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Deborah Crombie - 03 Und Ruhe in Frieden 04 Kein Grund zur Trauer

Titel: Deborah Crombie - 03 Und Ruhe in Frieden 04 Kein Grund zur Trauer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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funktioniert. Ich hab mir eingeredet, ich wüßte nicht, warum, aber ich hab mich einfach zu sehr geschämt, um es zuzugeben. Dauernd hab ich Lucy gesagt, daß sie sich nicht genug Mühe gibt.«
      »Wobei denn?«
      Geoff hob den Kopf. »Die Person im Spiel zu werden. Über das Spiel hinauszugehen.«
      »Was wäre denn dann geschehen?« fragte Gemma mit mäßiger Neugier.
      Achselzuckend antwortete er: »Dann hätten wir dieses Leben auf einer anderen Ebene gelebt, wir wären engagierter gewesen, wir hätten mehr Hingabe gehabt - ich kann es nicht erklären. Aber das war ja auch nur meine Vorstellung. Wahrscheinlich ist es sowieso kompletter Mist.« Müde und niedergeschlagen ließ er sich auf seinem Stuhl zurücksinken.
      »Vielleicht«, sagte Gemma leise. »Vielleicht aber auch nicht.« Sie schob ein feines Büschel Haare in ihren Zopf zurück und holte Atem. »Geoff, haben Sie aus Lucys Haus etwas für das Spiel genommen?«
      Er schüttelte den Kopf. »Da geh ich nie hin, wenn ich nicht unbedingt muß. Alastair mag - hat mich nicht gemocht.«
      Kincaid hatte keine Mühe sich vorzustellen, was für eine Haltung Alastair Gilbert Geoff gegenüber eingenommen hatte.
      »Vielleicht war der Mittwoch abend eine Ausnahme«, beharrte Gemma. »Vielleicht brauchten Sie irgendwas, und Lucy war nicht zu Hause. Sie haben ja keine Probleme, in fremde Häuser hineinzukommen - dafür haben wir Beweise -, vielleicht dachten Sie, Sie würden nur mal einen Moment reingehen, und niemand würde was merken. Aber dann kam Alastair unerwartet nach Hause und ertappte Sie. Hat er Ihnen gedroht, Sie wieder ins Gefängnis zu schicken?«
      Wieder schüttelte Geoff den Kopf, heftiger diesmal. »Nein! Ich war nicht im Haus. Ich war nicht mal in der Nähe. Ich schwöre es, Gemma. Ich hatte keine Ahnung, daß was passiert war, bis Brian die Polizeiautos gesehen hat. Und da war ich dann furchtbar erschrocken, weil ich Angst hatte, Lucy oder Claire wäre was passiert.«
      »Wieso?« fragte Gemma. »Wieso haben Sie gar nicht daran gedacht, daß dem Commander etwas zugestoßen sein könnte? Er war ein Mann mittleren Alters mit einem hochanstrengenden Beruf, er hätte beispielsweise einen Herzinfarkt haben können.«
      »Ich weiß nicht.« Geoff wickelte einen Finger in sein Haar und zog daran, eine merkwürdig feminine Geste. »Ich habe überhaupt nicht daran gedacht, wahrscheinlich, weil er um diese Tageszeit meistens gar nicht zu Hause ist.«
      »Wirklich?« Gemmas Ton klang verwundert. »Es war fast halb acht, als der Notruf kam.«
      »Ach?« Geoff rieb mit dem Daumen sein nacktes Handgelenk. »Das wußte ich nicht. Ich trage keine Uhr mehr, seit ich mich aus dem Hotel Ihrer Majestät verabschiedet habe«, sagte er mit einem unerwarteten Anflug von Humor.
      »Sie wissen, daß ich Ihnen diese Frage stellen muß . . .« Gemma sah ihn mit einem Lächeln über seine letzte Bemerkung an. »Wo waren Sie an diesem Mittwoch abend zwischen sechs und halb acht Uhr, Geoff?«
      Geoff lehnte sich zurück, die Hände im Schoß. »Ich war ungefähr um fünf in Beccas Garten fertig. Danach bin ich nach Hause und hab’ ein Bad genommen. Ich war total verdreckt.«
      Jetzt fühlt er sich sicher, dachte Kincaid, als er Geoffs entspannte Haltung sah.
      »Und dann?« fragte Gemma und setzte sich etwas bequemer.
      »Dann bin ich online gegangen. Ich hatte nach einer Software gesucht, mit der ich ein bißchen mehr spielen könnte als mit der, die ich bisher hatte. Irgendwann hat Brian mal reingeschaut, aber ich weiß nicht mehr, wann das war.«
      Kincaid tauschte einen Blick mit Deveney. Es würde nicht schwer zu überprüfen sein, ob er sich wirklich online eingeklinkt hatte, aber wie sollten sie sicher sein, daß Geoff nicht, während der Computer automatisch Daten aus dem Netz geholt und auf seine Platte geladen hatte, über die Straße gelaufen war, um den Commander zu töten?
      »Ich war gerade fertig, als ich die Sirenen gehört habe. Dann kam Brian rauf und hat mir gesagt, daß bei den Gilberts was passiert wäre.«
      Das fand Kincaid etwas merkwürdig. Wieso hatte Brian, der die Bar voll kräftiger, gesunder Gäste gehabt hatte, es für nötig gehalten, seinen Sohn zu informieren, ehe er zu den Gilberts hinübergelaufen war, um zu sehen, was passiert sei?
      »Hat sonst noch jemand Sie gesehen?« fragte Gemma hoffnungsvoll, aber Geoff schüttelte den Kopf.
      »Kann ich jetzt nach Hause?« fragte

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