Death de LYX - Denn entkommen wirst du nicht (German Edition)
nach hinten gegen die Wand. Er glitt an der Wand hinunter, die Augen weit aufgerissen vor Schock und Wut.
Nicole zögerte nicht. Sie rappelte sich auf und riss ihm die Waffe aus der Hand. Während sie aufstand, hielt sie sie fest umklammert und auf Denny gerichtet.
Ayden war wieder auf den Beinen und zielte mit seiner Waffe ebenfalls auf Denny. Als sie aufeinander zugingen, sah sie, dass sein Gesicht vor Schmerz ganz fahl war.
»Du bist nicht tot«, sagte sie. Sie weinte beinahe vor Freude.
»Nein.« Er klang, als hätte er starke Schmerzen.
»Deine Weste«, erinnerte sie sich jetzt.
»Ja.« Er kniete sich neben Denny und prüfte seinen Puls. »Er ist tot.«
Denny lag auf dem Boden. Seine Augen waren glasig, und sein Hemd hatte tiefrote Flecken.
»Ist bei dir alles in Ordnung?« Aydens Stimme klang hart und schroff.
»Ja.«
»Blutest du?«
»Nein. Ich habe nur Prellungen.« Da war keine Zärtlichkeit in seinem Blick. Sie wollte, dass er sie in die Arme nahm und ihr sagte, dass alles gut werden würde, aber das tat er nicht. Er blieb ganz sachlich.
Ayden klappte sein Handy auf und wählte die Notrufnummer. Er informierte die Zentrale über die Fakten. Dann legte er auf. »Die Empfangsdame oben hat die Polizei schon verständigt, wie ich sie angewiesen hatte.«
Sie nickte, während sie auf Denny hinunterstarrte. »Richard hat ihn geschickt.«
»Das Ganze war eine Falle.«
»Ja.«
Weder er noch Nicole rührten sich. Sie war gelähmt von der Gewalt, Ayden elektrisiert vom Adrenalin.
Die Polizisten aus Alexandria öffneten die Tür des Personaleingangs und kamen mit gezogenen Waffen herein. Ein halbes Dutzend uniformierter Cops eilte in den engen Gang, versicherte sich zuerst, dass Denny tot war, und wandte sich dann Ayden zu.
Ayden legte seine Waffe auf den Boden und hob die Hände hoch, während er sich identifizierte. Langsam holte er seinen Dienstausweis heraus.
Kalte Luft aus der Gasse umwehte Nicole. Sie klapperte mit den Zähnen und konnte kaum atmen. Ihre Hände zitterten.
Sie nahm wahr, dass jemand sie fragte, ob alles in Ordnung war, dass die Cops Ayden befragten. Sie beantwortete die Fragen der Polizei. Gewissenhaft erzählte sie von ihren Erlebnissen und von Richard, von ihrer Flucht und seinem Versuch, sie zu töten.
Sie blickte zu Ayden, während er mit den Polizisten sprach. Sein Kopf war gesenkt und sein Gesichtsausdruck bitter. Dann, als hätte er ihren Blick auf sich gespürt, sah er auf. Seine Augen trafen ihre und wurden weicher. Der Anblick des Einschusslochs, das Dennys Kugel in seinem Hemd hinterlassen hatte, ließ die grauenhaften Ereignisse des Morgens wieder wach werden. Sie bemühte sich um ein schwaches Lächeln, musste aber schließlich wegsehen.
Noch aus dem Grab heraus hatte Richard ihr Leben erschüttert. Sie fragte sich, wie viele weitere Fallen er wohl für sie aufgestellt hatte. Wie viele andere Killer warteten da draußen darauf, das zu Ende zu bringen, was Richard nicht mehr erledigen konnte? Was würde Ayden tun, wenn das nächste Mal so etwas passierte? Würde er wieder für sie töten müssen?
Der Tod hatte sie verfolgt, seit sie Richard kennengelernt hatte. Sie würde ihm niemals entkommen.
»Ich würde Sie gerne ins Krankenhaus bringen.« Die Stimme des Rettungssanitäters durchschnitt den Nebel in ihrem Kopf.
»Was? Nein. Kein Krankenhaus. Ich will nach Hause.«
»Sie haben starke Prellungen. Die Ärzte müssen Sie durchchecken.«
Sie schüttelte den Kopf. »Es geht mir gut. Ich will nur nach Hause. Ich will zu meiner Tochter.«
Der Mann hatte freundliche Augen. »Sie können so nicht fahren.«
»Ich werde gefahren.«
Sie war mit Ayden hergekommen. Er würde sie nach Hause bringen müssen. Er war ein guter Mann. Er würde sich um sie kümmern. Aber war es fair, das zuzulassen? War es fair, sich ihm zu öffnen, obwohl sie wusste, dass Richard ihr vielleicht noch mehr Fallen gestellt hatte?
Die Stimmung im Raum veränderte sich, wurde angespannter, und sie sah auf. Ayden stand vor ihr. Er hatte die Weste ausgezogen, die Kugel hatte einen klaffenden Riss in seinem Unterhemd hinterlassen.
Er kniete sich vor sie hin. »Wie geht es dir?«
Nicole hob das Kinn. »Gut. Mir geht’s gut.«
»Wir können jetzt gehen.«
Gehen. Das Wort hatte eine magische Wirkung. »Ich will zu Beth. Ich will sie in die Arme nehmen.«
Ayden küsste sie auf die Stirn. »Dann los.«
In dem Banksafe lag ein Zettel. Er war in Richards Handschrift verfasst und an Christina
Weitere Kostenlose Bücher