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Deathkiss - Suess schmeckt die Rache

Deathkiss - Suess schmeckt die Rache

Titel: Deathkiss - Suess schmeckt die Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
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begleitet; den dritten hatte er noch nie gesehen.
    »Travis Settler?«, fragte Shannon und sah ihm forschend ins Gesicht. Ihr Arm ruhte in einer Schlinge, und ihre Haltung war steif. Er dachte an die Verletzungen am Brustkorb und die blutende Wunde am Hinterkopf. Das Weiße in ihren Augen wies ebenfalls kleine Einblutungen auf. »Ich bin Shannon Flannery, aber das wissen Sie ja. Wir sind uns auf meinem Grundstück begegnet, nachdem jemand den Schuppen in Brand gesteckt hatte.«
    »Ganz recht.«
    »Ich hatte Sie nach Ihrem Namen gefragt, aber Sie haben ihn mir nicht genannt.«
    »Dazu war keine Zeit.«
    »Aber sicher«, versetzte sie mit unverhohlenem Zynismus.
    Travis konnte es ihr nicht verübeln, das klang wirklich nach einer lahmen Ausrede.
    »Mir scheint, wir müssen miteinander reden, Settler.«
    Als er ihre Begleiter ansah, stellte Shannon sie ihm rasch vor. »Dies sind meine Brüder: Shea, Brandermittler bei der Polizei von Santa Lucia, Robert arbeitet bei der hiesigen Feuerwehr, und Aaron ist Privatdetektiv.«
    Aaron deutete ein Nicken an. Er war eine Spur kleiner als seine Brüder, etwas stämmiger und ließ die Schultern ein wenig hängen. Ein buschiger Schnurrbart bedeckte seine Oberlippe, und in seinem Blick lag etwas Düsteres, Rätselhaftes.
    Travis misstraute ihm auf Anhieb.
    Was er von den anderen beiden halten sollte, wusste er noch nicht recht.
    »Wie ich hörte, sind Sie der Adoptivvater meiner Tochter, die verschwunden ist«, sagte Shannon, bebend vor Zorn. Ihre grünen Augen sprühten Funken. »Was zum Teufel ist hier los?«
    »Ich glaube, ich habe einen Fehler begangen.«
    »Allerdings, einen verdammt großen Fehler. Was ist jetzt, bitten Sie uns endlich herein, oder soll ich vielleicht hier draußen stehen bleiben?«
    Ihre Begleiter hatten bisher kein Wort gesprochen, sondern starrten ihn nur an, als sei er der leibhaftige Satan. Travis dachte an das kleine Motelzimmer, in dem nur ein Stuhl und zwei Doppelbetten standen. Er konnte sich nicht vorstellen, auf so engem Raum mit dieser Furie von Frau und den drei finsteren, misstrauischen Brüdern zusammengepfercht zu sein.
    »Wie wäre es, wenn wir unser Gespräch ins Restaurant verlegen?«, fragte er und wies mit einer Kopfbewegung auf das ›El Ranchito‹, das dem Motel angeschlossene Imbiss-Restaurant. »Ich lade Sie zu einem Drink ein.«
    Sheas Augen verengten sich misstrauisch.
    »Das Zimmer ist zu eng für uns alle«, erklärte Travis. Er holte seine Brieftasche, die drinnen auf dem Schreibtisch lag, trat auf die Veranda hinaus und schloss die Tür hinter sich. »Einverstanden?«, fragte er Shannon und ignorierte die Männer. Er würde mit ihr verhandeln, schön und gut, aber nicht mit der ganzen testosterongeladenen Bande.
    »Ich verzichte auf den Drink«, erwiderte sie, »aber mit dem Restaurant bin ich einverstanden.«
    »Gut. Gehen wir.«
    Sie überquerten den Parkplatz und betraten das kühle, dämmrige Restaurant. Travis hielt Shannon und ihrem Gefolge die Pendeltür auf und steuerte dann auf einen großen Ecktisch beim Fenster zu, in sicherer Entfernung von den zwei glatzköpfigen Billardspielern und der Gruppe junger Männer mit Baseballkappen, die am Fernseher über der Bar eine Sportsendung verfolgten.
    Sie setzten sich. Travis entging nicht, dass Shannon vor Schmerz das Gesicht verzog, als sie ihm gegenüber Platz nahm. Zwei ihrer Brüder plazierten sich neben sie. Shea ließ sich am Kopfende nieder.
    Travis wusste nicht recht, wo er anfangen sollte.
    Noch ehe er ein Wort gesprochen hatte, erschien eine Kellnerin, die offenbar nicht bemerkte, dass diese kleine Gruppe nicht in Partystimmung war. Sie nahm munter plappernd die Bestellung auf und ging dann zurück zum Tresen.
    »Ich muss mich bei Ihnen entschuldigen«, setzte Travis an. »Ja, ich bin Danis Vaters. Meine Frau und ich haben sie vor dreizehn Jahren adoptiert.« Die Kehle wurde ihm eng, und der Druck auf seiner Brust war beinahe unerträglich. »Sie haben recht: Dani ist verschwunden. Es gibt bisher sehr wenig Hinweise darauf, was ihr zugestoßen ist, und ich war es leid, untätig herumzusitzen und auf einen Anruf zu warten, der nie erfolgen würde.«
    »Und wenn doch einer kommt?«, fragte Shannon, deren Haut um die Blutergüsse herum bleich geworden war, tonlos. »Was ist, wenn der Entführer versucht, Kontakt zu Ihnen aufzunehmen?«
    »Für diesen Fall halten sich Leute bereit.«
    »Und wenn der Entführer nur mit Ihnen sprechen will?«
    »Ich trage mein Handy immer

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