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Deathbook (German Edition)

Deathbook (German Edition)

Titel: Deathbook (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Winkelmann
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ich darüber …, hey, was ist denn da los?»
    In der Nähe des Parkplatzes, dort, wo die Tischtennisplatten standen, hatte sich ein Pulk gebildet. Das war meistens ein Zeichen für eine Keilerei.
    Franz Altmaier stürmte los. Er war groß und kräftig und würde die Sache schon in den Griff bekommen. Astrid folgte ihm zwar, hielt sich aber zurück. Ihr Kollege schlug mit Worten und Händen eine Bresche in den Pulk und schnappte sich die beiden Streithähne. Vielleicht fünfzig Schülerinnen und Schüler, die um sie herumgestanden hatten, drifteten auseinander, und Astrid wurde in Richtung Raucherhäuschen abgedrängt.
    Streng genommen war das Rauchen auf dem Schulgelände verboten. Der Rektor hatte das Häuschen deshalb auf der Grundstücksgrenze errichten lassen, damit alle zufrieden waren. Es bestand aus senkrecht im Boden verankerten hölzernen Bahnschwellen mit einem Metalldach darüber.
    Astrid ging an der Rückseite entlang. Dort wuchsen einige halbhohe Büsche. Weder konnte sie sehen, wer sich im Raucherhäuschen aufhielt, noch konnte sie von drinnen gesehen werden. Aber sie hörte, was gesprochen wurde.
     
    «Kathi … Das glaube ich nicht … Hör auf, dass ist doch Bullshit.»
     
    «Ich hab aber auch davon gehört. Es gibt Foren, da wird darüber gequatscht, aber keiner weiß was Genaues. Und Kathi soll davon gesprochen haben.»
     
    «Ich glaube nicht an so was.»
     
    «Das soll irgendeine Internetseite sein. Hat etwas mit Videos zu tun oder so. Da haben nur bestimmte Leute Zutritt, und wenn du drin bist, stirbst du wenig später.»
     
    «Ach, und die Kathi hatte Zutritt, oder was?»
     
    «Keine Ahnung, aber sie hat davon gesprochen, und jetzt ist sie tot.»
     
     
    V om Kiesabbaugebiet aus lag die Stadt Achim laut Navigationssystem  Kilometer entfernt. Von meinem Wohnort aus kamen allerdings noch einmal 120  Kilometer hinzu. In etwas weniger als zwei Stunden legte ich die Strecke hauptsächlich auf der Autobahn zurück. Wo es der Verkehr zuließ, fuhr ich Vollgas.
    Ich hatte mich entschieden, Manuela nicht anzurufen. Erst wollte ich mir einen Überblick verschaffen und, wenn es möglich war, mit Mario Böhm sprechen, dem Tätowierer. Mal hören, was er zu sagen hatte. Vielleicht war ich ja auch auf dem Holzweg. Meine Vermutung, dass Mast auf Dato gleichbedeutend mit Master of Dark Tattoo war, konnte auch falsch sein. Ich wollte mich nicht vor Manuela blamieren, indem ich zu früh mit meinem Verdacht herausrückte. Außerdem würde mich die Polizei dann wieder von ihren Ermittlungen ausschließen, und das würde ich nicht ertragen.
    Ein paar Minuten bevor ich die Kleinstadt Achim erreichte, rief ich Jan Krutisch an, meinen Computerspezi. Ich hoffte inständig, dass er wieder daheim war und endlich ranging.
    Das tat er. Sogar schon nach dem dritten Läuten.
    «Hallo Jan, Andreas Winkelmann hier. Alles klar bei dir?»
    «Jep. Was gibt’s. Probleme mit deinem Computer?»
    «Ich hab ein paarmal versucht, dich zu erreichen», sagte ich etwas vorwurfsvoll.
    «War für ein paar Tage in Israel. Digitale Auszeit, weißt schon», sagte Jan in seiner gewohnt kurz angebundenen Art. Er war kein Mann großer Worte. Und Erklärungen in eigener Sache mochte er schon gar nicht.
    «Ja, hab ich mir schon gedacht. Du, ich hatte dich doch um dieses … na, du weißt schon, dieses spezielle Programm gebeten.»
    «Hab ich geschickt. Nicht angekommen? Vielleicht im Spamfilter hängen geblieben?»
    «Nein, nein, es ist schon angekommen. Ich habe es auf einem Rechner geöffnet. Hast du keine Mail bekommen?»
    «Bin erst seit zwei Stunden wieder im Land, mein Postfach quillt über. Hab noch nicht wirklich reingeschaut.»
    «Jan, ich würde dich nicht bitten, wenn es nicht wirklich wichtig wäre. Kannst du das vielleicht vorrangig behandeln? Ich muss wissen, was auf diesem Rechner ist.»
    «Wart mal kurz …»
    Ich hörte ihn auf der Tastatur klackern. Die Geschwindigkeit war atemberaubend. Ich hatte ihm ein paarmal über die Schulter geschaut und war beeindruckt und auch ein wenig neidisch gewesen.
    «Jep, is da», meldete er sich zurück. «Voller Satz. Der Rechner hat ’ne 1 -Terrabyte-Sata-Festplatte. 215 , 3  Gigabyte sind belegt. Wenn du nicht weißt, was du suchst, suchst du verdammt lange.»
    «Ich suche nach Videos und bestimmten Mails.»
    «Moment.»
    Da ich mich bereits in der Stadt befand und der Verkehr dicht war, fuhr ich rechts in eine Bushaltestellenbucht und wartete, bis Jan sich wieder

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