Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Deathbook (German Edition)

Deathbook (German Edition)

Titel: Deathbook (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Winkelmann
Vom Netzwerk:
denken, Mario Böhm. Er musste der Deathbook-Killer sein, das war doch ganz klar. Natürlich hatte ich Manuela und Kieling von Böhm erzählt. Sie wollten ihn auch überprüfen, hielten die von mir hergestellte Verbindung aber für wenig belastbar. Aus «Mast auf Dato» Master of Dark Tattoo zu machen, reichte ihnen nicht als Beweis.
    Kieling und seine Mitarbeiter hatten mein Haus zwar nicht auf den Kopf gestellt, sich aber doch intensiv umgeschaut. Ich hatte ihn gewähren lassen. Es war zwar unangenehm gewesen, aber ich hatte schließlich nichts zu verbergen – fast nichts. Ich hatte nichts von Thaumanns Rechner beziehungsweise von den Daten erzählt, die ich dort gestohlen hatte. Warum auch, sie waren ohnehin für die Ermittlungen nicht relevant. Der Umstand, dass es ein Spionageprogramm auf dem Rechner gab, war es dagegen sehr wohl. Ich hatte keine Ahnung, wie ich damit umgehen sollte, und schob die Sache einfach von mir fort.
    Ich musste irgendwas tun. Aber was?
    Mein Körper vibrierte, ich konnte nicht zu Hause bleiben und abwarten, bis die Polizei etwas unternahm.
    Vielleicht war es keine schlechte Idee, die Facebook-Gemeinde noch einmal um Hilfe zu bitten. Das hatte beim Master of Dark Tattoo ja schon gut funktioniert, warum also nicht.
    Ich loggte mich auf meine Fanpage ein und erstellte eine neue Statusmeldung.
    Hallo Leute! Bei mir geht es drunter und drüber. Ich bin einer unglaublichen Sache auf der Spur. Vielleicht könnt ihr mir dabei helfen. Weiß jemand etwas über eine Internetseite mit dem Namen «Deathbook?» Seid aber bitte vorsichtig! Ich habe gehört, es könnte gefährlich sein, sich die Seite anzuschauen. Ich bin für jede Info dankbar.
    Ich klickte auf Posten und starrte auf den Bildschirm. Wartete auf Antworten, sehnte sie herbei. Fünf Minuten später hatte sich noch niemand auf meinen Hilfeaufruf gemeldet, und ich wurde nervös.
    Hier sitzen zu bleiben und zu warten hatte keinen Sinn.
    Ich musste raus, musste aktiv werden.
    Vielleicht sollte ich dem Master of Dark Tattoo einen weiteren Besuch abstatten?
     
     
    V erfluchte Scheiße, das ist ja Julia!»
    Torsten Schüling, Marcel Kleve und Tobias Crombach starrten auf die Bildschirme ihrer Smartphones. Sie sahen alle das gleiche Video. Das einzige Mädchen ihrer Clique, Julia Neige, stand, mit einem Strick um den Hals, gefesselt auf einem abschmelzenden Eisblock. Ihre Füße verloren den Kontakt. Sie starb.
    Kaum war das Video vorbei, stieß Tobias einen verzweifelten Schrei aus, nahm Anlauf und warf sein Handy weit auf das Brachland hinaus. Dann lief er ihm ein Stück hinterher, sackte schließlich auf die Knie und schlug mit beiden Fäusten immer wieder auf den Boden.
    Seine Freunde Torsten und Marcel wussten nicht, was sie tun sollten. «Das muss ein Fake sein», sagte Torsten. Er war der Anführer ihrer Clique. Zumindest war er es meistens, der sagte, wo es langging. In diesem Moment spürte er jedoch eine unfassbare Angst, die ihn sich klein und verloren fühlen ließ. Denn entgegen seiner Aussage wusste er genau, dass das Video kein Fake war. Genauso wenig wie das von dem Typen, der auf dem Scheiterhaufen verbrannt war.
    Marcel trottete zu Tobias hinüber, ging neben ihm in die Knie und versuchte, ihn zu trösten. Torsten konnte das Geheul seines Freundes hören. Es brach ihm das Herz. Er wusste, Tobias hatte Julia geliebt, zwischen den beiden war mehr gewesen als nur Sex. Torsten ahnte, dass das, was jetzt kam, schlimm werden würde. Immerhin hatte Bitchhunter davor gewarnt, sich mit diesem Maskenmann einzulassen. Und jetzt war sie tot.
    Marcel half Tobias auf die Beine. Gemeinsam kamen die beiden zu Torsten zurück.
    «Das war doch nicht echt, oder?», sagte Tobias. Rotz hing unter seiner Nase, sein Gesicht war tränennass. «Sag mir, dass das eine Fälschung war.»
    Torsten schüttelte den Kopf.
    «Ich glaube, dass war keine Fälschung.»
    Tobias starrte ihn an. In seinem Blick lag Wut, und plötzlich stürzte er auf Torsten zu. Er sprang ihn an, warf ihn rücklings zu Boden und schlug mit beiden Fäusten auf ihn ein.
    «Sie hat es dir gesagt, du Arschloch … Julia wollte das nicht, aber du wolltest ja unbedingt das große Geld verdienen … wegen dir habe ich mich mit ihr gestritten, sie wollte auf keinen Fall mitmachen …»
    Torsten hielt sich schützend die Arme vors Gesicht, bekam aber trotzdem ein paar schmerzhafte Treffer ab. Von hinten packte Marcel Tobias bei den Schultern und zog ihn unter Mühen von Torsten

Weitere Kostenlose Bücher