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Deborah Crombie - 03 Und Ruhe in Frieden 04 Kein Grund zur Trauer

Titel: Deborah Crombie - 03 Und Ruhe in Frieden 04 Kein Grund zur Trauer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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leider nie dazu gekommen, unsere Vernehmungen zu Ende zu führen. Können Sie mir sagen, wo Sie vergangenen Mittwoch abend zwischen sechs und halb acht Uhr waren?«
      »Ich?« Brian blieb vor Verblüffung der Mund offen. »Aber - na ja, ich nehme an, Sie müssen das jeden fragen.«
      »Sie haben bis jetzt nur Glück gehabt«, sagte Kincaid mit einem Lächeln. »Waren Sie hier?«
      »Ja, natürlich war ich hier. Wo soll ich denn sonst gewesen sein?«
      »Allein?«
      »Nein.« Brian schüttelte den Kopf. »John war am Tresen, und draußen war Meghan, unsere Küchenhilfe. Wir hatten eine Menge Betrieb, obwohl es mitten in der Woche war.«
      »Sind Sie irgendwann mal weggegangen, wenn auch nur für ein paar Minuten?« fragte Kincaid. »Überlegen Sie genau. Es ist wichtig, in solchen Dingen ganz präzise zu sein.«
      Brian runzelte die Stirn und rieb sich das Kinn. »Ich erinnere mich nur an eines«, sagte er nach einer kleinen Weile. »Irgendwann zwischen halb sieben und sieben bin ich ins Lager gegangen und hab’ einen neuen Kasten Limonade geholt. Das kann nicht viel länger als fünf Minuten gedauert haben.«
      »Ist das Lager im Pub?«
      »Nein. Man muß außen rum gehen, über den Parkplatz. Ganz schön lästig, wenn’s schüttet«, fügte Brian in vertraulichem Ton hinzu.
      »Haben Sie irgend etwas Ungewöhnliches gehört oder gesehen, und sei es auch nur eine Kleinigkeit?«
      »Nur die Mäuse. Uns ist vor ein paar Monaten unsere Katze eingegangen. Wird Zeit, daß wir eine neue finden. Im allgemeinen kommen sie von selbst zu uns, aber bis jetzt ist keine aufgetaucht. Vielleicht hat sich’s noch nicht rumgesprochen, daß die Stellung frei ist.« Brian grinste, offensichtlich wieder ganz sicher.
      Gut, dachte Kincaid. Jetzt, wo er sich sicher fühlt, war der Moment für den Tiefschlag. »Brian, ich habe den Eindruck gewonnen, daß Sie und Claire Gilbert recht gut befreundet sind.«
      Brian nahm ein Glas vom Tablett und schob es ins Regal, auf diese Weise sein kurzes Zögern beinahe erfolgreich vertuschend. »Nicht besser als die meisten Nachbarn. Wir helfen uns gegenseitig, wenn einer was braucht.« Er hielt den Blick gesenkt.
      »Wie hat ihr Mann das denn gefunden?«
      »Ich wüßte nicht, warum den das hätte kümmern sollen.« Brians Ton klang aufgebracht, aber er hatte Kincaid immer noch nicht ins Gesicht gesehen. »So, und wenn Sie nichts dagegen haben, werd’ich jetzt ...«
      »Ich könnte mir denken, daß es ihn sogar sehr gekümmert hat«, unterbrach Kincaid. »Alastair Gilbert war allem Anschein nach sehr eifersüchtig, und es war ihm zuzutrauen, daß er die harmloseste Geste falsch auslegte.«
      »Ich hab’ den Mann kaum gekannt.« Brian hatte unwillig die Brauen zusammengezogen, und die Gläser klirrten, als er sie einordnete. »Er ist nie ins Pub gekommen und hat mich sowieso nicht als Gleichgestellten betrachtet. Er hat mich mal einen lumpigen Ladenschwengel genannt, dabei war er selbst nur ein Bauernsohn aus Dorking.«
      Kincaid stützte die Ellbogen auf den Tresen und beugte sich zu Brian hinüber. »Aber Sie haben ihn gut genug gekannt, um ihn um Hilfe zu bitten, als Geoff Schwierigkeiten mit der Polizei bekam. Und er hat Sie einfach abgewiesen. Sie haben ihn gehaßt, nicht wahr, Brian? Und keiner kann behaupten, er hätte Ihnen nicht guten Anlaß dazu gegeben.«
      Das Weinglas in Brians Hand war zersprungen. Blut quoll aus Brians Daumen, und er hielt ihn einen Moment an seinen Mund, während er Kincaid zornig ansah. »Ja, gut, ich hab ihn gehaßt. Was erwarten Sie von mir? Er war ein Schwein. Er hatte es nicht verdient, dieselbe Luft wie Claire und Lucy zu atmen. Aber ich hab ihn nicht umgebracht, falls Sie darauf hinaus wollen. Er hat mich ausgelacht, als ich ihn gebeten habe, Geoff zu helfen - hat mich behandelt wie den letzten Dreck. Damals war ich vielleicht nahe dran, aber ich hab’ ihn nicht angerührt. Warum hätte ich’s jetzt tun sollen?«
      »Dafür kann ich Ihnen zwei gute Gründe geben«, erwiderte Kincaid. »Er ist dahinter gekommen, was Geoff getrieben hat, und hat Ihnen eröffnet, daß er was unternehmen würde. Ich kann mir vorstellen, daß er dabei seine Macht gern ein bißchen genossen und sich daran geweidet hätte, Sie schmoren zu lassen. Gilbert war ein kleinlicher Tyrann, stimmt’s, Brian? Und Sie hätten ihm ein für allemal die Tour vermasseln können.«
      »Aber ich hab’s nicht ...«
      Die

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