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Deathbook (German Edition)

Deathbook (German Edition)

Titel: Deathbook (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Winkelmann
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Rückseite der Visitenkarte befindet sich ein QR -Code. Scanne ihn mit deinem Handy ein. Alles Weitere ergibt sich dann.
    Ann-Christin nahm die schwarze Visitenkarte in die Hand. Sie hatte sie zusammen mit dem Umschlag neben sich auf dem Bett abgelegt.
    Der QR -Code.
    Er schien sie anzustarren wie die unheimliche Maske auf der Vorderseite.
    Sie nahm ihr Handy vom Nachtschrank.
    Mit einem leichten Druck ihres Daumens öffnete sie die Scan-App, die sie bisher noch nie benutzt hatte.

D as zwei Meter breite und mehr als drei Meter hohe graue Stück Betonwand war ein Originalteil aus der Berliner Mauer. Das wusste Torsten Schüling alias Troublemaker, aber es war ihm egal, als er mit der Sprühdose zu Werke ging. Viele Sprayer hatten sich hier verewigt, und keiner der Sprüche hatte irgendetwas mit deutscher Teilung oder gar Wiedervereinigung zu tun. Das geschichtsträchtige Stück Beton stand 400  Kilometer von seinem ursprünglichen Standort entfernt. In Torstens Kopf war die DDR sogar noch viel weiter weg.
    «Was machst du?», fragte Marcel Kleve alias KingofSpeed.
    «Pass mal auf, das wird mein neues Erkennungszeichen.»
    Troublemaker sprayte in schwarzer Farbe einen großen, wenn auch unsauberen QR -Code auf die bunte Betonwand.
    «Alter, geil», kommentierte Marcel das Kunstwerk.
    «Hast du mal darauf geachtet?», fragte Troublemaker und erledigte die letzten Feinarbeiten. «Die Dinger sieht man wirklich überall. Ist mir vorher gar nicht aufgefallen. Erst seit wir die Kärtchen bekommen haben. Im Schaufenster, auf Plakaten, auf Lebensmitteln, auf T-Shirts, überall diese Codes.»
    «Die Idee ist zwar echt krank, aber auch cool, oder?», sagte KingofSpeed und zog an seiner Marlboro. Wie immer trug er ein zu großes Baseball-Cap mit dem Ferrari-Symbol auf der Stirn. Er fuhr zwar nur einen alten Opel Corsa, aber immerhin in der GT -Version und auch noch getunt.
    «Ich hab mal ein bisschen nachgelesen», sagte Troublemaker, trat ein paar Schritte von seinem Kunstwerk zurück und betrachtete es kritisch. «Jeder kann sich so einen Code generieren lassen. Ist gar kein Ding.»
    «Echt?», fragte Marcel Kleve. Sein Interesse war schon wieder erloschen. «Wo bleiben eigentlich die anderen?»
    «Die werden schon kommen. Aber jetzt mal im Ernst, hör zu. Wir lassen uns eine Website programmieren und stellen unsere eigenen Filme ins Netz. Gegen Bares, ist ja klar.»
    «Ich weiß nicht.» KingofSpeed schob sein Cap nach hinten und kratzte sich an der Stirn. «Is bestimmt teuer. Hast du in den letzten zwei Tagen eigentlich was von Bitchhunter gehört?»
    «Nee, wieso?»
    «Keine Ahnung, nur so. Im Chat war auch nichts. Ich mach mir schon Gedanken. Was, wenn dieser Maskentyp es ernst meint?»
    «Und wenn schon.» Troublemaker steckte die Sprühdose in seinen Rucksack. «Der kann uns doch gar nichts. Wir spielen sein Spiel noch ein bisschen mit und greifen ab, was geht. Ich bin echt gespannt, was da abgeht.»
    «Da kommt Phantom», sagte KingofSpeed und sprang von der Bank, auf deren Rückenlehne er gesessen hatte.
    Über das weite vertrocknete Brachland kam ein schlaksiger, hoch aufgeschossener Junge auf sie zu. Im Hintergrund bildete die Hochhaussiedlung, in der sie alle wohnten, eine Barriere aus Beton und Fenstern. Darüber lagen dunkelgraue Regenwolken.
    «Wieso is der allein? Wo ist Bitchhunter?», fragte KingofSpeed und ging seinem Freund entgegen.
    Troublemaker blieb zurück und beobachtete die beiden. Er war sich nicht sicher, ob er das mit denen wirklich durchziehen konnte. Phantom ging ja noch, aber King war viel zu zart besaitet. Der hatte bei dem Video, in dem der Junge verbrannte, sogar die Augen zugekniffen. Und Bitchhunter … tja, ein ganz anderes Kapitel. Das würde wohl überhaupt nicht funktionieren. Dabei war die Idee so geil. Im Internet würden die Leute jeden Preis für diese Filme bezahlen.
    Wie üblich begrüßten sie sich mit einer kurzen Umarmung.
    «Alles klar?», fragte Troublemaker.
    Tobias Crombach alias Phantom starrte auf den übergroßen QR -Code. Die schwarze Farbe glänzte noch nass.
    «Wer war das?», wollte er wissen.
    «Ich. Was dachtest du denn? Haste jetzt auch schon die Hosen voll, oder was?»
    Phantom löste seinen Blick von dem Code und sah Troublemaker an.
    «Ich kann Bitchhunter nicht finden.»
    «Was heißt ‹nicht finden›? Wo hast du sie denn gesucht?»
    «Überall. Zu Hause ist sie nicht, ans Handy geht sie nicht, im Clubcontainer hat sie auch keiner gesehen, und in der

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