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Deathbook (German Edition)

Deathbook (German Edition)

Titel: Deathbook (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Winkelmann
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Sie ihn verdächtigen, etwas mit dem Tod Ihrer Nichte zu tun zu haben. Im Containerhafen beobachten Sie eine Schlägerei. Jemand bleibt tot zurück. Sie können sich gerade noch ins Hafenbecken retten. Danach werden Sie mit Ihrem eigenen Elektroschocker betäubt. Als sie erwachen, sind Sie allein. Von dort aus sind Sie auf direktem Weg nach Hause gefahren. Richtig?»
    «Richtig», sagte ich und nickte. Von der Latex-Oma hatte ich nichts erzählen wollen. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass sie mir ohnehin nicht glauben würden. Jetzt, mit ein paar Stunden Abstand betrachtet, kam es mir selbst schon so vor, als hätte ich diesen Teil der Geschichte nur geträumt,.
    «Gibt es Zeugen, die Ihre Aussage bestätigen können?»
    «Nein. Vielleicht die beiden Männer, die mich angegriffen haben. Und Mario Böhm. Obwohl er mich sicher nicht gesehen hat.»
    Kieling lehnte sich zurück und seufzte. «Frau Sperling», sagte er schließlich genervt und trank von seinem Kaffee.
    Manuela lehnte sich vor und sah mir direkt in die Augen.
    «Die Kollegen haben tatsächlich eine männliche Leiche in der Nähe des Hafenbeckens gefunden», sagte sie in förmlichem Tonfall. «Ihre Identität steht noch nicht fest. Insofern ist Ihre Aussage belegt.»
    Manuela siezte mich. Das konnte nichts Gutes bedeuten.
    «Mario Böhm wurde bereits vernommen. Für die in Frage kommende Zeit hat er allerdings ein Alibi. Er hat bei einem Bekannten zu Hause tätowiert, das hat bis weit nach Mitternacht gedauert.»
    «Was!», platzte es aus mir heraus. «Das ist doch gelogen. Böhm war hundertprozentig dort. Ich habe ihn mit meinen eigenen Augen gesehen.»
    «Können Sie das beweisen?», fragte Kieling.
    «Ich …» Nein, konnte ich nicht. Ich hatte ja nicht einmal ein Handy dabeigehabt, um Fotos zu schießen.
    «Was ist mit dem Wagen?», fragte ich, um zu retten, was noch zu retten war. «Den der Jagdpächter beobachtet hat? Was sagt Böhm dazu?»
    «Damit hatten Sie allerdings recht», sagte Manuela. «Er besitzt einen solchen Wagen mit dem Werbeaufdruck seines Geschäfts. Allerdings hat er ihn vor zwei Tagen als gestohlen gemeldet. Wir gehen dem nach.»
    «Das ist doch nicht zu fassen», sagte ich. «Wie könnt ihr das glauben? Der Mann lügt doch.»
    «Wir wissen nicht, ob er die Wahrheit sagt», mischte sich Kieling wieder ein. «Genauso wenig wissen wir das von Ihnen. Das einzig Relevante ist, was sich belegen und beweisen lässt. Was von all dem, was Sie uns hier aufgetischt haben, können Sie beweisen, Herr Winkelmann?»
    Kieling klang aggressiv. Ich spürte, dass ich ihn nicht mehr auf meiner Seite hatte.
    «Ich sage Ihnen mal, wie ich das sehe», fuhr er fort. «Dass Thaumann ermordet wurde, steht mittlerweile fest. Dass Sie ihn bereits tot vorgefunden haben, können Sie nicht beweisen. Sie entfernen sich mit Beweismaterial vom Tatort. Selbiges Beweismaterial führt Sie und Frau Sperling zu einer weiteren Leiche. Für den Zeitraum, in dem dieses Opfer ermordet wurde, haben Sie kein Alibi. Sie verschwinden einen Tag und eine Nacht von der Bildfläche, gehen nicht an Ihr Handy, und wieder entdecken Sie eine Leiche. Beweisen können Sie ihre abenteuerliche Geschichte aber nicht.»
    «Was soll das heißen?», fragte ich und versuchte, beherrscht zu bleiben. «Verdächtigen Sie mich etwa? Ohne mich wüssten Sie nichts von diesen Opfern. Und Sie wüssten auch nichts davon, dass der Täter sich seine Opfer ganz offensichtlich übers Internet sucht.»
    «Ganz richtig, Herr Winkelmann. Ohne Sie wüssten wir von alldem nichts. Es hat mit Ihnen begonnen.»
    Ich verlor die Beherrschung.
    «Setzen Sie endlich jemanden dran, der sich aufs Internet versteht», blaffte ich den Hauptkommissar an. «Dort finden Sie nämlich den Täter. Das alles hat mit der Visitenkarte und dem QR -Code zu tun.»
    «Wir sind dadran», mischte Manuela sich in einem versöhnlichen Tonfall ein. Sie und Kieling tauschten einen schnellen Blick. Offenbar holte sie sich damit die Erlaubnis weiterzureden.
    «Wir haben das Verbrennungsopfer identifiziert. Es handelt sich um einen 16 -jährigen Schüler. Die Eltern stehen unter Schock und können sich die Umstände, unter denen ihr Sohn gestorben ist, nicht erklären. Auf dem Rechner des Jungen haben wir eine erstaunliche Entdeckung gemacht.»
    «Er hat ebenfalls diesen QR -Code bekommen?», fragte ich.
    «Es sieht danach aus. Wir haben ein Video gefunden, in dem jemand ums Leben kommt.»
    Manuela sah mich an. Kieling starrte in seinen

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