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Deathkiss - Suess schmeckt die Rache

Deathkiss - Suess schmeckt die Rache

Titel: Deathkiss - Suess schmeckt die Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
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durchgemacht hat, ein Kinderspiel im Vergleich zu dem, was der Kerl noch für uns bereithält.«

    Er folgte seinem Opfer in einiger Entfernung.
    Stets wachsam.
    Auf alles gefasst.
    Niemand durfte ihn stellen, nicht jetzt, da er seinem Ziel so nahe war. Er parkte seinen Pick-up ein paar Blocks entfernt, lief zügig durch die Nacht und wartete dann im Dunkeln, versteckt in den Büschen, die rund um die alte Mission wuchsen. Der Gärtner hatte den Rasen gesprengt, und der Geruch von feuchter Erde drang ihm in die Nase, ein willkommener Duft in dieser heißen, trockenen Nacht. Muskeln und Nerven waren erwartungsvoll angespannt. Er musste an das Mädchen denken … Irgendetwas stimmte nicht mit ihr. Er spürte es, und deswegen, wegen der verdammten Göre, konnte er diese Nacht nicht wirklich genießen. Er konnte sein jahrelang geplantes Ritual nicht auskosten, so sehr er es sich auch wünschte. Das ärgerte ihn. Die Kleine ging ihm auf die Nerven. Sie war ihm unheimlich – wie sie ihn stumm anstarrte, jede seiner Bewegungen verfolgte, und wenn sie ausnahmsweise einmal sprach, belästigte sie ihn mit Fragen.
    Aber bald würde das keine Rolle mehr spielen.
    Nur noch ein Tag, höchsten zwei, dann würde sie ihren Zweck erfüllt haben, und er konnte sich ihrer endlich entledigen.
    Der Gedanke bereitete ihm Befriedigung.
    Doch jetzt, während die Nacht um ihn herum schwärzer wurde, musste er sich auf sein Werk konzentrieren. Endlich, nach jahrelangem Warten und Planen, würde er wohlverdiente Vergeltung üben.
    Es würde ein kompliziertes Tänzchen werden, denn er hatte seinen Zeitplan straffen müssen. Jetzt durfte nichts mehr hinausgezögert werden. Er konnte der Kleinen nicht trauen, und außerdem ging seine Geduld zu Ende.
    Die heutige Nacht würde einige Überraschungen bringen…
    Den Blick auf die Straße vor einem kleinen, gepflegten Haus gerichtet, sah er den ihm bekannten Wagen herannahen und an der gewohnten Stelle einparken.
    Alles ganz erwartungsgemäß.
    Der Motor wurde ausgeschaltet, die Scheinwerfer ebenfalls, und der Fahrer stieg rasch aus, beinahe als spürte er die Gefahr, die ihm drohte, wenn er sich zu lange aufhielt. Er zögerte, warf einen kurzen Blick auf sein Häuschen, drehte sich dann um und ging mit raschem Schritt in Richtung Kirche. Offenbar hatte ›Pater‹ Oliver gewisse Sünden zu beichten.
    Das Ungeheuer – so nannte ihn die Kleine, er hatte sie dabei ertappt, wie sie den Namen flüsterte, als sie glaubte, er sei außer Hörweite – lächelte, seine Vorfreude wuchs.
    Es war besser, wenn seine Opfer schon im Voraus etwas Angst hatten, wenn sie spürten, dass ihre kostbare Zeit auf Erden ein abruptes Ende finden sollte.
    Irgendwo in der Nähe schrie eine Eule.
    Fledermäuse schwirrten um den Glockenturm und über seinen Kopf hinweg.
    Das Opfer bemerkte es nicht, ging zügig weiter, beinahe im Laufschritt, als sei es verzweifelt.
    Und verängstigt.
    Mit gesenktem Kopf, in Gedanken versunken, eilte das Opfer zur Kirche und machte sich an einem großen Schlüsselring zu schaffen.
    Verräter.
    Das Ungeheuer spähte in die Dunkelheit, die nur von dem kränklich-blassen Schein einiger Straßenlaternen entlang des Weges durchbrochen wurde. Selbst das Scheinwerferlicht vorbeifahrender Autos drang kaum durch die dichten Büsche und Bäume rund um das Grundstück.
    Es war perfekt.
    Er leckte sich die trockenen Lippen, stellte sich voller Vorfreude das Blut vor, das er vergießen würde, die Flammen, die an den Wänden hinaufkrochen, das Knistern und Zischen des Feuers, wenn es auf den dickflüssigen, roten Saft traf.
    Langsam … Lass dir Zeit. Es ist noch nicht so weit.
    Er sah zu, wie sein nächstes Opfer an das Portal trat, die Tür aufschloss und die St.-Benedictine-Kirche mit ihrem Ziegeldach und den verputzten Mauern betrat.
    Er wartete.
    Machte sich bereit.
    Genau fünf Minuten nachdem die schwere Tür zugefallen war, griff das Ungeheuer in seine kleine Gürteltasche und zog das Messer heraus. Seine behandschuhten Finger schlossen sich um den Griff, er spürte das Gewicht in seiner Hand.
    Eine perfekte Waffe – geeignet, um jemanden zu bedrohen, ihn einzuschüchtern, oder auch für den Akt des Tötens selbst.
    Weitere zwei Minuten vergingen, und die Glocken begannen die Mitternachtsstunde zu schlagen. Eins, zwei, drei …
    Er setzte sich in Bewegung, schlich durch die Dunkelheit.
    Vier, fünf, sechs …
    Der feierlichen Klang der Kirchenglocken übertönte seine Schritte. Rasch

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