Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Deathkiss - Suess schmeckt die Rache

Deathkiss - Suess schmeckt die Rache

Titel: Deathkiss - Suess schmeckt die Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
an derselben Stelle, wo auch das Handy lag. Wer immer meine Toch… – Dani gezwungen hat, diese Worte zu sprechen, wollte damit mich treffen.«
    »Genauso wie mit dem Feuer im Schuppen und dem Tod Ihrer Schwägerin?«, fragte Paterno, doch Shannon vermutete, dass er ihnen mit seinen Schlussfolgerungen in Wirklichkeit bereits weit voraus war. Er stellte Travis und sie mit seinen Fragen lediglich auf die Probe, tastete sich vor, beobachtete, wie sie reagierten. Sie standen alle im Wohnzimmer, Shannon am Fenster, die Männer vor dem niedrigen Schrank mit der Stereoanlage.
    »Sie haben doch selbst gesagt, dass ich bei all diesen Ereignissen der Dreh- und Angelpunkt bin«, erwiderte Shannon. Sie sah ihr geisterhaftes Spiegelbild in der Fensterscheibe. »Die Nummer sechs in der Mitte dieses merkwürdigen Sterns.«
    »Glauben Sie es jetzt?«
    Sie verschränkte die Arme vor der Brust und entgegnete: »Wie Sie bereits festgestellt haben, bin ich das sechste Kind der Familie. Übrigens habe ich heute ein Gespräch meiner Brüder belauscht …«
    »Worüber?«, drängte Paterno, doch Shannon zögerte. Sie hatte das Gefühl, ihre eigene Familie zu belasten, die Männer, die sie stets beschützten. Wie Aaron gern sagte: »Keine Angst, Shannon. Ich passe auf dich auf.« Tat er das? Was hatte das Gespräch auf der Veranda ihrer Mutter zu bedeuten? Hatte es überhaupt eine Bedeutung? Und selbst wenn sie irgendeinen Verdacht auf ihre Brüder lenkte, wäre es falsch? Ein Kind, ihr Kind schwebte in Lebensgefahr. Eine Frau war ermordet worden. »Ich verstehe einfach nicht, was dieses Getue um die Geburtenfolge soll.«
    »Geburtenfolge? Was meinen Sie damit?«, fragte Paterno. In der Scheibe sah sie sein Spiegelbild. Er starrte sie an, den Stift in der Hand.
    »Sie wissen es«, sagte sie.
    »Ich möchte nur sicherstellen, dass ich nichts übersehe.«
    Shannon bezweifelte insgeheim, dass Paterno je etwas übersah. »Aaron ist der Älteste, er ist gerade vierzig geworden. Dann folgt Robert mit knapp neununddreißig Jahren, die beiden sind nur etwas mehr als ein Jahr auseinander. Dann kommt Shea … Er ist noch nicht ganz achtunddreißig. Oliver ist vierunddreißig und damit eineinhalb Jahre älter als ich.«
    »Und Sie sind dreiunddreißig?«
    »Richtig.«
    »Und ihr Bruder Neville?«
    »Er war … Olivers Zwillingsbruder. Vierunddreißig.«
    »Sie sprechen immer in der Vergangenheitsform von ihm.«
    Sie schloss die Augen. »Im Grunde glaube ich wohl doch nicht mehr daran, dass er noch am Leben ist«, sagte sie leise. Das hatte sie bisher noch nie eingestanden. Sie hatte immer zu ihrer Mutter gesagt: »Er wird zurückkommen, warte nur ab. Eines Tages steht Neville plötzlich vor deiner Haustür.« Doch jetzt wurde ihr klar, dass sie sich selbst etwas vorgemacht hatte. Tief im Inneren glaubte sie, dass ihr jüngster Bruder tot war. Sie wandte sich vom Fenster ab, sah den Detective an und bemerkte Travis, der neben ihm stand und sie beobachtete. »Ich meine, wenn er noch lebt, wo ist er dann? Warum versteckt er sich? Hat er heimlich eine andere Identität angenommen, leidet er unter Amnesie, wurde er ins Zeugenschutzprogramm aufgenommen oder … Was?«
    »Vielleicht will er im Verborgenen bleiben.«
    »Warum?«
    »Möglicherweise ist er kriminell«, gab Paterno zu bedenken. »Vielleicht hat er etwas so Schlimmes verbrochen, dass er nicht zurückkommen kann.«
    »Was denn zum Beispiel?«, fragte Shannon, doch dann begriff sie, worauf Paterno hinauswollte. »Sie glauben, er hätte Ryan umgebracht? Weil Neville kurz nach Ryans Tod verschwunden ist?« Sie konnte es nicht fassen, schüttelte den Kopf. Sie hatte unwillkürlich die Stimme erhoben, und Khan, der wieder auf seine Decke in der Küche verbannt worden war, knurrte. »Schsch!«, befahl sie, als der Welpe daraufhin zu winseln begann. Dann wandte sie sich wieder dem Detective zu. »Nein, dazu war – ist – Neville nicht fähig. Das glaube ich nicht.«
    »Sie erwähnten ein Gespräch zwischen Ihren Brüdern?«
    Während Rossi die Kassette in einen Klarsichtbeutel schob, gab Shannon wieder, was sie gehört hatte. »Ich weiß nicht, was es bedeutet, und hätte mir vermutlich gar nichts dabei gedacht, aber einer von ihnen, ich weiß nicht genau welcher, erwähnte die ›Geburtenfolge‹, der andere sprach davon, wir hätten es Dad zu verdanken – was auch immer er mit ›es‹ gemeint hat.« Um Paternos Frage vorwegzunehmen, fügte sie hinzu: »Ich weiß es nicht. Ich habe keine

Weitere Kostenlose Bücher