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Deathkiss - Suess schmeckt die Rache

Deathkiss - Suess schmeckt die Rache

Titel: Deathkiss - Suess schmeckt die Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
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antwortete Rossi.
    »Ich wollte, irgendwer außer dem Mörder wüsste es.« Paterno betrachtete eine Karte der Umgebung, die an der Wand hing. Darauf hatte er mit blauen Pins die Wohnorte der Flannerys und der Carlyles markiert. Rote Nadeln zeigten an, wo es gebrannt hatte, schwarze, wo ein Mord geschehen war. Auf Shannon Flannery kamen zwei rote und zwei blaue Nadeln – für die angebrannte Geburtsurkunde, das Feuer in ihrem Schuppen und dafür, dass sie sowohl zur Familie Flannery als auch zu der der Carlyles gehörte. Roberts und Mary Beths Wohnung war auf der Karte mit einer roten, einer schwarzen und zwei blauen Nadeln markiert.
    Doch bisher hatte dieses System nicht viel Aufschluss gegeben.
    »Was wissen wir also?«, dachte Paterno laut. »Wir gehen davon aus, dass der Kerl die Kleine hier in der Nähe gefangen hält, in erreichbarer Nähe zu den Mordschauplätzen. Aber vielleicht ist das ein Trugschluss. Vielleicht lebt Dani Settler gar nicht mehr. Die Kassette, die in Shannon Flannerys Pick-up gelegt wurde, könnte bereits unmittelbar nach der Entführung aufgenommen worden sein. Wir wissen, dass der Täter sie nicht auf dieser Farm in Idaho zurückgelassen hat. Deshalb nehmen wir an, dass er sie nach Kalifornien gebracht hat, aber das ist eben nur eine Mutmaßung.«
    »Aber er muss hier in der Nähe wohnen«, gab Rossi zu bedenken. »Er kennt seine Opfer ziemlich gut, ist über ihren Tagesablauf informiert, weiß, wo er ihnen auflauern kann, und findet Möglichkeiten, in die Häuser einzudringen.«
    »Und er muss von Feuer fasziniert sein.«
    »Wir überprüfen in unseren Datenbanken alle bekannten Brandstifter, die derzeit auf freiem Fuß sind, insbesondere die erst kürzlich Entlassenen. Bisher ohne Ergebnis.«
    »Ich glaube sowieso nicht, dass dieser Ansatz zu etwas führt. Hier geht es um eine persönliche Angelegenheit. Und wenn du nach jemandem suchst, der fasziniert ist von Feuer, dann hast du die ganze verdammte Familie Flannery«, sagte Paterno. »Angefangen bei Shamus, dem Großvater, als die Feuerwehr noch ganz aus Freiwilligen bestand, dann Patrick, sein Sohn, und später dessen sämtliche Söhne.«
    »Aber die sind wieder ausgeschieden.«
    Paterno nickte. »Jetzt arbeitet nur noch Robert als Feuerwehrmann. Wie findest du das?« Er zog eine Augenbraue hoch und lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. »Die übrigen Flannerys sind nicht unbedingt als Helden aus dem Dienst ausgeschieden. Schon der Alte, Patrick, ging nicht mit weißer Weste in den Ruhestand. Er wurde mehr oder weniger gezwungen.«
    »Warum?«
    »Soweit ich verstanden habe, wegen diverser Regelverstöße. Er hatte ein Alkoholproblem und verpatzte ein paar Einsätze. Merkwürdig ist, dass das gerade zu der Zeit geschah, als die gesamte Feuerwehr sich aufzulösen begann. Der Alte ging notgedrungen in Pension, und die Söhne verließen die Truppe wie Ratten das sinkende Schiff.« Paterno zählte sie an den Fingern ab. »Shea wechselt zur Polizei über. Aaron wird gekündigt wegen Insubordination, was immer das heißen mag. Neville tritt auf der Stelle ebenfalls aus und verschwindet ein paar Wochen später, und Oliver findet zu Gott.« Er hielt den vierten Finger hoch. »Vier Brüder und der Alte sind raus, einfach so.«
    Er trank einen großen Schluck und fuhr mit zusammengekniffenen Augen fort: »Und das sind erst die Flannerys. Dann wären da noch die Carlyles: Ryan verbrennt zur Unkenntlichkeit, und die Indizien deuten auf einen Mord hin. Danach scheidet Liam aus der Feuerwehr von Santa Lucia aus und nimmt eine Stelle bei einer Versicherungsgesellschaft an. Gibt alle seine Privilegien auf und fängt zu einem sehr viel geringeren Gehalt von vorn an. Ich könnte es ja noch verstehen, wenn er als Familienvater geregelte Arbeitszeiten und einen weniger gefährlichen Job angestrebt hätte, aber er hat keine Kinder und wurde damals gerade zum zweiten Mal geschieden.« Paterno kramte in seinen Unterlagen nach den Notizen über die Carlyles. »Nach jenem Waldbrand heiratete Carlyle zum dritten Mal, aber auch diese Ehe ist inzwischen gescheitert.«
    Er runzelte die Stirn. »Damit war die Feuerwehr stark dezimiert und musste frisches Blut rekrutieren.«
    Paternos Blick ruhte auf den Notizen über die Carlyles, einer Gruppe von Einzelgängern. »Der andere Bruder, Kevin, hat einen unglaublichen IQ, gibt sich aber mit einem Bürojob bei der Regierung zufrieden. Er hat nie geheiratet. Möglicherweise ist er schwul, auch wenn er sich nie offiziell

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