den Schlüssel aus der Tasche zu holen, ließ ich mir die Tür von dem Mann öffnen.
    »Ah, Mr. Sinclair«, sagte er und kam aus seiner Bude. Er war schon älter, aber immer freundlich. »Auch wieder da?«
    »Ja.«
    »Waren Sie beruflich unterwegs?«
    »Sicher, doch nicht am heutigen Abend. Da bin ich mal privat ausgegangen. Ein gutes Essen, ein herrlicher Wein, was will man mehr?«
    Er zwinkerte mir zu. »Ich wüßte noch was, Mr. Sinclair. Eine Frau gehört dazu.«
    »Richtig, die war auch dabei.«
    »Dann ist ja alles klar.«
    »Und ob.«
    »Gute Nacht denn.«
    Ich winkte ihm zu und steuerte einen Lift an, um mich hochschießen zu lassen.
    Die Tür öffnete sich, ich schaute in die erleuchtete Kabine hinein — und stand regungslos auf dem Fleck. Selbst das Atmen vergaß ich vor Überraschung.
    An der Rückwand des Lifts lehnte eine düstere Gestalt. Der hinkende Unbekannte.
    ***
    War es ein Film, ein geisterhaftes Theaterstück, oder befand sich Jane in der Realität?
    Sie wußte es nicht. Was sie dort sah, war einfach unglaublich, denn sie starrte in ein Zimmer, das sie zwar noch erkannte, das aber angefüllt war mit Szenen, wie sie schrecklicher nicht sein konnten. Sie schaute in eine trostlose Landschaft hinein, in die eine Stadt gebaut worden war.
    Häuser, die wie die Kulissen einer Westernstadt wirkten. Saloons mit Vorbauten, Stepwalks, eine Main Street, Staub und Hitze. Eine leere Ortschaft, dennoch glaubte Jane, Leben darin zu sehen.
    Es waren die Schatten, die ihr auffielen. Keine dunklen oder graue Schatten, sondern helle, die über der Stadt kreisten wie Vögel, sich vom Wind tragen ließen, um dann nach unten zu sinken. Menschen, Geister, Gespenster!
    Es konnte alles sein, das sich in diesem furiosen, gleichzeitig unwirklichen Bild drehte und sich zu einem Bild zusammensetzte. Menschen erschienen plötzlich. Geisterhaft und schattig. Schüsse peitschten. Jane hörte Schreie. Sie sah Blut, Tote, Verletzte, dann nichts mehr als nur die leere, geisterhafte Ortschaft, aus der ein Knarren drang. Es hörte sich hölzern an, als würde der Wind gegen altes Gebälk fahren und es bewegen.
    Und Jane Collins sah den Grund. Sie wollte es nicht glauben, weil es einfach zu schrecklich war, aber außen an den Aufbauten der Häuser hingen pechschwarze Särge!
    Unheimlich wirkende Totenkisten, die im Wüstenwind schaukelten. Särge an den Häusern — gefüllt oder leer? Das konnte Jane nicht erkennen. Sie sah nur, wie sich die Särge bewegten, aber kein Deckel hob sich ab, um einen Toten zu entlassen.
    Die alten Totenkisten hingen so hoch, daß Jane über die Straße hinweg bis an das Ende der geisterhaften Ortschaft schauen konnte, denn genau dort erschien aus dem heißen Wüstensand eine unheimliche, düstere Gestalt.
    Schwarz, drohend, einen weiten Schlapphut auf dem Kopf. Der hinkende Fremde.
    Er kam wie der Tod persönlich und hinkte über die staubige und leere Straße. Er warf keinen Schatten, aber er brachte die Dunkelheit mit. Je weiter er sich voranbewegte, um so grauer wurde das Licht. Es legte sich über die brüchig wirkenden Fassaden, drang unter die Vorbauten und bedeckte auch die an den Stützdächern und Baikonen hängenden schwarzen Särge.
    Er kam, und er brachte das Grauen in die Stadt, denn plötzlich begann es zu regnen.
    Dicke, schleimige Tropfen fielen aus dem Himmel und klatschten in den Staub. Die Tropfen waren nicht allein dick und sirupartig, sie

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