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Deborah Crombie - 03 Und Ruhe in Frieden 04 Kein Grund zur Trauer

Titel: Deborah Crombie - 03 Und Ruhe in Frieden 04 Kein Grund zur Trauer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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das Bankkonto gesagt hat. Sie glauben, der Polizeibeamte, der beim Filialleiter war, war Ogilvie?«
      Jetzt zuckte Gemma die Achseln. »Wer sonst könnte es gewesen sein? Gilbert kann man bestimmt nicht als räuberisch aussehend beschreiben. Vielleicht stimmt unsere Theorie über Claire und Brian nicht. Sie und David Ogilvie kennen sich seit längerer Zeit; vielleicht haben sie den Faden einfach da wiederaufgenommen, wo er abgerissen war.«
      »Aber wenn Ogilvie Claires Liebhaber war, weshalb sollte er Claire nachspionieren ...«
      »Ob nun so oder so, wie ist Gilbert zu der Kontonummer gekommen? Wenn Ogilvie nichts damit zu tun hatte, ließe es sich höchstens damit erklären, daß Claire einfach nachlässig war. Vielleicht hat sie ihr Scheckbuch in ihrer Handtasche gelassen - man wird schnell leichtsinnig, wenn man sich sicher fühlt -, und Gilbert hat es gefunden.«
      »Oder vielleicht haben Claire und Ogilvie geplant, Gilbert zu beseitigen, und Ogilvie hatte den Verdacht, sie könnte ihn hintergehen, und hat ihr deshalb nachspioniert.« Kincaid schien recht zufrieden mit seiner Theorie.
      »Ich glaube nicht, daß Claire Gilbert vorsätzlich geplant hat, ihren Mann zu töten, ganz gleich, was er ihr angetan hat«, widersprach Gemma aus unerfindlichen Gründen heftig aufgebracht.
      Kincaid seufzte. »Ich möchte es auch nicht glauben, aber wir müssen alle Möglichkeiten in Betracht ziehen. Wenn sie ihn getötet hat, dann kann sie es meiner Ansicht nach nicht allein getan haben. Deswegen haben wir sie ja zunächst überhaupt nicht verdächtigt. Man mag über Gilbert sagen, was man will, ein Softie war er bestimmt nicht, und ich glaube nicht, daß sie es geschafft hätte, sich von hinten an ihn anzuschleichen und ihn niederzuschlagen, ohne daß er rechtzeitig reagiert hätte, um sich noch zu retten.«
      Mit einem Blick auf seine Uhr sagte er: »Passen Sie auf, Gemma, ich hab eine Idee. Mit Claire können wir sowieso erst sprechen, wenn sie aus Dorking zurück ist. Ich habe eben, als ich Nick nach Guildford zurückgefahren habe, im Yard angerufen - keine Spur von Ogilvie. Wir sitzen also im Augenblick erst einmal fest.« Er sah blinzelnd zur Sonne hinauf. »Kommen Sie mit auf einen Spaziergang.«
      »Einen Spaziergang?«
      »Sie wissen schon«, er ließ seine Finger über den Tisch spazieren, »Vorwärtsbewegung auf zwei Beinen. Ich glaube, wir haben noch Zeit, ehe die Sonne untergeht. Wir könnten auf den Leigh Hill hinaufsteigen. Das ist der höchste Punkt in Südengland.«
      »Ich hab’ keine Stiefel«, protestierte sie. »Und ich bin auch nicht dafür angezogen.«
      »Leben Sie gefährlich. Sie haben doch bestimmt ein Paar Turnschuhe in Ihrer Reisetasche im Kofferraum, und ich leihe Ihnen meinen Anorak. Es ist warm genug - ich brauch’ ihn nicht. Na, was haben Sie zu verlieren?«
      Und so marschierte Gemma wenig später in seinem Anorak neben ihm die Straße hinunter. Kurz nach einem adretten Bauernhof, der Bulmer Farm, bogen sie ab und trafen auf den ausgeschilderten Wanderweg, der langsam aufwärts führte. Anfangs fiel das Gelände zu ihrer Rechten in einem steilen Hang ab, von nackten, skelettähnlich wirkenden Bäumen bestanden und mit rotbraunem Laub bedeckt. Aber bald begannen die Böschungen zu beiden Seiten steil anzusteigen und aus dem Wanderweg wurde ein matschiger, von Furchen durchzogener Trampelpfad.
      Gemma sprang wie ein Kaninchen von einer trockenen Stelle zur anderen, hielt sich an Ästen und Wurzeln fest, um das Gleichgewicht zu bewahren und verwünschte Kincaid wegen seiner längeren Beine.
      »Und das soll ein Vergnügen sein?« fragte sie keuchend, doch ehe er antworten konnte, hörten sie hinter sich ein lautes Surren, und ein mit Helm und Schutzbrille angetaner Bursche auf einem Mountain Bike raste mit voller Geschwindigkeit den Weg herauf, direkt auf sie zu. Gemma sprang zur Seite und krabbelte die Böschung hinauf, als der Radler an ihnen vorüberflitzte und sie mit Schlamm bespritzte.
      »Dieser Mistkerl!« schimpfte sie wütend. »Anzeigen sollte man den!«
      »Bei wem denn?« fragte Kincaid, während er die Dreckflecken auf seiner Hose besichtigte. »Der Verkehrspolizei?«
      »Wie kommt dieser Kerl dazu ...« sagte Gemma, als sie die Baumwurzel losließ, an der sie sich festgehalten hatte, und vorsichtig die Böschung hinunterstieg zum Weg. Plötzlich rutschte der Fuß unter ihr weg. Sie drehte sich noch im Fallen und landete

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