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Deathbook (German Edition)

Deathbook (German Edition)

Titel: Deathbook (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Winkelmann
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gehört», nickte ich. «Ist die Musik hier drinnen immer so laut?»
    Sie schüttelte den Kopf. «Nur wenn Mario sticht. Anders kann er nicht arbeiten. Versteh einer die Kreativen.»
    Sie rollte mit ihren Augen und deutete auf ein Sofa an der rechten Wandseite. «Da kannst du warten. Einen Kaffee vielleicht?»
    «Danke, sehr nett, aber ich hatte schon mehr als genug heute.»
    «Wie du willst.»
    Damit wandte sie sich ab und verschwand in einer abgetrennten kleinen Kabine. Ich ließ mich auf das Sofa fallen und wartete. Nach ein paar Minuten erschien Mario am Tresen. Er sagte kein Wort und sah mich auffordernd an. Ich stand auf und ging zu ihm. Mario war größer als ich, hatte beeindruckend breite Schultern und kurzrasiertes Haar. Er trug ein schwarzes T-Shirt. Seine Arme waren bis auf den letzten Millimeter tätowiert.
    «Ich würde gern wissen, was ein Totenkopf auf dem Oberarm kostet.»
    Er zog die Augenbrauen zusammen, sein Blick verfinsterte sich.
    «Wer zuerst nach den Kosten fragt, sollte die Finger vom Tattoo lassen.»
    «Aha. Warum das?»
    «Weil Geld dabei keine Rollen spielen sollte.»
    «Eigentlich spielt es das auch nicht. Jemand hat mir dieses Studio empfohlen, und ich dachte, ich frag mal nach.»
    Ich hatte gehofft, er würde fragen, wer ihn empfohlen hatte, aber das tat Mario nicht. Er sah mich nur an. Gelangweilt.
    «Kathi Winkelmann, schon mal gehört?», versuchte ich es.
    Falls der Name etwas bei ihm auslöste, so konnte ich es nicht erkennen. In seinem Gesicht regte sich nichts.
    «Ich hab nicht viel Zeit. Der nächste freie Termin ist in sechs Monaten», sagte er.
    «In einem halben Jahr?», gab ich erstaunt zurück.
    «Willst du ihn oder nicht?»
    «Haben Sie den Namen Kathi Winkelmann schon einmal gehört?»
    «Was weiß ich. Ich habe viele Kundinnen.»
    «Ich würde aber gern wissen, ob …»
    «Hey», unterbrach er mich. «Ich glaube nicht, dass das hier das richtige Studio für dich ist. Geh zu meinen Mitbewerbern und lass dir von denen eine gute Fee stechen. Hier gibt’s so was nicht.»
    Er schlug mit der flachen Hand auf den Tresen.
    «Oder Thaumann», versuchte ich es, «sagt Ihnen der Name Thaumann etwas?»
    Als er sich erneut umdrehte, hatte sich sein Gesicht verändert. Freundlich war es schon vorher nicht gewesen, doch jetzt wirkte es steinhart und abweisend.
    «Verschwinde», sagte er. Nein, er presste es zwischen seinen Zähnen hervor. Eine Formulierung, die ich beim Schreiben vermied, aber hier passte sie.
    «Warum? Stimmt etwas nicht mit dem Namen? Thaumann. Oder Kathi Winkelmann. Kennen Sie sie vielleicht doch?»
    Mit einer Geschwindigkeit, die ich ihm gar nicht zugetraut hätte, kam Mario hinter dem Tresen hervor, packte meinen Oberarm und zerrte mich Richtung Tür. Sein Griff war stahlhart. Ein massiver Ring mit Totenkopfmotiv drückte schmerzhaft in meinen Muskel. Ich schaffte es trotzdem, mich herauszuwinden.
    «Nicht anfassen», fuhr ich ihn an.
    «Raus aus meinen Laden, oder ich reiß dir den Kopf ab», sagte Mario leise, aber bedrohlich.
    «Ich kann auch mit der Polizei wiederkommen», entgegnete ich und bewegte mich rückwärts zur Tür.
    «Genau die rufe ich, wenn du nicht bei drei draußen bist.»
     
    Ich würde nicht sagen, dass das Gespräch mit Mario total in die Hose gegangen war. Es war kein Gespräch im eigentlichen Sinne gewesen, aber ich hatte doch etwas erfahren: An einer bestimmten Stelle, ich vermutete, es war bei der Nennung von Thaumanns Namen gewesen, war etwas mit Mario passiert. Er hatte sich verwandelt, war plötzlich aggressiv geworden. Vielleicht mochte er einfach keine Fragen oder keine Normalos, wie ich einer war, aber das glaubte ich nicht. Nein, er kannte Thaumann. Vielleicht sogar Kathi.
    Ich war auf der richtigen Spur.
    Aufgewühlt lief ich zu meinem Wagen zurück und plante in Gedanken die nächsten Schritte. Ich musste Manuela informieren. Oder vielleicht diesen Mario ein paar Tage beobachten? Die Polizei würde das ohne konkreten Anlass nicht tun.
    Ich war nur noch zwei Schritte vom Wagen entfernt, da hörte ich im Inneren mein Handy klingeln. Aber ich schaffte es nicht mehr rechtzeitig. Als ich es endlich aus der Mittelkonsole herausgekramt hatte, war der Anrufer weg. Ich sah nach.
    Sechs Anrufe während meiner Abwesenheit, alle von Jan Krutisch.
    Ich rief sofort zurück.
    «Der Rechner war infiziert», schrie er ins Telefon.
     
     
    I ch verstehe nicht, warum ihr immer macht, was Troublemaker will», sagte Bitchhunter.
    Phantom

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