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Deathkiss - Suess schmeckt die Rache

Deathkiss - Suess schmeckt die Rache

Titel: Deathkiss - Suess schmeckt die Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
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endlich etwas zu unternehmen, in diesem Zustand konnte sie Settler nicht gegenübertreten. »Lass mir ein paar Minuten Zeit, mich zu Hause etwas zurechtzumachen. Dann will ich diesen Kerl persönlich kennenlernen.«
    »Recht so.« Shea drückte den Zigarettenanzünder, nahm seine Marlboro-Schachtel von der Ablage und schüttelte mit einer Hand eine Zigarette heraus, während er mit der anderen lenkte. »Übrigens, Shannon, wahrscheinlich ist jetzt nicht der günstigste Zeitpunkt, diese Sache zur Sprache zu bringen. Aber ich möchte wissen, warum du mir nichts von der angesengten Geburtsurkunde und dem nächtlichen Anruf in der letzten Woche gesagt hast.«
    »Ich habe es Janowitz und Rossi mitgeteilt.«
    »Aber erst heute.«
    »Ja.«
    »Als dir keine Wahl mehr blieb. Mich hast du nicht benachrichtigt.«
    »Das hätte den Brand auch nicht verhindert.«
    »Wahrscheinlich nicht.«
    Der Zigarettenanzünder klickte. Shea ließ die Scheibe auf seiner Seite ein wenig herunter und zündete sich die Zigarette an. Er fuhr jetzt durch das Geschäftsviertel der Stadt, vorbei an einem alten Hotel im spanischen Stil mit rotem Ziegeldach, Palmenkübeln und hohen, gewölbten Decken mit sanftgoldenem Stuck. Das Grundstück war hell erleuchtet, das Gebäude wurde angestrahlt, so dass die Terrakottaziegel auf dem Dach und die üppige Bepflanzung am Eingang gut zur Geltung kamen.
    »Warum hätte ich denn die Polizei rufen sollen?«, fragte Shannon. Sie witterte, dass Shea es auf einen Streit anlegte.
    »Weil du belästigt wurdest. Du hättest die Polizei und mich verständigen müssen.«
    »Ich wollte die Sache nicht unnötig aufbauschen.«
    »Du meinst, du wolltest nicht in die Schlagzeilen«, korrigierte er und bremste vor einer roten Ampel in der Nähe eines kleinen Lädchens. »Nicht schon wieder.« Er rauchte nachdenklich und wartete darauf, dass die Ampel auf Grün schaltete. Dabei sah er zweimal auf die Uhr.
    Shannon sagte ruhig: »Ich wollte, dass Aaron sich erst mal der Sache annimmt.«
    Shea warf ihr einen Seitenblick zu. »Warum Aaron?« Er stieß den Rauch durch die Nase aus. Als die Ampel auf Grün schaltete, gab er Gas.
    »Erstens ist er Privatdetektiv, und er steht nicht wie du mit der Polizei in Verbindung, oder wie Robert mit der Feuerwehr, oder mit der Kirche wie …«
    »Wie Oliver, ja, ich verstehe. Aber Aaron ist nur deshalb Privatdetektiv, weil er sich nicht zum Polizisten eignet. Bei der Feuerwehr ist er rausgeflogen, und er ist kein Heiliger, deshalb will die Kirche ihn auch nicht.«
    »Worauf willst du hinaus?«, fragte Shannon.
    »Dass er nun wirklich nicht die beste Wahl war.«
    »Anscheinend nicht«, sagte sie leise und klappte die Sonnenblende herunter. »Denn offenbar hat er den Mund nicht gehalten.«
    »Hey, da hat er ausnahmsweise einmal das Richtige getan. Außerdem hast du ja selbst Janowitz und Rossi informiert.« Er drückte die Zigarette im übervollen Aschenbecher aus.
    Shea hatte natürlich recht, und trotzdem ärgerte es Shannon, dass Aaron ihren anderen Brüdern gegenüber nicht dichtgehalten hatte.
    Schweigend fuhren sie durch die Vororte und an ein paar kleinen Ranches vorbei, bis sie an dem Brachland vorüberkamen, das als neue Baufläche ausgewiesen war.
    Die nächste Zufahrt war ihre. Shea trat auf die Bremse und bog ab. Shannon wusste nicht, was schlimmer war: die körperlichen Schmerzen bei jedem Schlagloch und jeder Bodenwelle oder die Gefühle, die sie beim Anblick der Brandstelle überwältigten.
    Die Sicherheitslampen tauchten die geschwärzten Mauern in bläuliches Licht. Der Tatort war noch immer mit gelbem Flatterband abgesperrt. Und alles wirkte leer. Still. Leblos.
    »Wo ist Nate?«, fragte sie. Sein Geländewagen stand nicht auf dem Parkplatz, und die Fenster seiner Wohnung über der Garage waren dunkel.
    Shea zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung.«
    Unbehaglich sagte Shannon: »Ich sehe lieber mal nach den Tieren.«
    »Das übernehme ich. Du gehst rein und ziehst dich um.«
    »Meinst du wirklich?«
    »Ja.«
    In ihren Slippern schlurfte sie zur Haustür, doch diese war abgeschlossen, und Shannon hatte keinen Schlüssel.
    »Warte. Ich schließe dir auf.« Shea öffnete die Haustür mit einem Schlüssel, den Shannon ihm vor langer Zeit einmal gegeben hatte.
    Als sie eintrat, rechnete sie damit, dass Khan ihr entgegenstürzte, doch das Haus war leer und still. Kein Geräusch von Hundepfoten auf der Treppe, kein begeistertes Jaulen, kein Schwanzwedeln und Betteln um

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