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Deathkiss - Suess schmeckt die Rache

Deathkiss - Suess schmeckt die Rache

Titel: Deathkiss - Suess schmeckt die Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
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blasse Ahnung, worüber sie gesprochen haben, okay? Sie werden sie selbst fragen müssen.«
    »Das werde ich«, entgegnete Paterno. Wenig später verabschiedeten sich die beiden Polizisten. Paterno kündigte an, er werde die Kassette analysieren lassen und Shannons Pick-up werde in die Polizeiwerkstatt in der Stadt transportiert und gründlich nach etwaigen Spuren der Person, die die Kassette hinterlegt hatte, durchsucht.
    Travis blieb bei Shannon, bis der Abschleppwagen die Zufahrt entlangrumpelte. Schließlich blieben sie beide allein zurück.
    »Und jetzt?«, fragte sie.
    »Du brauchst Ruhe.« Er legte einen Finger an ihre Wange, auf der die letzten Schürfwunden verheilten. »Ich sorge fürs Abendessen.«
    »In dieser Situation kannst du ans Kochen denken?«
    »Nein.« Seine Lippen zuckten. »Aber ich bin der Meinung, wir sollten nach einem neuen Ansatz suchen.« Er versuchte, ruhig und beherrscht zu erscheinen, aber ein Tic unter seinem Auge verriet seine innere Anspannung. »Wir könnten das Ganze bei einer Pizza besprechen. Gibt es hier einen Lieferservice?«
    »Ja, ›Gino’s‹, aber die Fahrtkosten entsprechen ungefähr einem Rückflugticket nach Europa.«
    »Ich lade dich ein.«
    Sie begriff, dass er sie nicht allein lassen wollte. »Sie müssen nicht den Babysitter für mich spielen.«
    »Tue ich das denn?«
    »Es sieht ganz so aus.«
    Er zuckte mit den Schultern. »Okay, zunächst einmal sitzt du hier fest, weil die Polizei deinen Pick-up mitgenommen hat, und zweitens scheint hier das Zentrum der Ereignisse zu sein. Und ich meine nicht nur die Sechs in der Mitte des Sterns, sondern die Tatsache, dass hier der Ort ist, an dem der Täter zuschlägt.«
    »Dann bleibst du also entweder bei mir, um meinen Leibwächter zu spielen, oder weil du glaubst, du könntest ihn hier schnappen?«
    »Ein bisschen von beidem, glaube ich.«
    »Soll ich mich jetzt geschmeichelt fühlen oder sauer sein?«
    Er zuckte die Achseln. Seine blauen Augen funkelten. »Ein bisschen von beidem, schätze ich«, wiederholte er. »Geh jetzt, zieh dir was Bequemeres an. Ärztliche Anordnung.«
    »Wer ist der Arzt?«
    »Ich.« Er lächelte ein wenig.
    »Ja, klar.«
    »Magst du spielen?«, fragte er.
    »Was? Doktor?« Shannon sah ihn verdutzt an.
    Er schnaubte. »Okay, blöder Scherz. Ich dachte bloß, wir sollten nicht so verkrampft sein.«
    Sie zog eine Augenbraue hoch.
    »Ich war in letzter Zeit so sehr auf diese eine Sache fixiert, so … angespannt und zielorientiert, dass ich nichts anderes mehr wahrgenommen habe.« Er kniff die Augen zusammen. »Versteh mich nicht falsch, natürlich geht es mir einzig und allein darum, meine Tochter zu finden und zu retten. Aber ich glaube, ich habe einen Tunnelblick entwickelt und dadurch das Gesamtbild aus den Augen verloren. Und zu diesem Gesamtbild gehörst du nun einmal mit dazu«, fuhr er fort. »Du stehst sogar im Mittelpunkt …«
    Sein Gehirn arbeitete fieberhaft auf der Suche nach neuen Ansätzen. Shannon erkannte es in seinen Augen.
    »Hör zu, ob es uns passt oder nicht, wir stecken zusammen in dieser Sache drin. Er zwingt uns, zusammenzuarbeiten, und ich denke, wir sollten uns nicht dagegen wehren.«
    »Hast du dich denn gewehrt?«
    »Teufel, ja. Ich hätte die ganze Sache am liebsten im Alleingang durchgezogen, erfüllt von väterlichem Pflichtgefühl und Entschlossenheit. Ich wollte mein Kind selbst finden. Ich hatte die Polizei und das FBI gründlich satt, und vor allem das ewige Warten darauf, dass der Entführer sich rührt. Ich kam mir vor wie John Wayne! Aber das hat zu nichts geführt, wahrscheinlich weil der Dreckskerl, der mein Kind in seiner Gewalt hat, darauf zählt, dass ich mich genauso verhalte. In gewisser Weise habe ich ihm in die Hände gespielt … Und du ebenfalls. Wenn wir etwas erreichen wollen, müssen wir die Sache mit kühlem Kopf angehen, die Dinge klar und aus einem neuen Blickwinkel sehen, einen Schritt voraus sein statt hinterher.
    Das ist schwer. Verdammt schwer. Wir reden schließlich von meinem Kind. Trotzdem glaube ich, dass es hier nicht um mich geht, sondern um dich. Unter diesem Aspekt müssen wir das alles betrachten.« Er war sehr ernst. »Ich will dir nichts vormachen, Shannon, aber es wird hart werden.«
    »Als wäre das Bisherige ein Kinderspiel gewesen.«
    Er sah sie fest an und gab jeden Versuch, die Stimmung aufzulockern, auf. »Ich sage das äußerst ungern, aber – ja, möglicherweise ist das, was wir bisher durchgemacht haben, was Dani

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